Guten Mittag, liebe @Mitglieder von 1E9!
Seit ein paar Jahren arbeitet die Schweizer Dfinity-Foundation daran, Facebook, Amazon, Google und den anderen Datenkonzernen dieser Welt die Geschäftsgrundlage zu entziehen. Denn Dfinity will den Flickenteppich an Cloud-Services, Datenbanken, Web- und DNS-Servern ersetzen, auf dem das heutige Internet läuft – und zwar durch den „Internet-Computer“. Dabei handelt es sich um eine dezentrale Infrastruktur mit unbegrenzter Kapazität auf einer Blockchain.
Die erste Version dieses Internet-Computers ist gerade an den Start gegangen, weshalb @Krischan vom Dfinity-Gründer Dominic Williams genauer wissen wollte, wie dieser sich die Zukunft des Webs vorstellt. Die kurze Version: Ohne Monopolisten, mit Uber- und TikTok-Varianten, die den Nutzerinnen und Fahrern gehören, mit manipulationssicheren Smart Contracts, geschützter Privatsphäre und mit mehr Freiheit für alle. Die lange Version – inklusive Dominics Gedanken über den Kapitalismus – könnt ihr hier nachlesen.
Dogecoin für den Mond, Shiba Inu für Indien
Wir bleiben noch ein bisschen in der Kryptowelt: Inzwischen ist es zehn Jahre her, dass der Bitcoin-Visionär Satoshi Nakamoto von der Bildfläche verschwand. Und noch immer rätseln Teile der Kryptogemeinde, wer er (oder sie?) eigentlich war. Für uns hat sich @Michael das Erbe von Satoshi angeschaut – und noch einmal erklärt, wer alles als Satoshi in Frage käme…
Im Windschatten von Bitcoin machen derweil auch Satire-Kryptowährungen Furore. Zwar fiel Tesla-Chef Elon Musk vor ein paar Stunden auf, dass das stromfressende Mining von Bitcoin mit Kohlestrom nicht gerade klimafreundlich ist, weshalb seine Autofirma nun doch keine Bitcoin-Zahlungen mehr akzeptieren will. Dem Dogecoin hat Musk seine Liebe aber noch nicht (ganz) entzogen. Er möchte sogar einen Satelliten in Richtung Mond schießen, der komplett mit Dogecoin finanziert wurde.
War der Dogecoin eine Satire auf Bitcoin & Co., so ist die im Dezember gestartete Kryptowährung Shiba Inu eine Satire auf den Dogecoin. Und auch sie erlebte im Mai einen rasanten Kursanstieg. Am meisten profitierte davon der Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin, dem – aus Gründen – die Hälfte der Shiba-Coins gehörten. Er spendete nun umgerechnet rund eine Milliarde Euro in Form der Spaßwährung, damit in Indien die Corona-Pandemie bekämpft werden kann.
Raketenschiffe, Blumenmasken und noch mehr Zukunft
Zahlreiche Start-ups und gestandene Raumfahrtunternehmen arbeiten an immer effizienteren und leistungsfähigeren Raketen, um den New-Space-Boom am Laufen zu halten. Die niederländisch-neuseeländische Firma Dawn Aerospace will dabei auch mitmischen, setzt aber auf einen anderen technischen Ansatz. Statt mit Raketen will Dawn den Weltraum mit Raketenschiffen erobern, die von ganz normalen Flughäfen starten können. Und das mehrmals pro Tag. Die Schiffe, die an Flugzeuge erinnern, sollen dafür an die Grenze zum Weltraum fliegen und dort eine kleine Rakete entlassen, die Satelliten an die gewünschte Position bringt und danach in der Erdatmosphäre verglüht.
Zum Schluss noch ein paar irdischere Meldungen aus dem 1E9-Kosmos: Eine niederländische Firma will etwas dagegen tun, dass Atemschutzmasken zum nächsten Umweltproblem werden. Das ist bitter nötig, denn pro Monat werden derzeit 129 Milliarden davon verbraucht. Was soll also die Lösung sein? Biologisch abbaubare Masken, die Blumensamen enthalten. Sie könnten die Welt zum Blühen bringen. In unserem aktuellen Sonntagsnewsletter This Week in Future! findet ihr außerdem Neuigkeiten zu Laborfleisch, zu den spanischen Plänen, die Gig-Economy stärker zu regulieren, oder auch zu Viren, die über ein außergewöhnliches Genom verfügen.
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Das war’s von mir für diese Woche. Tausend Dank an alle, die uns durch ihre Mitgliedsbeiträge unterstützen! Ohne euch würde das hier keinen Spaß machen! Bei Fragen, Wünschen, Anregung und Kritik, schreibt mir gerne eine private Nachricht – oder kommentiert diesen Newsletter öffentlich. Danke!
Bis dann
euer Wolfgang