Ist unsere Welt nur eine gigantische Simulation, erschaffen von einer höheren Zivilisation?

Die Verfilmung ist von 1973 :slight_smile:

Hm, angesichts der heute öffentlichen Debatte gewinnen solche Sätze eine ungeahnte Aktualität :wink:

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Also ich bin recht angetan von eurer Debatte hier. Man dreht sich ja in einer gedanklichen Spirale (nicht im Kreis!) und findet Gefallen daran und auf dem Weg immer wieder neue Impulse.

Ja, finde ich auch.

Ich wäre jetzt nicht so gerne all zu schnell Anhängerin der Verschwörung.
Ich denke, wir können uns einfach nicht alles vorstellen, was ist und was sein könnte. Da hilft der Wunsch nach Verifikation und Falsifikation einfach nicht. Wenn man nicht weiß, was man alles nicht weiß. Da fehlt die von @unulaunu beschrieben Weisheit.
Aber es fehlt nebst der wohl auch noch an der Imagination, sich das Ungedachte überhaupt vorzustellen. Abseits von Wissen und Nicht-Wissen über eine Simulation.

Elisabeth Anscombe hat das mit Bezug auf (das Mysterium höchst selbst) Wittgenstein besser formuliert:

Er [Ludwig Wittgenstein] begrüßte mich einmal mit der Frage: „Weshalb sagen die Leute, es wäre ganz natürlich, zu denken, dass die Sonne die Erde umläuft, statt dass sich die Erde um ihre Achse dreht?“ Ich antwortete: „Ich vermute, weil es so aussieht, als würde sich die Sonne um die Erde bewegen.“
„Nun“, fragte er, „wie hätte es denn ausgesehen, wenn es so ausgesehen hätte, als würde sich die Erde um ihre Achse drehen?“

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Und überhaupt…die Frage ist doch, ob die Simulation ein Teil der Verschwörungstheorie oder die Verschwörungstheorie Teil der Simulation ist.
:upside_down_face:

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Gute Frage, inspiriert die Gedankenakrobatik :crazy_face:
Erinnert mich an den Traum im Traum, die Simulation in der Simulation oder an den quantenphysikalischen Beobachtereffekt. Schon Albert Einstein stellte die Frage „Existiert der Mond auch dann, wenn keiner hinsieht?“

Also schaut einfach nicht hin, dann ist da … nichts … rein garnichts. Aber wenn da nichts ist, kann da auch keiner sein, der nicht hinschauen könnte … wohin auch, wenn da nichts ist. Und wo nichts ist, ist auch keine Simulation, schon gar keine lächerliche Verschwörungstheorie.

Ich schau dann mal weg, ist manchmal besser :wink:

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Ja, es ist Akrobatik :slight_smile: Und wir turnen hier ja gern.

Mir gings oben darum, dass man eben vllt. auch gar kein Traum im Traum etc. ist. Vllt. ist es alles noch ganz anders, und wir haben mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln halt nicht die adäquaten Denk- und Messinstrumente. Z.B: Es gibt ohnehin gar keine Realität …

Dann könnte man sagen: „Ja aber wenn es keine Realität gibt, warum sind wir dann? Es hat ja einmal jemand zumindest festgehalten: cogito ergo sum, als Beweis für Existenz. Und dann müsste das Existierende ja auch real sein“. Als Erwiderung: „Ja, aber das beweist ja nur, dass du existierst. Und auch nur das was davon denkbar ist“. Das ist das Fundament für den Radikalen Konstruktivismus, weil alles vom Selbst konstruiert sein kann.

Das Gehirn funktioniert virtuell. Alles was wir in unserem Geist von der Aussenwelt wahrnehmen, wird innerlich abgebildet und mit Sinn behaftet. Die Frage, die sich dann stellt ist, braucht es für diese Virtualität überhaupt noch ein Aussen? Oder simuliert sich die virtuelle innere Welt ein Aussen, damit es nicht so allein ist (also mal als Idee).

