Guten Vormittag, liebe @Mitglieder von 1E9!
Nach einer urlaubsbedingten kurzen Pause, gibt’s heute das nächste Update von mir. Und wir starten mit einer brandaktuellen Meldung, die @Michael heute Nacht für uns aufgeschrieben hat: Die Ariane Group hat gerade Susie vorgestellt. Dahinter verbirgt sich ein Entwurf für das erste bemannte Raumfahrzeug der europäischen Weltraumagentur ESA. Ob es gebaut wird, ist noch nicht klar. Doch, wenn es dazu kommt, soll Susie mehr können als die Dragon-Kapseln von SpaceX.
Nicht ganz so hoch hinaus wie Susie soll das Hyperplane fliegen, an dem das Schweizer Start-up Destinus arbeitet. Dessen Gründer Mikhail Kokorich hat schon bei unserem Festival der Zukunft erklärt, wie die mit grünem Wasserstoff betriebene Drohne den Transport von Gütern und später auch von Menschen revolutionieren soll. Jetzt hat er uns weitere Fragen für einen Artikel beantwortet. Kurz zusammengefasst ist die Idee, die Düsendrohne durch die obere Erdatmosphäre sausen zu lassen, wo aufgrund des niedrigen Luftwiderstands Geschwindigkeiten von bis zu Mach 25 möglich sein sollen. Detaillierter Infos findet ihr hier.
Sinnvolle Selbstvermessung, KI-Influencer-Kunst und Neuigkeiten aus der Zukunft
Zurück auf die Erde. Hier erreicht unsere technologische Selbstvermessung ein neues Level. Nach Fitnesstrackern und schlauen Uhren, die unseren Puls, unseren Kalorienverbrauch und unsere Schritte messen, kommen günstige Sensoren zur Blutzuckermessung in den Massenmarkt – jenseits von Profisportlerinnen und Diabetikern. Doch was bringt es überhaupt, permanent den Glukosewert im eigenen Körper zu beobachten?
Viel mehr als die bisherigen Tracking-Möglichkeiten, findet @stefan.fritz aus unserer Community, der für uns den Selbstversuch gewagt hat. Für ihn sind die Erkenntnisse, die er durch den kleinen Sensor gewonnen hat, so einschneidend, dass er sich sogar vorstellen könnte, dass wir durch dieses immer bessere Wissen als Gesellschaft die Umstellung auf eine gesündere Lebensweise schaffen. Was meint ihr? Lest Stefans Erfahrungen und diskutiert mit.
Von der Selbstvermessung zur Selbstdarstellung. Der belgische Künstler Dries Depoorter, der auf öffentlichkeitswirksame Aktionen zur Veranschaulichung der allgegenwärtigen Überwachung bekannt ist, hat wieder zugeschlagen. Er hat eine KI trainiert, um in den öffentlichen Videostreams von Überwachungskameras die Momente zu identifizieren, in denen Influencer vor Sehenswürdigkeiten posieren, um ihre Selfies aufzunehmen. Mit der Aktion, über die ihr hier mehr erfahrt, will Depoorter die Influencer allerdings nicht bloßstellen, sondern auf die Gefahren hinweisen, die neue Technologien wie KI darstellen können.
Weitere Neuigkeiten aus dem 1E9-Themenkosmos findet ihr natürlich wieder in der aktuellen Ausgabe unseres Sonntagsnewsletters This Week in Future! – darunter die mögliche Wirkung neuer US-Sanktionen auf die Entwicklung chinesischer KI, Chinas Ambitionen bei Fusionskraftwerken, KI und Geschirrspülmaschinen, die uns auslöschen könnten, oder auch genetisch modifizierte Tomaten, die nicht nur strahlend lila sind, sondern auch besonders gesund sein sollen. Wer den Newsletter, der exklusiv für Mitglieder ist, auch abonnieren will, muss nur diesem Zirkel beitreten.
Klimaoptimismus – und die Vorsorge für den Ernstfall
Die Klimaprognosen werden immer düsterer, die politischen Ambitionen, etwas dagegen zu tun, reichen nicht aus – und rücken angesichts von Krieg und Dürren weiter in den Hintergrund. Ist also alles bereits verloren? Die Klimakrise unaufhaltbar? Zeit für eine Abrissparty? Nein, meint @Michael in einem Essay. Er fordert ein Ende der Untergangserzählungen und stattdessen radikalen Klimaoptimismus. Denn wir haben es immer noch in der Hand, die Lage zu verbessern – und es gibt dafür ja auch unzählige großartige Ideen, über die wir immer wieder berichten.
Wer sich mit dieser optimistischen Haltung weniger identifizieren kann und davon ausgeht, dass wir es nicht schaffen werden, den globalen Temperaturanstieg ausreichend zu begrenzen, kann sich im Anschluss an den Essay noch diese Idee von einem Team der Yale University anschauen: Das schlägt vor, über den Polregionen Schwefeldioxid zu versprühen – großflächig und über lange Zeiträume –, um die Temperaturen dort zu senken und das Abschmelzen des Eises umzukehren. Nicht alle sind von solchen Eingriffen in Ökosysteme begeistert…
Das war’s von mir für diese Woche. Danke an alle, die unsere Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge unterstützen. Ihr seid der Hammer! Bei Fragen, Wünschen, Ideen, Kritik – schreibt mir gerne.
Bis dann
euer Wolfgang