Kampf gegen Resignation und Trostlosigkeit: Was ist eigentlich Hopepunk?

In einer Zeit voller Katastrophen und Gefahren kann etwas Hoffnung nicht schaden. Genau diese versucht das (Science-Fiction-)Genre des Hopepunk zu bieten. Das dürfte bisher nur wenigen ein Begriff sein. Denn was Hopepunk genau darstellt und worum es geht, darüber herrscht Uneinigkeit und Verwirrung. Sicher ist jedoch: Hopepunk ist überall und weit mehr als ein literarischer Trend, sondern auch eine Bewegung, die einfach in unsere Zeit passt. Daher wagen wir eine Einordnung und Erklärung.

Von Michael Förtsch

Die Welt kämpft gegen ein Virus, das mit jeder Studie mehr gefährliche Seiten offenbart. Schwärme von Heuschrecken fressen ganze Ernten auf. Küstenstädte versinken allmählich im Meer. Viele Menschen handeln irrational und hängen gefährlichen Verschwörungstheorien und ihren Predigern an. Die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter tun sich schwer, Hass und Propaganda einzudämmen. Obskure Firmen bauen Überwachungsstrukturen auf, die selbst George Orwell erschreckt hätten. Und in immer mehr Ländern kommen extreme Politiker an die Macht. Die Welt schaut mit alldem gerade alles andere als hoffnungsvoll und zukunftssicher aus. Viel eher gleicht sie den düsteren Visionen, die das mit Technikpessimismus, Kapitalismus- und Stadtkritik aufgeladene Science-Fiction-Genre des Cyberpunk zeichnet.

Ein anderes, bisher vielen unbekanntes Untergenre der Science Fiction versucht derzeit allerdings ganz andere Welten zu zeichnen. Denn Cyberpunk ist bei weitem nicht das einzige Punk-Genre. In Atompunk stellen sich Autoren vor, wie es wäre, wenn Atomenergie das Maß der Dinge darstellen würde. In Clockpunk wird die Welt von Sprungfedern und in Steampunk von Dampfmaschinen am Laufen gehalten. Und in den Visionen des Solarpunk hat die Menschheit die Kurve gekriegt und ist auf Solar- und Windenergie sowie ein Leben mit der statt gegen die Natur umgeschwenkt. Schon Solarpunk ist in vielen Facetten optimistisch, propagiert eine positive Sicht in die Zukunft und soll gleichzeitig animieren, selbst auf diese hinzuarbeiten. Aber nicht so sehr, wie es der Hopepunk tut.

Wie auch bei den anderen Untergenres steckt bereits im Namen, worum es im Kern dieser literarischen Strömung geht. Nämlich um Hope, also Hoffnung – und damit auch um Optimismus, der einen krassen Gegenentwurf nicht nur zu den vielen düsteren Science-Fiction-Geschichten bieten soll, die momentan auf Kinoleinwänden, Bildschirmen und Papier zu finden sind. Sondern auch zur so unerbittlichen und zum Teil recht schmerzvollen Realität.

Deshalb findet das Genre momentan auch immer mehr Anhänger – und erwächst sogar zu einer Bewegung, die über die Science Fiction selbst hinausreicht und als Lebensstil in die Realität hineinwächst. Wodurch sich Hopepunk nun eigentlich definiert und wie er neben anderen Genres einzuordnen wäre, ist dabei aber nicht so einfach zu fassen.

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Hauptsache, es ist noch Wasser da!

Wer bei Clockpunk, Cyberpunk oder Solarpunk schnell wissen will, worum es im Groben geht, der hat es leicht. Eine Google-Suche genügt, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Bereits die ersten Bilder, die aufpoppen, lassen erahnen, was deren Kern darstellt. Denn da tauchen Fotos und Zeichnungen von Menschen in viktorianischer Kleidung und mit skurrilen Zahnrad-, und Dampf-Gadgets auf, Männer und Frauen mit futuristischen Implantaten oder auch Szenen von üppig grünen Städten und Hochhäusern, die mit Windrädern und Solaranlagen in Blumenform geschmückt sind. Bei Hopepunk hingegen ist nichts derart Eindeutiges zu entdecken.

