Euer Computer langweilt sich? Dann lasst ihn bei der Erforschung des Coronavirus helfen!

Dank eines Projektes der Stanford University kann derzeit nahezu jeder dabei mithelfen, ein Heilmittel gegen das Coronavirus zu finden. Denn wer einen Computer zu Hause hat, kann dessen Rechenkraft spenden, um das Virus zu entschlüsseln.

Von Michael Förtsch

Das Coronavirus legt ganze Länder lahm. Auch in Deutschland sind mittlerweile Tausende Menschen infiziert und in Behandlung. Firmen haben ihre Mitarbeiter ins Home Office geschickt, Gaststätten und Kinos bleiben vielerorts geschlossen und auch eine Grenzschließung ist angekündigt. Gleichzeitig arbeiten Wissenschaftler hart daran, eine wirksame Behandlung für das Virus zu finden. Auch wird in über 40 Projekten nach einem Impfstoff gesucht. Dafür müssen die Struktur des Coronavirus und seine Wirkweise entschlüsselt werden. Und das benötigt viel Rechenkraft. Wer mag, kann nun die Kapazitäten seines eigenen Computers dafür bereitstellen und dadurch beim Kampf gegen den Krankheitserreger mithelfen.

Möglich ist das durch das Projekt Folding@home, das bereits vor 20 Jahren an der Stanford University gestartet wurde. Es ist ein Wissenschaftsprogramm, das es ermöglicht, zu berechnende und zu analysierende Daten in Pakete aufzuspalten und auf zahlreiche einzelne Computer zu separieren, die sich dadurch die Arbeit teilen. Menschen, die zur Forschung beitragen wollen, müssen sich dafür nur ein kleines Programm auf ihren Computer laden – und dadurch ungenutzte Rechenkapazitäten zur Verfügung stellen. So kann praktisch jeder mitmachen.Bei Folding@home geht es vor allem darum, die Faltung von Proteinketten zu simulieren. Bislang wurden dadurch schon Beiträge zur Alzheimer-, Krebs- und Huntington-Forschung geleistet.

Derzeit fokussiert sich das Team von Folding@home aber auf die Erforschung des Coronavirus und eines möglichen Gegenmittels. Wie die Macher beschreiben, haben sie „eine erste Welle von Projekten veröffentlicht, die potenziell behandelbare Proteinziele des SARS-CoV-2 und des verwandte SARS-CoV simulieren“. Es soll also herausgefunden werden, wie sich das Virus an den Lungen und Atemwegen der Infizierten anhaftet und dadurch den Organismus infiziert. Die aus den Simulationen gewonnenen Informationen sollen dazu beitragen, Medikamente zu entwickeln und effektive Therapiemaßnahmen und möglicherweise auch eine Impfung zu konzipieren.

Keine Angst vor einer Verlangsamung des Rechners

Wer mitmachen will, kann das rund 30 Megabyte kleine Programm für Betriebssysteme wie Windows, MacOS aber auch Linux-Systeme wie Redhat, Fedora und Ubuntu direkt über die Website des Projektes herunterladen. Wer Folding@home startet, muss keine Angst haben, dass die Berechnungen den Computer unnötig verlangsamen. Das Programm erhöht zwar die Gesamtauslastung des Computers, nutzt hierbei aber lediglich Kapazitäten, die sonst ungenutzt sind. Dazu lässt sich in drei Stufen einstellen, wie sehr das Programm den Rechner belasten soll – was beispielsweise nützlich sein kann, wenn die Lüftung eines Laptops allzu laut oder der Computer selbst zu warm werden sollte.

Nach dem erstmaligen Starten arbeitet Folding@home grundsätzlich ganz automatisch – und arbeitet verschiedene Simulationen ab. Wer möchte, kann in den Einstellungen des Programms aber auch spezifische Projekte und Unterprojekte rund um das Coronavirus auswählen. Dabei geht es darum spezielle Einzelaspekte des Virus zu untersuchen – beispielsweise die Rezeptorbindung oder die Peptidasen.

Unterstützt wird Folding@home derzeit unter anderem vom Grafikkarten-Hersteller Nvidia, Google, Intel und der Gaming-Gemeinschaft der Reddit-Gruppe r/pcmasterrace, die mit ihren rechenstarken Gaming-Computern einen Beitrag leisten wollen. Am 19. März will sich Gregory Bowman, einer der Macher von Folding@Home, in der Community auf Reddit einer Frage-Antwort-Runde rund um das Projekt stellen.

Achtung: 1E9 soll die neue Community für Zukunftsoptimisten werden. Wir sind derzeit noch in der Closed Beta, aber du kannst dich hier auf die Warteliste setzen lassen. Dann melden wir uns schon bald!

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I’m into it :v:

Folding@Home

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Wir können als 1E9-Team folden. Nur Netflix ist meinem Rechner zu langweilig.

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Hast du ein Team-Account aufgesetzt? Wie könnte ich dem beitreten? Bauen dann eine kleine Rechner-Farm :wink:

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Das ist keine schlechte Idee. Könnten wir dann auch über Social-Media bewerben!

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Ich folde unter dem
Namen: 1E9-Team
Team-Number: 1000000000

Passkey: 4bc4758854b17e704bc4758854b17e70

Das läuft jetzt leider auf meine E-Mail, dann verwalte ich das. Oder @Krischan macht einen übergeordneten Account inkl. E-Mail-Adresse.

