Das 1E9_Update vom 15. Juli 2020 // Mobilitätswende im Matriarchat – und kleine, aber feine Fortschritte

Guten Mittag, liebe @Mitglieder von 1E9!

Manchmal passieren Veränderungen, die lange für unmöglich gehalten wurden, dann doch recht schnell. Das lässt sich zum Beispiel in Paris beobachten. Dort wurde gerade eine Bürgermeisterin wiedergewählt, obwohl sie 60.000 der 83.500 Parkplätze entlang der Straßen der französischen Hauptstadt gegen Fahrradwege eintauschen will. Oder vielleicht sogar, weil Anne Hidalgo das will. Warum sich viel mehr Städte trauen sollten, die Mobilitätswende aktiv zu gestalten, schreibt @sebastianhofer in seiner neuesten freifahrt-Kolumne. Und er erklärt, was Hamburg innerhalb Deutschlands zu einer Vorreiterin macht.

Was in der Mobilität funktionieren mag, könnte auf Ebene der ganzen Gesellschaft schon schwieriger werden. Die lässt sich nicht mal eben grundlegend verändern – was es schwierig macht, alternative Gesellschafts- oder Wirtschaftsordnungen zumindest auszuprobieren. Doch glücklicherweise etabliert sich mit der Virtual Reality gerade eine Technologie, mit der wir andere Realitäten oder sogar Utopien erlebbar machen können. Zum Beispiel, um zu erfahren, wie es sich eigentlich in einer Gesellschaft leben würde, in der sich das Matriarchat durchgesetzt hat – und nicht das Patriarchat. Genau an so einer VR-Experience arbeitet gerade @Finn, alias Julia Bruton. @Dom stellt das Projekt in einem Artikel vor. Und ich konnte Julia für unser neuestes New-Realities-Video treffen, das ihr inzwischen bei YouTube bestaunen könnt.


In VR lässt sich ein utopisches Metaverse oder eine Gesellschaft, in der sich das Matriarchat durchgesetzt hat, darstellen. Wie? Das erfahrt ihr in diesem Video.

Seid morgen live dabei!

Wo stockt der Kampf gegen Armut? Welche Faktoren sind wirklich für das globale Bevölkerungswachstum verantwortlich? Und welche Märkte spielen in Zukunft die entscheidende Rolle? Wolfgang Fengler, alias @wfengler, der als Chefökonom Südliches Afrika für die Weltbank arbeitet und das World Data Lab mitgegründet hat, zeigt uns morgen von 15 bis 16 Uhr, wie wir mit den richtigen Tools und Daten diese Fragen beantworten können. Er stellt dabei die durchaus imposanten, aber dennoch einfachen Anwendungen vor, die das World Data Lab schon entwickelt hat. Ich freue mich auf eine spannende Live-Session, die exklusiv für 1E9-Mitglieder stattfindet. Und hoffe, dass viele von euch dabei sind. Hier geht’s zur Anmeldung! Exklusiv für 1E9-Mitglieder – und für die natürlich kostenfrei.

KI gegen Kriegsverbrechen, Induktionsstraßen und Labor-Roboter

Dank @Michael haben wir in den vergangenen paar Tagen auch wieder über den ein oder anderen kleinen, aber dennoch beeindruckenden technologischen Fortschritt berichtet. So trainiert ein britisches Forscherteam eine Künstliche Intelligenz darauf, den Einsatz von international geächteten Streubomben in einem grausamen Krieg nachzuweisen – um später Anklagen erheben oder den Export von Waffen an Kriegsparteien unterbinden zu können. Ein israelisches Start-up führte in Schweden – und vielleicht auch bald in Deutschland – Tests mit einem Straßenbelag durch, der Elektroautos ohne Kabel direkt beim Fahren oder Parken aufladen kann. Per Induktion.

Ein etwas umfunktionierter Kuka-Roboter hat sich im Laboreinsatz bewährt, weil er Routineaufgaben bei Forschungstestreihen 1.000-mal schneller durchführen kann als Menschen. Die werden aber nicht von ihm ersetzt, sondern von eher monotonen Aufgaben entlastet. Und dann wäre da noch meine persönliche Lieblingsinnovation der Woche: Noise-Cancelling-Fenster! Ja, genau! Fenster, die obwohl sie offen sind, den Lärm von draußen abschirmen. Seit sich vor meinem Home-Office-Arbeitsplatz eine Baustelle und ein Spielplatz einen Geräuschwettstreit liefern, warte ich genau darauf.

Angesichts der krisengebeutelten Welt, in der wir gerade leben, stellt @Michael übrigens auch noch eine interessante Frage: Brauchen wir eine Foundation? So wie im legendären Science-Fiction-Zyklus von Isaac Asimov? Also eine Organisation, die das gesamte Wissen der Menschheit archiviert, um dann – nach der Katastrophe – den Wiederaufbau leiten kann? In seinem Essay erklärt Michael, wie das funktionieren könnte. Diskutiert gerne mit, was ihr von der Idee haltet!

Willkommen neue Patrons!

In unserem Sonntagsnewsletter This Week in Future, den ihr abonnieren könnt, wenn ihr diesem Zirkel beitretet, stellen wir diesmal unter anderem eine Einschätzung der WIRED-Gründerin Jane Metcalfe zur aktuellen Corona-Krise vor. Ihre These: Die Pandemie beschleunigt die neo-biologische Transformation der Menschheit. Was sie damit meint und was in der vergangenen Woche sonst außerhalb von 1E9 bemerkenswert war, könnt ihr hier nachlesen.

Wie im vergangenen Newsletter angekündigt, ist unsere Seite inzwischen zu einem neuen Hoster umgezogen. Und der schlägt sich bisher ziemlich gut. Nötig war das, weil unsere bisherige Server-Infrastruktur dem zeitweisen Ansturm auf unsere Artikel nicht mehr gewachsen war. Möglich wurde der Umzug, weil sich immer mehr von euch dazu entscheiden, 1E9 auch finanziell zu unterstützen. Danke an alle, die das tun, und diesmal insbesondere an @mic.he @anon81283476 @falk07 @anon27011472 @Kaan @anon6308459 @umaiborn @anon25650496 und an @SebastianB. Ihr seid großartig!

Wer von den Gründungsmitgliedern aus unserer Testphase ebenfalls seinen Beitrag zum Erhalt und Ausbau von 1E9 leisten will, kann das über unsere Patreon-Seite tun. Es kostet nicht mehr als eine Tasse Kaffe, dauert nicht lang und ist ein feiner Zug. Wichtig für alle, die schon einen 1E9-Account aus der Testphase haben: Bei Patreon bitte dieselbe E-Mailadresse verwenden.

Noch ein kleiner Veranstaltungstipp für kommende Woche: Am 22. Juli habe ich das Vergnügen, den nächsten XR-Talk von unserem Partner, dem XR HUB Bavaria, zu moderieren. Das Thema diesmal: XR in der beruflichen Bildung. Hier gibt’s die Infos und auch die Möglichkeit, sich kostenlos anzumelden.

Wie immer gilt: Bei Fragen, Wünschen, Kritik, Anregungen, Lob – einfach diesen Newsletter auf unserer Plattform aufrufen und kommentieren oder mir direkt eine Nachricht schicken. Danke!

Bis dann
euer Wolfgang

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