Jetzt noch ein sehr interessanter Zeitgenosse, der sagt, dass eben das Selbst, von dem wir dachten, dass es wenigstens das noch gibt, auch nicht gibt. Thomas Metzinger meint: "Das bewusst erlebte Ich wird lediglich von unserem Gehirn erzeugt, und was wir wahrnehmen ist nichts als ein virtuelles Selbst in einer virtuellen Realität.

Was wenn: Die gigantische Simulation der höheren Zivilisation sind dann unsere Körper als Wesen, die wir gar nicht kennen und die uns erzählen wer wird sind, damit sie selber besser überleben, weil es evolutionär praktisch war, eine virtuelle Steuereinheit zu haben…die von sich denkt, dass sie wer ist…

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Etwas Bewegung schadet gerade zu Corona Zeiten nie :wink:

Die haben wir definitiv (noch) nicht. Beschränkt auf 4 Dimensionen…allein das ist schon sehr beschränkt.

Mit Sinn behaftet…ja, sogar das Unsinnige. Manche beherrschen das echt gut…ich tue mir da schwer mit. Denken ist dabei eher hinderlich :stuck_out_tongue_winking_eye:
Aber auch das ist relativ.

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:wink:ui, das ist die Vorlage für: Denken hilft zwar, nützt aber nichts!

Anderer Kontext zur Entscheidungsfindung und Verhalten von Menschen, aber vllt. ist das mit der Simulation und den Verschwörungen auch einfach eine Entscheidungssache. Wenn man sich entscheidet, nicht an die Verschwörung glauben zu wollen, sucht man noch ein bisschen weiter nach plausiblen Alternativen… bzw. anders rum.

Ich suche dann morgen weiter :blush: En Schöne!

Danke für den Tipp. Bei dem Titel denke ich aber nicht, das mir das was nützt. Ich denke einfach, das Denken was nützt :sunglasses:

Guten Wochenstart :slightly_smiling_face:

P.S.
Auch der deutsche Schlager hat sich schon vor langer Zeit mit der Realitätssuche beschäftigt.
Juliane Werding: „Wenn du denkst du denkst, dann denkst du nur du denkst“ Na denn!!

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…ja der Buchtitel ist ja nur provokant formuliert und eben aus ner anderen Perspektive…

Pflichte dir bei, ohne Denken hilft alles nichts mehr :sweat_smile:

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Die Worte der großen Philosophin Juliane Werding haben schon was! :wink:
Ich bin nicht sicher, ob ich die Versuche, die Simulationstheorie zu beweisen oder zu falsifizieren richtig verstehe. Ich befürchte, dass wir tatsächlich nicht aus dem „Werding-Loop“ des Denkens rauskommen.
Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass unser (freies) Denken und Handeln stärker eingeschränkt ist als wir denken. Lese gerade Robert Sapolsky „Behave“. Etwas anstrengend, aber auch ziemlich ernüchternd, was wir uns so denken wenn wir denken, dass wir denken :wink:

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Also ich glaube das die Matrix sicherlich ein reizvoller Gedanke als alternative einer neuen Erklärung über die Welt in der wir leben ist, aber leider falsch sein muß! Also biologisches Leben ist nach dem Ableben nicht mehr mit Strom, wie bei einem digitalen Leben wieder zu erwecken. Tot ist tot! Oder Umgewandelt ist umgewandelt! Auch ist das biologische Leben im Stande, sich an die Evolution, sowie an die gesetzmäßigen Naturgesetze anzupassen! Das biologische Leben ist immer sehr flexibel und kreativ sowie innovativ vorgegangen um zu überleben, oder sich zu reproduzieren, das kann digitales Leben oder eine KI nicht, ohne zugeführte Energie läuft da nichts! Die folgt immer vorgegebenen Grundwerten die programiert sind! Klar brauch biologisches Leben auch Energie um zu existieren, kann aber auch eine längere Zeit ohne Nahrung auskommen da es Energie in die Zellen einlagert. Da der Mensch über die Zeit unglaubliches Wissen über sich und die Welt angehäuft hat, ist er im Stande selbst wenn er sich nicht biologisch reproduzieren kann sich digital zu verewigen in dem er sich als Computer nachbaut. Also die CPU ist das Gehirn, der Ram ist das Kurzeitgedächtnis die HDD ist das Langzeitgedächtnis dan kommt der Ton mit Ohr und Mund sowie Display und Kamera für sehen usw., deshalb glaube ich das diese Theorie der Matrix warscheinlich dort ihren Ursprung hat! Was ist Bewußtsein? Wir werden es nie erfahren, weil wir nicht im Stande sind biologisches Leben in seier vollen Tiefe und gesammten Breite zu begreifen! Entweder kennen alle die Wahrheit oder keiner!
LG Uwe Lorenz