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Für den WhatsApp-Status habe ich schon mal vorbereitet:

Den Link, kann man in einem weiteren Status, mit dem Pencil weiterteilen.

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Alternativ zu F@H gibt es auch BOINIC.
Ähnliches Konzept. Dort muss man für Corona das Projekt Rosetta@home aktivieren.
BOINC hat so weit ich weiß bei Rosetta@home keine GPU Unterstützung.

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Super Ergänzung, vielen Dank @tobiasdax ! Hast du vielleicht noch einen Link, mit dem unsere User Rosetta@Home gleich finden?

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Projektseite von Rosetta@home: https://boinc.bakerlab.org/rosetta/rah/rah_about.php
Download des BOINC Client: https://boinc.berkeley.edu/download_all.php

PS: Funktioniert auf auf dem Android Smartphone

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Mal eine blöde Frage: Wären nicht Rechenzentren von Google, Facebook, Apple, Amazon & co nicht viel performanter und wäre es nicht angemessen, deren Rechenpower für solche Aufgaben (verpflichtend) zu nutzen? Ich verstehe nicht ganz, wieso der Aufwand gemacht werden muss, jeden einzelnen kleinen Rechner zu nutzen, wenn es jetzt akut mal schnell gehen muss.

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Ich glaube, dass die Tech-Konzerne ihre Rechenzentren gerade ganz gut brauchen können, um den Leuten Home Office, Videocalls etc. zu ermöglichen, oder? Außerdem ist es rechtlich nicht einfach, Unternehmen zu „enteignen“… und wenn Privatrechner eh nur rumstehen, warum nicht gleich für einen guten Zweck arbeiten lassen?

Und so viel Aufwand ist’s ja gar nicht :wink:

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Es geht mir ja nicht um enteignen. Für die wäre es ja auch ne positive Imagefrage.

Keine Ahnung, ob remote work und die Software dafür so viel Rechenpower brauchen. Hätte vermutet, dass zB weniger Wirtschaftskraft und weniger Konsum auch dort bemerkt werden.

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Achso :wink: Dachte, du hättest das gleich radikaler umgesetzt. Vielleicht unterstützen sie dabei ja auch schon.

Ich glaube, Google & Co. sind gerade schon relativ dahinter, Schulen und Hochschulen etc. unter die Arme zu greifen, um irgendwie Unterricht zu ermöglichen.

Die Antwort ist hier: Ja und nein. Die zahlreichen Webserver, die Google, Apple oder auch Amazon in ihren Server-Zentren nutzen, deren Ressourcen sie beispielsweise an Twitter, Facebook, etc. pp. verkaufen, sind nicht für diese Art an Berechnungen ausgelegt. Denn um sie möglichst effektiv durchzuführen – ähnlich wie bei KI-Anwedungen – wird vor allem GPU-Power gebraucht. Daher hat ja auch insbesondere Nvidia seine Community aufgerufen, mit zu machen.

Anders sähe es allerdings bei den Cloud-Computing-Ressourcen von Google, Amazon, IBM und Co. aus, die beispielsweise eben für KI- und Simulationsandwendungen vermietet werden. Hier ist es so: Natürlich könnten die Unternehmen sie zu Verfügung stellen – und das wäre ein echt feiner Zug! Aber ebenso werden diese Ressourcen ja bereits von Bio- und Pharmaunternehmen schon genutzt, um Berechnungen und Simulationen für die Produktion von Medikamenten und Impfstoffen durchzuführen. Und wer weiss, unter welchen Konditionen das derzeit geschieht.

Dazu, das hat @Wolfgang richtig gesagt, werden Ressourcen ebenso benötigt, um Menschen im Home Office zu unterstützen. Und das geschieht bei Google unter anderem damit, dass Google Hangout Premium derzeit kostenlos ist. Ebenso geht die Nachfrage nach Cloud-Speicher und Cloud-Diensten derzeit kräftig nach oben.

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Cool, danke für die ausführliche Erklärung! :pray:

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Kleines Update: Folding at Home outperformed den schnellsten supercomputer um das 2-fache :slight_smile:

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Dazu hier ein kleines Update zu unseren Statistiken (nachdem das die letzten Tage schwer abzurufen war):

Folding1

Interessant auch das Overall-Ranking und die Impression, welche Power dahinter ist. (Bei mir folden hier nur 10 Prozessorkerne an zwei Rechnern und machen Punkte im 1000er Bereich)

Folding2

Und wem es aufgefallen ist, es gibt tatsächlich mit CureCoin ein eigenes Projekt, das darauf abzielt, mit Distributed Computing Networks (DCN) die Rechenpower bereitszustellen, zu erhöhen und mit Token zu belohnen, um auf die Suche nach wichtigen Antworten auf medizinische, wissenschaftliche und mathematische Probleme zu gehen.

Good Fold!

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Wow Team 1E9 ist ja richtig gut unterwegs! Sehr schön und vielleicht werden es jetzt noch mehr!!

Dann können wir statt CureCoin vielleicht einen 1E9 Token erfinden und diese verteilte Ressource auch nach Corona zur Verfügung stellen oder sogar in andere Bereiche „vordringen“ :slight_smile:

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