Guten Nachmittag, liebe @Mitglieder von 1E9!
Habt ihr das schöne Wetter schon genutzt, um baden zu gehen? Ja? Dann habt ihr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nur im Wasser geplanscht, sondern auch im Mikroplastik. Denn egal ob in der Donau, den Alpen, den amerikanischen Nationalparks oder der Arktis, selbst in den abgelegensten Gewässern haben Forscherteams schon winzige Plastikpartikel entdeckt. Auch in die Nahrungskette gelangen die nahezu unsichtbaren Kunststoffteilchen, zum Beispiel über Klärschlamm, der über Feldern verteilt wird. Ein globales Problem – für das inzwischen glücklicherweise Lösungen entwickelt werden.
Eine davon stammt vom gemeinnützigen Start-up Wasser 3.0 und seiner Gründerin Katrin Schuhen, die mir für diesen Artikel erklärt hat, wie sie mit einem günstigen, effizienten und skalierbaren Low-Tech-Ansatz dafür sorgen will, das Wasser dieser Welt von Mikroplastik zu befreien. Ihre magische Zutat ist ein Hybridkieselgel. Das Ergebnis ihrer Methode sind unförmige Klumpen, die sich aus dem Wasser fischen und wiederverwenden lassen.
Wer mehr über Wasser 3.0 und über andere Ansätze erfahren will, wie wir unsere Flüsse, Seen und Meere frei von Plastik kriegen und wie wir Plastik in Zukunft schlauer einsetzen können – nämlich in einer Kreislaufwirtschaft – sollte in einer Woche einschalten. Da startet um 16 Uhr die nächste Folge unserer Veranstaltungsreihe Reclaim the Future. Dabei können wir endlich auch Publikum vor Ort dabei haben! Aus Fleisch und Blut! 16 Plätze sind verfügbar, exklusiv für 1E9-Mitglieder. Da sich die Veranstaltung wieder an ein internationales Publikum richtet, findet sie auf Englisch statt. Alle Infos zu Speakern, Anschaumöglichkeiten und die Anmeldung zum „Studiobesuch“ findet ihr hier.
München kriegt den Hyperloop
Es scheint sich etwas zu tun in Deutschland. An der Technischen Universität München soll tatsächlich eine Hyperloop-Teststrecke in Originalgröße entstehen – eine Kapsel des Röhrenzugs plus 24 Meter Röhrenstrecke. Nach den erfolgreichen Teilnahmen am Hyperloop-Wettbewerb von Elon Musk und dem Bau einer Miniaturbahn können alle Beteiligten an der TUM also noch größere Ambitionen verfolgen, wie @Michael für uns schon am Tag dieser für mich unerwarteten Nachricht erklärte. (Ich hatte noch über ein Wortspiel mit dem Transrapid nachgedacht, den München dann ja doch nicht bekommen hat. Spare mir das aber.)
Und um das noch zu toppen, könnte am anderen Ende der Republik, genauer: in der Nordsee, ein Raketenbahnhof entstehen. Das fordert zumindest die Industrie. Eine Finanzierung oder politischen Segen gibt es dafür allerdings noch nicht. Bedarf wäre aber vorhanden. Schließlich gibt es in Deutschland inzwischen einige New-Space-Start-ups, die auch von ausländischen Investoren mit großem Interesse beobachtet werden. Ohnehin wird der Weltraum internationaler: Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen jetzt auch das Alls erobern. Ihre erste Mars-Mission begann am vergangenen Wochenende.
Und während die ganze Welt staunt, was GPT-3, der neueste KI-Textgenerator von Open AI, alles kann – und auch bei uns in der Community darüber diskutiert wird –, erinnert uns eine Klage aus Großbritannien daran, dass viele der schlauen Algorithmen, die unsere Welt inzwischen mitlenken, ein Problem haben: Sie sind intransparent. Konkret haben sich dort Uber-Fahrerinnen und -Fahrer organisiert, weil sie vom Fahrdienstleister wissen wollen, nach welchen Kriterien und Daten die Algorithmen des Unternehmens die Aufträge an sie vergeben. Gewinnen sie vor Gericht, könnte das Auswirkungen auf eine ganze Reihe von Firmen haben, in denen inzwischen Software entscheidet, was Menschen zu tun und zu lassen haben.
Bilder, die euch nicht mehr aus dem Kopf gehen
Ich persönlich fand es durchaus etwas verstörend, als mich plötzlich Tom Selleck als Indiana Jones vom Titelbild dieses Artikels anschaute. Aber abwegig ist es nicht. Denn der Magnum-Darsteller war tatsächlich für die Rolle von Indy vorgesehen. Und deswegen hat der YouTuber Shamook ein Deepfake-Video gebastelt, in dem er Harrison Ford durch Tom Selleck ziemlich überzeugend ersetzt hat. Auch in andere Filme hat er die ursprünglich vorgesehenen Schauspieler verpflanzt. Wie und warum, das hat er @Michael berichtet.
Am vergangenen Donnerstag hätte eigentlich unsere 1E9-Konferenz stattfinden sollen, die jetzt digitalisiert in den November gewandert ist. Aber ganz ohne Event haben wir den Tag nicht verstreichen lassen. Gemeinsam mit einigen von euch hatten wir Wolfgang Fengler, den Chefökonomen Südliches Afrika der Weltbank und Mitgründer des World Data Labs, zu Gast für die erste Ausgabe von 1E9 THE_SESSIONS. Unser Thema: Was uns Daten über die Zukunft der Menschheit verraten – und wie wir diese Daten nutzen können. Mir hat es wirklich Spaß gemacht, auch wegen der super Fragen, die aus der Community kamen. Danke dafür! Wer’s verpasst hat, kann die Session bei YouTube nachschauen. Und gerne auch einen Blick auf unsere anderen Videos werfen.
Danke, Patrons!
Auch in dieser Woche möchte ich mich ganz herzlich bei allen Mitgliedern bedanken, die durch ihren monatlichen Beitrag unsere Arbeit ermöglichen – zum Beispiel unseren Umzug auf einen neuen Server. Danke an die neusten Patrons: @anon53681270 @Jenafor @anon2521904 @anon43766 @IlonaP! You made our week!
Wer von den Gründungsmitgliedern aus unserer Testphase ebenfalls seinen Beitrag leisten will, kann das über unsere Patreon-Seite tun. Dort findet ihr übrigens auch unseren neuen Videoclip, in dem wir 1E9 vorstellen – und in dem einige von euch zu Wort kommen. Danke @barbara.mutzbauer @Daria @wessely.moritz @alias_eitel @Ronit @juliaschneider @pfromm @Bernhard! Wichtig für alle, die schon einen 1E9-Account aus der Testphase haben: Bei Patreon bitte dieselbe E-Mailadresse verwenden.
Wie immer gilt: Bei Fragen, Wünschen, Kritik, Anregungen, Lob – einfach diesen Newsletter auf unserer Plattform aufrufen und kommentieren oder mir direkt eine Nachricht schicken. Danke!
Bis dann
euer Wolfgang