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Ob wir von Gott geschaffen, von Aliens programmiert oder von einen Marionettenspieler gesteuert sind, ist doch irrelevant. Wir leben in der Biosphäre Erde und sind für und selbst verantwortlich. Damit haben wir genug zu tun und wir sollten uns nicht mit unnötigen Spekulationen aufhalten.

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Bin sehr deiner Meinung, dass wir uns um die Erde und uns kümmern sollten. Aber das können wir ja auch nicht rund um die Uhr. Ein bisschen Zeit zum Spekulieren und Träumen sollte aus meiner Sicht schon sein :slight_smile:

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Das eine schließt das andere nicht aus. Im Gegenteil, wer fähig ist und Spaß daran hat, auf diese Art und Weise zu spekulieren und zu diskutieren, dem ist auch der Begriff der Verantwortung eher alles andere als fremd.
Und solange wir Spekulieren nicht mit Fakten verwechseln und das Anderen aufzwängen wollen (siehe Verschwörungstheoretiker), ist das überhaupt kein Problem.

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Wie kommen hier eigentlich so viele Leute auf die Idee, dass wir das in einer simulierten Welt beweisen können?
Die „Realität“ könnte doch vollkommen anders aussehen und anderen Naturgesetzen unterworfen sein. Wenn es so etwas wie Naturgesetze dort überhaupt gibt.
Was ich allerdings aus diesem Thread mitnehme ist die für viele vermutlich offensichtliche Erkenntnis, dass es vollkommen egal für die Existenz von Sachverhalten ist ob ein Mensch sich diesen vorstellen kann oder nicht.

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Nun, wie du selbst sagst, ist es nur eine „Idee“ und keine Überzeugung. Es ist eine Annahme, der man nachgeht, aber keine Gewissheit. Die Alternative wäre, nichts zu tun. Und das wäre wiederum auch nicht zielführend – und auch nicht interessant. Entsprechend ist es die logischere und möglicherweise gewinnbringendere Option, den Versuch zu unternehmen, einen Beleg für die Hypothese zu finden – oder sie zu widerlegen.

Die „Realität“ könnte doch vollkommen anders aussehen und anderen Naturgesetzen unterworfen sein.

Das ist sogar sehr gut möglich. Allerdings ist es, zumindest laut Menschen wie Nick Bostrom eher wahrscheinlicher, dass sich, wer auch immer eine Simulation startet, diese nach dem gestaltet, was er kennt. Beispielsweise weil er mit einer Simulation die Entwicklung der eigenen Spezies nachvollziehen oder diese auf digitale Art und Weise bewahren will. Oder weil er die generelle Entwicklung von Leben in seinem Universum erforschen will.

Dennoch: Klar, eine solche Simulation könnte auch die Simulation einer vollkommen andersartigen Welt sein, die nichts mit der „Basisrealität“ gemein hat.

Wenn es so etwas wie Naturgesetze dort überhaupt gibt.

Nun, wenn es eine Natur und ein Universum gibt, in dem die Simulation stattfindet, wird es „Gesetze“ geben, nach denen Dinge ablaufen. Das ist recht sicher.