Der Grund dafür ist sehr einfach: Die Idee des Hopepunk ist sehr simpel. Auf ihrem Tumblr-Blog schrieb die US-Autorin Alexandra Rowland im Juli 2017 nur einige wenige Sätze, um das Genre lose, aber trotzdem recht bestimmt abzustecken, das sich ohne eine konkrete Bezeichnung schon lange vorher herauszubilden begann. „Für mich bedeutet Hopepunk nicht, dass das Glas halbleer oder halbvoll ist. Wichtig ist, dass überhaupt Wasser im Glas ist“, erklärte sie und begründete damit den Hopepunk. Und: „Die menschliche Natur hält beides bereit: Sie kann unglaublich grausam, gemein und schrecklich sein, besitzt aber auch die große Fähigkeit, göttliche Gnade zu zeigen.“

Für sie, schrieb Rowland, sei Hopepunk damit das Gegenteil von Grimdark oder auch Doomer Lit, also jener so grundlegend trostlosen und auch vielfach nihilistischen Trends, die insbesondere die junge Literatur- und Hobby-Autoren-Szene seit einigen Jahren beherrsche. Romanwerke wie Gold Fame Citrus und Weather zählen dazu und zeichnen aussichtlose und zynischen Zukunftswelten, in denen die Erde verdorrt, die gesellschaftlichen Konventionen zerfallen und Zwischenmenschlichkeit kaum noch vorhanden ist. Auch TV-Serien wie Breaking Bad, Game of Thrones oder The Walking Dead können zu dieser pessimistischen Grundströmung gezählt werden.

Inspiriert waren und sind diese finsteren Aussichten durch den Klimawandel, Untergangsstimmungen, Rechtsrücke in Regierung und pessimistische Philosophiewerke wie In The Dust Of This Planet. Tatsächlich sei die Idee des Hopepunk, wie Rowland sagt, durch einen gewissen Frust und den Wunsch entstanden, all dieser Finsternis und Resignations-Popkultur etwas entgegenzusetzen. Genauso wie sich die sogenannte #Resistance-Bewegung der US-amerikanischen Linken seinerzeit gegen die Republikaner und Trump in Stellung brachte. Denn diese entstand fast zeitgleich mit dem Hopepunk.

Passt für alles!

Durch seine sehr vage und abstrakte Umrahmung ist Hopepunk anders als viele andere Science-Fiction-Punk-Genres nicht auf spezifische Zukunftswelten abgestimmt. Er ist nicht gezwungen, im Duett mit einer spezifischen technologischen Vision oder Weltenvorstellung zu funktionieren. Ja, eigentlich ist es auch nicht einmal auf die Science Fiction beschränkt, wie sich mittlerweile mehr als deutlich zeigt – und damit, anders als eingangs als Einstiegshilfe suggeriert, kein Science-Fiction-Genre. Nur waren zufällig viele der ersten Hopepunk-Werke zufällig Science Fiction gewesen.

Vielmehr ist Hopepunk eine nahezu ausschließlich soziopolitische und empathische Fantastik-Vorstellung, die frei von definierten Kulissen oder Archetypen ist. Tatsächlich lässt sich Hopepunk dadurch sogar beliebig in die Motiv-Welten anderer Genres eingliedern. Hopepunk-Werke – seien es Romane, Serien, Podcasts, Comics oder Videospiele – können in Endzeitwüsten, auf anderen Planeten, in megalomanischen Metropolen, aber gerne auch in strahlenden Öko-Paradiesen angesiedelt sein. Sie können sich Anleihen aus dem magischen Realismus nehmen, sich an bestehenden Werke orientieren, die eigentlich wenig mit Hopepunk zu tun haben. Und sie tun das auch. Denn es existieren schon zahlreiche verschiedene Hopepunk-Werke – einige haben wir unten zusammengefasst. Nicht wenige davon auch aus der Zeit weit bevor Alexandra Rowland die Gattung definiert hat.

Aber was macht Hopepunk nun eigentlich genau aus? Tatsächlich ist das nicht so einfach zu sagen. Die Idee ein Anti-Resginations-Genre zu etablieren, wurde nämlich vielfältig und auf sehr unterschiedliche Weisen interpretiert. In der mit Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten begonnenen Wayfarer-Reihe von Becky Chambers etwa verschlägt es die junge Rosemary Harper auf ein Raumschiff, das Raumtunnel gräbt. Obwohl es über die Geschichte hinweg Bedrohungen und Gefahren gibt, sind die Protagonisten stets alle freundlich, zuvorkommend, reflektiert – und das über Speziesgrenzen hinweg. Zusammenhalt und Gemeinschaft, darum geht es.

