Guten Vormittag, liebe @Mitglieder von 1E9!
Eine Erfindung muss nicht nach futuristischer Hochtechnologie aussehen, um als bahnbrechend durchzugehen. Das beweist ein metallisch glänzender und an einen Kaffeefilter erinnernder Trichter, der an der ETH Zürich entwickelt wurde. Mit ihm lässt sich Wasser aus der Luft gewinnen – und das ohne den Einsatz von Strom. Angesichts von mehr als zwei Milliarden Menschen, die immer noch keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, ein echter Lichtblick. @Michael hat sich den Apparat für uns näher angeschaut und mit seinen Machern gesprochen.
Wenig glamourös hört es sich zunächst auch an, wenn man von Genossenschaften spricht. Doch das jahrhundertealte Modell, das viele eher von Raiffeisenbanken oder Wohnungsbaugenossenschaften kennen, erlebt gerade ein kleines Revival, wie @ThomasK für uns recherchiert hat. Er hat mit der Mitgründerin eines kooperativen Supermarkts in Berlin gesprochen, der in diesem Monat öffnet. Und mit @keb aus unserer Community, dem Mitgründer einer erfolgreichen Software-Firma in München, deren Mehrheit schon bald der Mitarbeitergenossenschaft gehört. Sind Genossenschaften also eine Möglichkeit, der Fixierung auf kurzfristiges Wachstum um jeden Preis entgegenzutreten? Ich denke schon.
Ein Science-Fiction-Klassiker ganz ohne KI
Rechtzeitig vor dem Kinostart der Dune-Neuverfilmung in diesem Monat können wir endlich einen Artikel aus unserer Schatztruhe bringen, der schon lange auf seine Veröffentlichung wartet. Unser SciFi-Spezialist @Michael ist der Frage nachgegangen, warum es in Frank Herberts Der Wüstenplanet , einem der Science-Fiction-Klassiker schlechthin, eigentlich keine Künstliche Intelligenz gibt. Der Autor selbst hat nie eine Begründung dafür geliefert, ein Blick auf andere seiner Werke verrät aber eine tiefe Abneigung gegen Maschinen, die das Potential haben, sich über Menschen zu erheben.
Auch Michael Crichton, ein anderer legendärer SciFi- oder Techno-Thriller-Autor, warnte immer wieder davor, dass neue Technologien aus dem Ruder laufen können. Sein bekanntester Roman dürfte Jurassic Park sein. Daran muss man unweigerlich denken, wenn man sich mit den Plänen eines bekannten Genetikers und eines Start-ups auseinandersetzt: Sie wollen Mammuts wiederbeleben, um den Klimawandel zu bekämpfen. Schon in fünf bis sechs Jahren sollen die haarigen Kolosse in Sibirien umherstreifen, um den Permafrostboden zu schützen. Ob das gut geht?
Was sonst noch los war in den letzten Tagen? Ein Team der Technischen Universität München hat beim Tunnelbohr-Wettbewerb von Elon Musk gewonnen. Die Maschine von TUM Boring konnte sich weiter als die gesamte Konkurrenz durch die Erde graben. Gratulation! Und München scheint nicht nur für Tunnelbohrer ein guter Standort zu sein, sondern auch für die Entwicklung von autonomen Fahrzeugen. Der Autoverleiher Sixt und die Intel-Tochterfirma Mobileye, die auf Technologie für Roboterautos spezialisiert ist, wollen dort ab 2022 autonome Taxis umherfahren lassen. Und noch eine kurze, aktuelle Meldung: Die Ukraine legalisiert Kryptowährungen.
BioNTech, Facebook und ein Anti-Rassismus-Workshop in VR
Wie immer lohnt sich auch ein Blick in unseren sonntäglichen Newsletter This Week in Future!, in dem wir spannende Meldungen zusammentragen, über die 1E9 nicht selbst berichtet hat. In der aktuellen Ausgabe findet ihr einen Einblick in die Arbeit von BioNTech, Windräder, die sich recyceln lassen, den größten CO2-Sauger der Welt, eine Datenbrille von Facebook und vieles mehr.
Für alle, die Zukunft nicht nur gerne lesen, sondern auch hören, haben wir außerdem eine neue Folge unseres New Realities Podcasts, den wir zusammen mit dem XR HUB Bavaria herausbringen. Darin spreche ich mit Clarence Dadson von Design4Real über einen Anti-Rassismus-Workshop in Virtual Reality, dessen Konzept sich sicherlich auch auf andere Themen und Formate übertragen lässt.
Das war’s von mir für diese Woche. Danke an alle, die uns durch ihren Mitgliedsbeitrag unterstützen! Bei Fragen, Wünschen, Anregungen, Kritik – schreibt mir gerne. Wir freuen uns über Feedback.
Bis dann
euer Wolfgang