Das 1E9_Update vom 14. September 2023 // Deutschlands OpenAI, Autos ohne Mobilität und eine Stadt der Tech-Elite

Guten Morgen, liebe @Mitglieder von 1E9!

Der Markt für generative Künstliche Intelligenz, also für Programme wie KI-Chatbots oder Bildgeneratoren, könnte zum nächsten Internet werden: Mit ein paar gigantischen US-Techfirmen, die das Geschäft unter sich aufteilen, dazu ein paar Gastspiele von Anbietern aus China oder Großbritannien. Doch noch ist die Sache nicht ausgemacht. Deutsche und europäische Anbieter haben allein aufgrund der hervorragenden Forschungslandschaft eine echte Chance.

Die große Hoffnung der deutschen Politik ruht dabei auf dem Heidelberger Start-up Aleph Alpha, das – ähnlich wie OpenAI – an großen Sprachmodellen arbeitet. Dessen Chef, Jonas Andrulis, war nicht nur schon zweimal als Speaker bei unserem Festival der Zukunft. Er durfte jetzt auch der Bundesregierung KI erklären. Grund genug für uns, Aleph Alpha in einem Artikel etwas genauer zu beleuchten. Denn der Ansatz des Unternehmens ist durchaus spannend. Es will mit mehr Transparenz und Erklärbarkeit von KI-Ergebnissen besonders bei öffentlichen Kunden und Unternehmen mit sensiblen Daten gegen OpenAI oder Google punkten. Die Keynote von Jonas bei unserem Festival findet ihr im Text eingebettet – oder direkt in unserem YouTube-Kanal.

Eine Auto-Mobilitätsmesse und schwebende Züge

Ebenfalls bei YouTube ist jetzt eine dazu passende Diskussionsrunde von unserem Festival zu finden: Making AI a Force for Good war ihr Titel. Darin diskutieren Marc-Alexander Breit, der beim Bundeswirtschaftsministerium für KI zuständig ist, der Münchner KI-Forscher Björn Ommer, bekannt von Stable Diffusion, und Paula Cipierre von Palantir mit Antoine Leboyer von den TUM Venture Labs über den vernünftigen Einsatz, aber auch die Regulierung von KI. Spannend!

Wer lieber noch mehr über KI lesen will, kann das auch tun: @Michael hat sich die neuesten Pläne von Meta angeschaut. Der Facebook-Konzern will eine Sprach-KI auf dem Level von GPT-4 herausbringen, die jedoch offen für alle ist – zur Nutzung und Weiterentwicklung.

Damit aber genug KI. Um Mobilität gings in den letzten Tagen auch bei uns. Zum einen steht noch unser Bericht zur IAA Mobility aus, die ebenfalls @Michael für uns besucht hat. Sein Fazit: Im Vergleich zur ersten IAA in München war es dieses Mal wieder mehr Auto und weniger Mobilität. Bahnbrechende Innovationen hat er nicht entdeckt, war jedoch durchaus beeindruckt vom massiven Aufgebot chinesischer E-Autohersteller. Immerhin: Ein paar kleine, effiziente Elektroautos hat er aufgespürt. Und sogar ein paar Fahrräder.

Eine kleine Revolution auf der Schiene will unterdessen das polnische Start-up Nevomo anzetteln, das einst am Hyperloop arbeitete – jedoch zuerst eine andere Technologie voranbringen will: Mit seinem MagRail-System sollen sich bestehende Gleise mit Magneten so umrüsten lassen, dass Züge darüber schweben könnten. Das soll schnellere Fahrten ermöglichen und Energie sparen. Auf einer Teststrecke hat es schon funktioniert. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

Die Tech-Elite baut sich eine Stadt, AR für Tierrechte und noch mehr Zukunft

Wer wissen will, was Tech-Milliardäre in ihrer Freizeit tun: Sie lassen in Kalifornien Landflächen aufkaufen, um dort eine Stadt zu bauen. Heimlich. Bis die New York Times dazwischenkommt und die Sache aufdeckt. So in etwa lässt sich das, was in Solano County gerade passiert, zusammenfassen. Aber natürlich steckt noch mehr dahinter, wie ihr hier nachlesen könnt. Ein privates Luxusdomizil soll die Stadt nämlich nicht (nur) werden, sondern ein Ventil für das überlastete San Francisco.

Eine neue Folge unseres New Realitites Podcasts mit dem XR HUB Bavaria habe ich noch zu vermelden: Darin spreche ich mit Lukas Krüger, der dieses Jahr unseren New-Realities-Wettbewerb gewonnen hat – mit seinem Augmented-Reality-Projekt Animal Stories. Es ist konzipiert für den öffentlichen Raum und soll die Menschen über Speziesismus aufklären, also die Ungleichbehandlung von Tierarten. Denn Lukas ist Tierschutz-Aktivist. Mehr dazu gibt’s zu hören bei Podigee, Spotify, Apple und überall, wo man sonst noch Podcasts findet.

In der aktuellen Ausgabe unseres Sonntagsnewsletters This Week in Future haben wir weitere Zukunftsnews für euch gesammelt, zum Beispiel über Elon Musks möglichen Einfluss auf den Krieg in der Ukraine, den Start der japanischen Mondsonde, ein 5G-Smartphone aus China, das den US-Sanktionen zu trotzen scheint, oder auch den Start der Produktionslinie des Batterie-Recycling-Start-ups Cylib aus Aachen.

Das war’s von mir für diese Woche. Danke an alle, die unsere Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge ermöglichen. Ihr seid der Hammer! Bei Fragen, Wünschen, Kritik, Ideen: schreibt mir!

Bis dann
Wolfgang

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