Das 1E9_Update vom 5. August 2022 // Quantencomputer aus München, ewiges Leben, die Zunge als Display und Krieg in der Science Fiction

Guten Vormittag, liebe @Mitglieder von 1E9!

Können es vier Gründer aus München mit Google, IBM und einigen der am besten finanzierten Tech-Start-ups der Welt aufnehmen? Ausgeschlossen ist das nicht. Denn das junge Unternehmen planqc, eine Ausgründung aus dem Munich Quantum Valley, entwickelt einen eigenen Quantencomputer. Und bei diesen ist noch nicht entschieden, welcher Forschungsansatz am Ende wirklich zum Erfolg führen wird.

Planqc setzt, anders als Google oder IBM, auf neutrale Atome als Qubits – und auf eine ganze Reihe von Lasern und Mikroskopen. Welche Vorteile das beim Bau eines kommerziell einsatzfähigen Quantencomputers mit Tausenden von Qubits bringen soll, hat mir einer der Gründer bei einer Laborführung in Garching erklärt.

Transhumanismus, wiederbelebte Organe, Zungen-Displays und XR für mehr Gesundheit

Eher zufällig hatten wir in den vergangenen Tagen einen kleinen Schwerpunkt auf „Gesundheitsthemen“ – von abgefahrenen futuristischen Visionen bis zu handfester Forschung. Fangen wir mit den Zukunftsvisionen an.

Kurzfristig hat der bekannte Transhumanist Zoltan Istvan, der auch schon für die US-Präsidentschaft kandidierte, bei unserem Festival der Zukunft vorbeigeschaut. Und @Michael nutzte die Gelegenheit, um ein Interview mit ihm zu führen. Entstanden ist daraus dieser Text, den ich euch sehr ans Herz lege. Istvan erklärt, wieso er es für möglich hält, dass wir mit neuen Technologien den Tod überwinden können – und er allen, die möglichst lange leben wollen, trotzdem erst einmal zu Sport und gesunder Ernährung rät.

Vom ewigen Leben zu – zugegeben: ebenfalls abgefahrener – konkreter Forschung: Einem Forschungsteam der Yale University ist es gelungen, die Organe von toten Schweinen wiederzubeleben. Das klingt zunächst bizarr, könnte aber einen Weg aufzeigen, wie mehr Organe für Transplantationen gerettet werden können. Vorher gibt es aber noch ethische Fragen zu klären.

Diese stellen sich bei der Forschung von Mike Richardson weniger. In einem Gastbeitrag berichtet er uns, wie die Zunge blinden Menschen dabei helfen könnte, ihre Umgebung auch optisch wieder wahrzunehmen – mittels Zungen-Displays. Denn tatsächlich lassen sich Bilder mit vielen kleinen Elektroden auf der Zunge abbilden, die aus Mikes Sicht ein unterschätztes Organ ist. Allerdings auch ein sehr sensibles, weshalb es schnell zu Reizüberflutung kommen kann.

Wer lieber hören will als lesen, zum Beispiel am Strand, am See, am Balkon, kann das natürlich auch. Denn die neueste Folge unseres New Realities Podcasts von 1E9 und XR HUB Bavaria ist da. Dafür habe ich mit Daniel Roth von der Universität Erlangen-Nürnberg gesprochen, der erforscht, wie sich Virtual und Augmented Reality, auch in Verbindung mit anderen Technologien wie Künstlicher Intelligenz, für eine bessere Gesundheitsversorgung einsetzen lassen. Von Echtzeitbedienungsanleitungen im OP bis zu verbesserter Reha ist alles dabei. Also: reinhören!

Der Krieg in der Science Fiction und ein Packen voller Zukunftsnews

Unsere Kolumnistin @Kryptomania meldet sich zurück – mit einem nachdenklichen Text über Military Science Fiction. Denn tatsächlich wird Krieg in gar nicht so wenigen Science-Fiction-Werken zelebriert, in anderen wiederum kritisiert. Und natürlich haben die realen Kriege auch Auswirkungen auf die Kriege, wie sie in Literatur und Film dargestellt werden. Aber wo bleibt der Frieden?

Wer noch weitere Informationen und Inspirationen sucht, sollte noch einen Blick in die aktuelle Ausgabe unseres Sonntagsnewsletters This Week in Future! werfen, in dem wir euch jede Woche spanende Inhalte aus anderen Medien präsentieren – dieses Mal mit der Metaverse-Rivalität zwischen Meta und Apple, einem Flugtaxi von VW, Zugwaggons, die CO2 aus der Luft saugen, oder auch kleinen Nuklearreaktoren, die jetzt ihre US-Zulassung bekommen haben. Wer den Newsletter auch jeden Sonntag bekommen will, muss nur diesem Zirkel beitreten.

Das war’s von mir für diese Woche. Danke an alle, die unsere Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge unterstützen. Ihr seid der Hammer! Bei Fragen, Ideen, Wünschen, Kritik – schreibt mir gerne.

Bis bald
euer Wolfgang

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