Im Videospiel Undertale des Einzelentwicklers Toby Fox verschlägt es ein Kind in einen mystischen Untergrund, der von Ungeheuern und anderen Kreaturen bevölkert ist – und in dem menschliche Eindringlinge eigentlich total unerwünscht, ja gefürchtet sind. In dem an japanische Rollenspiele angelehnten Game kann der Spieler jedoch entscheiden, Gegner nicht zu töten, sondern sich im Gegenteil mit ihnen anzufreunden. Er kann ihnen Komplimente machen, mit ihnen flirten oder, bei Hundekreaturen, sie streicheln und auch dadurch vorankommen, ganz ohne Gewalt.

Auch das Reboot des Zeichentrick-Klassikers She-Ra, She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen, durch Noelle Stevenson wird dem Hopepunk zugerechnet. Die junge Adora findet darin, als sie einen verschollenen Kameraden sucht, ein Schwert, das es ihr erlaubt, sich in eine übermenschliche Heldin zu verwandeln. Wie sie dabei erkennen muss, ist die Armee, in der sie dient, die Horde, eigentlich böse – weshalb sie sich den Rebellen anschließt. Auch hier sind die Figuren, selbst wenn verfeindet, nicht verletzend oder hasserfüllt, sondern begegnen einander mit einem gewissen Grundrespekt. Ebenso sind unterschiedliche sexuelle Orientierungen und private Lebensentwürfe kein Grund für Hass und Widerrede.

Aber vor allem ist in She-Ra das Thema Hoffnung in seinem Kern sehr präsent. Nämlich in der Form der Hoffnung, dass eine bessere Welt für alle möglich ist und dass der Kampf dafür nicht aufgegeben werden darf. Und dass dem Kampf keinesfalls Liebe, Freundlichkeit und der Glauben an die Menschlichkeit der anderen geopfert werden sollten oder müssen. Ganz ähnlich sieht es in der Star-Trek-Satire The Orville aus, in der sich eine bunt aus verschiedenen Spezies zusammengewürfelte Crew stets mal kleineren, mal größeren Gefahren stellen muss. Dabei kommen sich die Mitglieder des Schiffes einander immer näher, stoßen auf kulturelle Eigenheiten und Missverständnisse – und lernen Konflikte, die daraus entstehen, zu überwinden.

Selbst die mit Action aufgeladene Serie Sense8 der Geschwister Wachowski, die einst mit Matrix bekannt wurden, klassifizieren viele als Hopepunk. Acht fremde und sehr verschiedene Menschen beginnen eine psychische Verbindung untereinander zu entdecken. Sie versuchen herauszufinden, wieso. Wenig später werden sie von einer mysteriösen Behörde gejagt. Wobei während dieser Hetzjagd nicht Gewalt die Lösung ist, sondern meist Geschick, Taktik und Einblick in das Leben und die Beweggründe der Jäger – und vielleicht sogar Liebe.

Aber auch bereits Jahre oder sogar Jahrzehnte alte Werke wie die Science-Fiction-Serie Doctor Who, die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett, die Serie Pushing Daisies, My Little Pony und die Die Glücksbärchis, die Kurzgeschichtensammlung Hieroglyph: Stories and Visions for a Better Future, die Per-Anhalter-durch-die-Galaxis-Saga von Douglas Adams oder auch die Anime-Serie Sailor Moon: Sie werden von vielen Fans dem Hopepunk zugerechnet. Andere Fans sehen die Klassifizierung jedoch als allzu willkürlich und die Definition als zu beliebig an.

Tatsächlich hat die US-Autorin Alexandra Rowland ihre Definition von Hopepunk nach dem Drängen von Lesern und Autorenkolleginnen und Kollegen im Jahre 2019 konkretisiert – aber dabei leider nicht wirklich geschärft. „Hopepunk sagt, dass es Mut und Stärke erfordert, sich aufrichtig und ernsthaft um etwas, irgendetwas zu kümmern“, schreibt sie. „Es geht darum, aufzustehen und für das, woran man glaubt, kämpfen zu müssen. Es geht darum, für andere Menschen einzutreten. Es geht darum, eine bessere, freundlichere Welt zu fordern und wirklich daran zu glauben, dass wir dorthin gelangen können, wenn wir uns so viel wie möglich umeinander kümmern, mit jedem Tropfen Kraft in unseren kleinen Herzen.“

Nicht alle Fans und Autoren und Autorinnen sind mit dieser Definition einverstanden, da es sehr viele Widerstands- und Rebellionsgeschichten als Hopepunk klassifizieren würde – selbst welche, die eigentlich sehr dystopisch und finster daherkommen. Oder sogar witzige Instagram-Accounts mit knuffigen Hunden, wie einige spotteten. Deswegen haben Fans, Autoren und Autorinnen in verschiedenen Foren- und Blog-Debatten versucht, einige Eckpunkte festzulegen, die das Konzept Hopepunk zumindest etwas eingrenzen oder konkretisieren sollen, die jedoch ebenso wenig verbindlich wie richtig sind.

