Guten Vormittag, liebe @Mitglieder von 1E9!
Bevor wir zur Sache kommen, wünscht euch natürlich das ganze Team von 1E9 ein frohes neues Jahr!
Solltet ihr weitere Gründe brauchen, um 2022 optimistisch zu beginnen, lest doch mal in das Interview rein, das ich mit Rafael Laguna de la Vera führen konnte, dem Direktor der Bundesagentur für Sprunginnovation. Er hat von der Bundesregierung den Auftrag bekommen, technologische Durchbrüche zu fördern, die unser aller Leben nachhaltig verbessern. Es geht um echte Sprunginnovationen statt Scheininnovationen, die uns – gerade aus dem Silicon Valley heraus – oft als bahnbrechend verkauft werden, am Ende aber nur ein bisschen mehr Bequemlichkeit bringen. Wenn überhaupt.
Motivierend fand ich an dem Gespräch nicht nur, dass sich endlich auch politisch mehr tut und von staatlicher Seite visionärer gedacht wird, sondern auch, dass uns Rafael gerade den Beginn einer innovativen Phase sieht, in der es auch bei „der Mutter aller Sprunginnovationen“ wirkliche Fortschritte geben könnte: bei billiger, sauberer Energie. Das sind doch gute Nachrichten!
Sollten wir Methan aktiv aus der Atmosphäre holen?
Optimistisch zu sein, heißt natürlich nicht, die großen Herausforderungen der Welt wie den Klimawandel auszublenden. Um den zu bremsen, müssen wir die Emissionen von klimaschädlichen Treibhausgasen, zum Beispiel durch billige, saubere Energie, drastisch reduzieren – aber diese wohl auch aktiv aus der Atmosphäre herausbekommen. Dabei sollte es aus Sicht von Forschung und Staatengemeinschaft jedoch nicht nur um CO2 gehen, sondern auch um Methan, das noch verheerendere Auswirkungen hat.
Eine Initiative namens Methane Action plädiert dafür, Technologien zu entwickeln und zu erproben, mit denen der natürliche Abbau von Methan in der Atmosphäre deutlich beschleunigt werden könnte. Das könnte unter anderem durch das Versprühen von Eisensalzen gelingen oder durch spezielle „Photokatalysator“-Farben, mit denen sich Gebäude beschichten lassen. Unumstritten sind diese Vorschläge nicht, schließlich gehen sie in den Bereich des Geoengineerings. Es lohnt sich aber definitiv, sich damit zu beschäftigen. Also kann ich euch den Artikel von @Cathleen_O_Grady (und die Ergänzungen von @Ralph und @0x78) nur empfehlen!
Japan will zum Mond, Bitcoin braucht Deutschland, verschobener Überschall
@Michael hat auch zwischen den Jahren spannende Nachrichten für uns im Blick behalten: So musste Boom Technology den ersten Flug seines modernen Überschallflugzeugs verschieben. Der japanische Premierminister kündigte an, dass spätestens bis 2030 eine Japanerin oder ein Japaner auf dem Mond landen soll. Und neue Zahlen ergeben, dass Deutschland der zweitwichtigste Standort ist, wenn es um die Sicherheit von Bitcoin geht – wegen der Vielzahl an Knotenpunkten, die hier betrieben werden.
Weitere News aus der Zukunft gab’s natürlich auch in den neuesten Folgen unseres Sonntagsnewsletters This Week in Future, den ihr abonnieren könnt, indem ihr diesem Zirkel beitretet. In der Ausgabe vom 26. Dezember findet ihr unter anderem den Start des James-Webb-Teleskops, immer größere KI-Modelle und Ubisofts holprigen NFT-Auftakt. In der Ausgabe vom 2. Januar gibt’s eine neue Untersuchung zur Klimabilanz von E-Autos, einen japanischen Schienenbus und das erste Atomkraftwerk von Bill Gates.
Das war’s von mir zum Jahresauftakt. Vielen Dank an alle, die uns durch ihre Mitgliedsbeiträge unterstützen! Für euch machen wir das! Danke, danke, danke! Bei Fragen, Anregungen, Wünschen, Kritik schreibt mir sehr gerne.
Bis dann
euer Wolfgang