Guten Mittag, liebe @Mitglieder von 1E9!
Die Corona-Krise ist schon schlimm genug, müssen wir da auch noch über Datenschutz und Datensicherheit sprechen? Ja. Denn die Pandemie hat der ganzen Welt einen Digitalisierungsschub verpasst – und die ohnehin gravierenden Probleme in diesem Bereich verstärkt. Es musste schließlich schnell gehen. So sieht das der Sicherheitsexperte und Kryptoanarchist Smuggler. Im Interview mit @Krischan sagt er: „Jeder wartet nur auf das Ende der Krise und bis dahin wird gestümpert.“
Wie er sich ein besseres Internet vorstellt, erzählt uns Smuggler bei der zweiten Ausgabe unseres digitalen Gesprächsformats 1E9 THE_SESSIONS am 13. August ab 21 Uhr. Ihr wollt dabei sein und eigene Fragen an Smuggler stellen? Dann meldet euch hier an. Das Event ist exklusiv für 1E9-Mitglieder, also: nur für euch. Smuggler hat übrigens schon vor Corona eine Maske getragen. Dabei könnte es eine Rolle gespielt haben, dass die auch vor Gesichtserkennungssystemen schützen. Vorerst jedenfalls, wie nun auch wissenschaftlich belegt wurde.
Internetbosse im Verhör, aber es gibt Hoffnung
Was zum Internet, wie Smuggler es sich vorstellt, wahrscheinlich nicht in der jetzigen Form dazu gehört, sind mächtige Daten- und Internetkonzerne wie Facebook, Google, Amazon oder Apple. Und auch die Politik sieht die vier Techgiganten zunehmend kritisch. Oft geht es dabei um ihren Umgang mit Daten oder mit Hass und Hetze auf ihren Plattformen. Doch inzwischen gerät selbst in ihrem Heimatmarkt, den USA, auch ihre schiere Marktmacht ins Visier der Gesetzgeber – und ihr bisweilen sehr robuster Umgang mit möglichen Konkurrenten. Wie die Chefs der vier GAFA-Unternehmen vergangene Woche vor dem US-Kongress befragt und kritisiert wurden, könnt ihr hier nachlesen.
Wem übermächtige Konzerne und allgegenwärtige Privacy-Sorgen gerade ein bisschen zu viel sind, kann ein bisschen Hoffnung nicht schaden. Und die liefert ein neuer popkultureller Trend: Hopepunk. Was das ist, warum eine genaue Definition schwierig ist und was das mit den Glücksbärchis zu tun hat, hat @Michael für uns herausgefunden. Vielleicht seid ihr schon längst Hopepunks, ohne es zu wissen?
Gehirn-Computer-Schnittstellen for Good
Es gibt Technologien, deren mögliche Folgen unheimlich sein können. Dazu gehören auch Gehirn-Computer-Schnittstellen. Mit ihnen könnte man theoretisch die Gedanken von Menschen lesen und den totalen Überwachungsstaat erschaffen. Oder Menschen zu superintelligenten, unbesiegbaren Cyborg-Kampfmaschinen weiterentwickeln. Doch davon sind wir, glücklicherweise, technisch noch ein weit entfernt. Und außerdem wird derzeit eher an Einsatzmöglichkeiten für Brain-Computer-Interfaces, kurz: BCIs, gearbeitet, die deutlich vernünftiger klingen. Matt Angle und sein texanisches Start-up Paradromics, zum Beispiel, entwickeln ein BCI, das gelähmten Menschen dabei helfen soll, wieder zu sprechen oder zu gehen. Wie und warum, das hat mir Matt erzählt, der übrigens auch bei unserer Konferenz im November dabei ist.
Technologien wie BCIs, CRISPR, aber auch KI werfen immer wieder die Frage auf, was eigentlich Leben ausmacht. Vielleicht ist unsere Definition davon zu eng? Zu sehr an uns Menschen ausgerichtet? Das überlegt sich jedenfalls gerade die NASA, die mit einer neuen Mission nach Spuren von Leben auf dem Mars suchen will. Vielleicht findet sie dabei kein Life , also Leben wie wir es kennen, sondern Lyfe? Wir halten euch auf dem Laufenden.
Willkommen bei 1E9, neue Patrons!
Lese-Empfehlungen zur Mars-Mission der NASA, aber auch über die Verwirrung rund um ein mögliches Tik-Tok-Verbote in den USA sowie über den Zusammenhang von Autos, Autobahnen und Solarkraft, findet ihr in der inzwischen schon 15. Ausgabe unseres Sonntags-Newsletters This Week in Future. Genau wie unsere Sessions ist er nur für euch Mitglieder. Wer ihn noch nicht hat, kann ihn hier abonnieren. Einfach dem Zirkel beitreten.
Und weil ich gerade bei den Vorteilen einer 1E9-Mitgliedschaft bin. Die sind nur möglich, weil uns immer mehr von euch auch finanziell unterstützen. Danke an all unsere Patrons! In dieser Woche insbesondere an @anon46635964 @Stephanus @dan84 @U-L-I @Kuku @anon46536812 @espertype und @Thomas
Falls sich noch jemand von unseren beta-testenden Gründungsmitgliedern entscheiden möchte, ebenfalls einen kleinen Beitrag zu leisten, wir freuen uns! Einfach bei Patreon eine Membership-Kategorie auswählen und – wichtig! – beim Abschluss dieselbe E-Mailadresse verwenden wie hier.
Zum Schluss noch ein Hinweis an alle, die sich mit Software-Entwicklung generell und mit Python im Speziellen auskennen und sich ehrenamtlich engagieren möchten: Die ReDI School of Digital Integration sucht gerade Volunteers in München.
Wie immer gilt: Bei Fragen, Wünschen, Kritik, Anregungen, Lob – einfach diesen Newsletter auf unserer Plattform aufrufen und kommentieren oder mir direkt eine Nachricht schicken. Danke!
Bis dann
euer Wolfgang