In Hopepunk…

  • … ist Freundlichkeit keine Schwäche oder Naivität, sondern eine Stärke.

  • … ist nicht Zynismus und Ironie erst einmal Fehl am Platze.

  • … ist der Versuch, für eine bessere Sache zu kämpfen, an sich von Bedeutung.

  • … werden die Menschen in ihrer körperlichen, emotionalen und geistigen Vielfalt gewürdigt.

  • … ist die Situation nie aussichtslos, es gibt immer Hoffnung.

  • … ist die Gemeinschaft stärker als die Konflikte, die Menschen zu trennen scheinen.

  • … wird immer weitergekämpft, um noch menschlicher und noch empathischer zu werden.

  • … werden sich die Helden und Heldinnen der Stärke ihrer Gefühle und ihrer Freundlichkeit bewusst.

  • … entscheiden sich die Heldenfiguren bewusst für den guten Weg, nicht nur weil sie von Natur aus gut sind.

  • … ist auch der Feind nicht ohne Gefühle oder Menschlichkeit.

Auch das Leben ist total Hopepunk

Ganz ähnlich wie Solarpunk für viele seiner Anhänger nicht nur ein Sience-Fiction-Genre ist, sondern eine Bewegung, die sich in Fridays for Future, Gartenbau, Forschung und Einfordern von Alternativen zu Kohle- und Kernkraft sowie Öl manifestiert, ist es auch für viele der Hopepunk-Fans. Im Hopepunk sind das Hegen und Verfolgen von Hoffnung, das Setzen auf Freundlichkeit und Gewaltfreiheit, das Respektieren anderer, das Zeigen von Emotionen und Einlassen auf die Gefühle des Gegenüber ein radikaler Akt – und damit tatsächlich irgendwie Punk. Und dieses optimistische Punk-Lebensgefühl soll auch ausgelebt und in Taten überführt werden.

Nach den Anhängern des Hopepunk und Alexandra Rowland sind politische Proteste gegen rechte Politik, für eine gerechtere Vermögensverteilung, gegen ausbeuterische Großunternehmen und Überwachung total Hopepunk. Altruismus wäre Hopepunk. Aber auch, der älteren Nachbarin beim Tragen der Einkäufe zu helfen und andere random acts of kindness. Oder: „Weinen ist Hopepunk, weil Weinen zeigt, dass du immer noch Gefühle hast“, sagt Alexandra Rowland. „Gefühle zeigen, dass du immer noch am Leben bist. Die 1 Prozent wollen nicht, dass du Gefühle hast, sie wollen, dass du nur fühlst, dass du aufgeben hast.“

Gefühle zeigen, dass du immer noch am Leben bist. Die 1 Prozent wollen nicht, dass du Gefühle hast, sie wollen, dass du nur fühlst, dass du aufgeben hast.
Alexandra Rowland

Selbst einfach über Dinge zu reden, die gut sind, die man liebt, ist irgendwie Hopepunk. Die Website Polygon kuratierte bereits 2018 eine Liste mit zehn Podcasts, die laut den Redakteuren im Herzen Hopepunk wären. Darunter Podcasts wie Kind World, der kurze Geschichten über selbstlose Taten erzählt, oder Wonderful!, in dem ein Ehepaar je Episode zwei Dinge bespricht, die sie besonders mögen und lieb gewonnen haben. Damit existiert Hopepunk also auch ganz unabhängig von fantastischen Erzählwerken, Kunst, Aktivismus und Politik als emotionaler Alltagsakt.

