Guten Vormittag, liebe @Mitglieder von 1E9,
Steht das World Wide Web vor einer epochalen Veränderung? Davon geht jedenfalls Mike McCue aus, der schon in den 1990er-Jahren am legendären Browser Netscape Navigator und damit an der Grundlage des Web mitarbeitete. Seit 2010 ist Mike mit seiner Firma Flipboard, die einen populären News-Aggregator anbietet, im Web 2.0 erfolgreich – und fokussiert sich dennoch auf die nächste Entwicklungsstufe des Internets.
Für ihn ist klar: Social Media kann so nicht weitergehen. Abgeschlossene Plattformen wie X, Instagram oder Facebook bestimmen, wer mit wem kommunizieren kann, wieviel Sichtbarkeit man bekommt, welche Werbung angezeigt wird. Das Fediverse könnte das ändern. Damit ist ein interoperables Netzwerk verschiedener sozialen Plattformen gemeint, die auf dem offenen Standard ActivityPub beruhen, so wie Mastodon. Auch Flipboard zieht dieses Jahr ins Fediverse und mit Threads von Meta soll ein Schwergewicht folgen. Wieso das Fediverse das Internet besser machen und zur „größten Veränderung des Web seit dem Web selbst“ werden könnte, hat mir Mike in einem ausführlichen Interview erzählt.
Mut zum gebrauchten Computer, Technologie im Sport, ein ethischer KI-Chatbot
Unser Redakteur @Michael nutzt, obwohl er als Tech-Journalist jedes neue KI-Modell ausprobiert, seit Jahren nur gebrauchte Computer – und fährt gut damit. Damit gehört er leider einer Minderheit an. Weniger als ein Fünftel der Leute in Deutschland nutzen die Möglichkeit, Desktop- oder Laptop-PCs aus zweiter Hand und generalüberholt zu kaufen. Warum das deutlich mehr Leute tun sollten, hat Michael für uns aufgeschrieben.
@Joanne hat sich, passend zur Wintersport-Saison, mit neuen Technologien beschäftigt, die dort Disziplinen aufmischen – von Biathlon bis Eishockey. Wer beim Skispringen antritt, muss durch einen 3D-Scan, Pucks sind smart, im Eiskunstlauf schaut Künstliche Intelligenz zu und Airbags sollen Abfahrten sicherer machen. Trotz vieler Chancen werden die meisten dieser Innovationen kontrovers diskutiert, denn natürlich haben sie auch Nachteile. Hier könnt ihr mehr dazu erfahren.
Ob KI-Sprachmodelle „stochastische Papageien“ sind, die nur nachplappern, was sie gelernt haben, oder tatsächlich verstehen, was sie von sich geben – darüber wird nicht erst seit der Ankunft von ChatGPT gestritten. Eine neue Untersuchung legt nun zumindest nahe, dass KI durchaus eine Art Verständnis der Dinge entwickelt haben könnte.
Aus unserer Community kamen ebenfalls spannende Beiträge: @Saskia hat uns ihren „Ethos Advisor“ vorgestellt, einen KI-Chatbot, den sich auf Basis von MyGPT selbst trainiert hat – mit allem, was sie zu ihren Spezialthemen digitale Verantwortung und digitale Ethik in den vergangenen Jahren geschrieben hat. Sie ist mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Und auch von @MaxHaarich gibt’s einen Post zu einem neuen Projekt: zur Kryptowährung $HUX, die das Ziel hat, Geld nicht weiter ein Nullsummenspiel sein zu lassen, sondern zu einer Art Umarmung zu verwandeln. Ist weniger kompliziert als es klingt, wie ihr hier nachlesen könnt.
Was sonst noch los war in Sachen Zukunft
Weitere Zukunftsnews gibt’s wie immer in der neuesten Ausgabe unseres sonntäglichen Newsletters This Week in Future – unter anderem mit ersten Testberichten zur XR-Brille Vision Pro von Apple, zum EU-weiten Recht auf Reparatur, zu einem Großauftrag für SpaceX, Fortschritten bei Neuralink oder auch einem neuen KI-Bildgenerator von Google. Wer den Newsletter auch abonnieren will, muss nur diesem Zirkel beitreten. Exklusiv für 1E9-Mitglieder, versteht sich!
Das war’s von mir für dieses Update. Danke an alle, die unsere Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge möglich machen. Wenn ihr mit 1E9 zufrieden seid, empfehlt uns gerne weiter! Wenn ihr Kritik, Anregungen, Fragen, Ideen habt, meldet euch bei mir.
Bis dann
Wolfgang