Vielleicht kein Genre, aber trotzdem relevant

Hopepunk ist also mehr als nur ein Anti-Resignations-Genre, eine erzählerische Stilrichtung oder ein literarischer Trend. Es lässt sich letztlich nur schwer neben Clockpunk, Cyberpunk, Steampunk oder auch Solarpunk einordnen. Die Autorin Annalee Newitz sagte daher auch, dass Hopepunk für sie „definitiv kein Genre“ ist. Zu umfassend und wandelbar sei es und zu schwer zu greifen. Es sei der Autorin zufolge vielmehr eine Motivation. Aber das macht Hopepunk nicht weniger interessant oder prägend.

Tatsächlich ist Hopepunk wohl eher der Versuch, eine Bewegung und Geisteshaltung zu greifen, die Emotionalität und Hoffnung zu Werkzeugen des Widerstands erklärt und die das Einstehen für Gemeinschaft, positive Werte und eine bessere Welt zu einer Schlacht erhebt, die es lohnt, geschlagen zu werden. Wobei sich diese Schlacht schon in den kleinsten Taten zeigen und dadurch eine Wirkung entfalten kann.

Hopepunk ist eine stille Rebellion, die der Resignation, der Hoffnungslosigkeit und dem Bringt-doch-eh-nix-Gefühl den Kampf ansagt – und das sowohl in den Medien, der Popkultur als auch dem Alltag. Mit Mitgefühl, Verständnis und Gemeinschaft als die Waffen der Wahl. Hopepunk lässt fragen, ob und wie eine bessere Welt machbar ist, und fordert, dass jeder etwas dazu beitragen soll. Einfach auch, indem mehr Freundlichkeit und Hoffnung gewagt wird.

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Die Welt ist ziemlich kaputt. Der Klimawandel und Ökokatastrophen lassen Städte im Meer versinken und Wälder verdorren. Just als alles verloren scheint, treffen sich die Kindheitsfreunde Patricia Delfine und Laurence Armstead wieder. Sie ist eine begabte Hexe und er ein genialer Wissenschaftler. Zusammen könnten sie es schaffen, das Ruder für die Welt herumzureißen.

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arkwright

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… Mhhmmm… Dann bin ich aber ‚Proto - Hopepunkianerin‘ ., weil mit Star Trek Classic und The next Generation aufgewachsen. Oder ist das mehr hope als punk?
Catherynne M. Valente würde ich auch zu Hopepunk nehmen… Zumindest ihr Werk Space Opera
Irgendwie kommt mir noch die Serie aus den 1980ern…die bei uns den unglaublichen Titel Trio mit 4 Fäusten (riptide) grad in Erinnerung… War das auch schon Hopepunk., oder nur ne detective Posse?
Genug rumgeklugsfeiffert :wink::v:

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Das ist eine gute Frage, die sich nur schwierig beantworten lässt. Einige würden es wohl definitiv unter Hopepunk einordnen. Andere wohl nur mit „Vor der Begründung des Genres“-Sternchens. Andere garnicht.

Ich selbst wäre eigentlich dafür, Hopepunk tatsächlich erst einmal nur auf Werke zu münzen, die aus der aktuellen Contra-Krisen- und Resignations-Bewegung entstanden sind. Und da würde ich als Anfang mal grob den Wechsel von den 00er zu den 10er-Jahren anlegen – und das nach oben hin offen. Ansonsten könnte man Hopepunk auf wirklich alles drauf kleben – und das wäre wohl nicht zielführend.

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Für mich ist das (mal wieder) der zwanghafte und unnötige Versuch, etwas zu kategorisieren, in ein Schema zu pressen, mit einem „modernen“ Schlagwort zu beschreiben / zu fassen (Hauptsache Punk), einem „neuen“ Genre zuzuordnen…das eben nicht zu kategorisieren ist.
Und das schon garnicht neu ist, wie die genannten Beispiele zeigen.

Die Begriffe Geisteshaltung, Lebenseinstellung treffen es noch am ehesten…aber wie gesagt, nichts Neues sondern in einer Zeit voller negativer Ereignisse und Tendenzen einfach bedeutsamer und wichtiger geworden denn je, als Gegenpol und Rettungsanker der Hoffnung. Nicht mehr und nicht weniger, keinesfalls ein Genre.

Also würde ich den Begriff des Hopepunks nicht allzu ernst nehmen, dass was dahinter steckt und dessen Bedeutung und Ursachen schon.

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Hmmmm…interessant. So gesehen, war ich schon immer Anhänger des „Hopepunks“ Seit 55 Jahre lese ich Perry Rhodan. Und nach der Definition im Artikel, erfüllt PR alle Kriterien für SF Hopepunk

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