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Als SkeptikerIn von unumstösslichen Dogmen fände ich in dem Sinne ein Gesetz, dass sich selbst aufhebt interessant à la „Folge keinem Gesetz“. Ein nettes paradoxes Outcome :wink:. Wenn ich dem Gesetz folge, folge ich im Prinzip dem Gesetz nicht. Und wenn ich es nicht tue, tue ich es.

Aber im ernst: wieso ist es so unumstösslich, dass es „Naturgesetze“ geben muss, nach denen alles zu laufen hat?

Wenn es „wirklich andere“ Realitäten gibt, so müssten sie ja nicht unbedingt unseren Vorstellungen folgen (um nicht in die gleichen Denkfallen zu tappen, wie die Erdenken der coolen aber eigentlich nicht wirklich innovativen Matrix(en)…). Sie könnten für uns undenkbar sein und dann wäre die Absenz von omnipräsenter Gesetzmässigkeit auch denkbar…Oh :smile: , die denkbare Undenkbarkeit! Kann man auch drüber nachdenken.

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Unumstößlich ist es natürlich nicht. Aber wenn wir davon ausgehen, dass unsere Welt in einer anderen Welt als eine Simulation bestehen könnte, dann muss in dieser anderen Welt eine gewisse Kontinuität bestehen, was physikalische, chemische Abläufe und mathematische und quantenmechanische Konstanten (oder deren Gegenstücke) angeht. Ansonsten wäre es unmöglich, dass unsere Simulation kohärent abläuft; oder auch: dass dort überhaupt etwas entstehen und bestehen kann. Und was diese Kohärenz sicherstellt, das sind im Zweifel eben Naturgesetze.

Ansonsten wäre diese Welt ein wogender Sud der Entropie … oder eben: einfach nichts. Zumindest ist’s sind das die Schlussfolgerungen aus Denkexperimenten, zu denen Menschen kamen, die viel viel klüger sind als ich – und darüber nachdachten, wie eine Welt aus Naturgesetze aussehen würde.

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Ja, ich verstehe. Das Argument der Kontinuität ist schon sehr plausibel.

Aber ich bin nicht überzeugt. Denn wir wissen nicht wirklich viel über das Universum. Eigentlich nur so viel wie wir beobachten, also „sehen“ können (hier auf Seite 2 beschrieben: https://www.zeit.de/zeit-wissen/2010/02/Dossier-Kosmos/seite-2). Wir treffen natürlich theoretisch fundierte Annahmen, aber hinter gewissen Grenzen wie „Was war jetzt vor dem Urknall? Und sollte der überhaupt so heissen, wenn´s doch gar nicht geknallt hat?“ kommen wir nicht (bisher). Und auch jene klugen Köpfe, die sich mit der Quantenphysik auskennen, verstehen diese nicht gänzlich… Da gibt’s noch viel Spielraum und Bedarf an Erklärung. Und die Quanten tanzen derweil auf den Tischen als wären ihnen 0815-Gesetze egal.

Mal 3 Ideen:

Vllt ist die Weltformel auch deshalb noch nicht gefunden, weil es keine „einheitliche“ und „schöne“ Erklärung geben kann in der alle Gesetze und Funktionen abgebildet werden? Weil die Gesetze nicht einheitlich sind?

Vllt ist aber auch die stetig voranschreitende Expansion des Universums als ein insgesamt verlangsamter Akt der Macht der Entropie zu verstehen? Entstehen und Vergehen von „Allem“ als wogender Sud, nur in den unvorstellbaren Dimensionen der gedehnten Zeit, die ein Universum so zu bieten hat?

Vllt ist das „Alles“ ja doch lieber anarchisch.

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Stimmt. Wir wissen nicht viel. Aber wir können sagen, dass es zumindest in weiten Teilen offenbar eine gewisse Beständigkeit und ein Grundregelset, wenn wir es mal so nennen wollen, gibt. Das zeigt sich daran, dass, zumindest soweit wir schauen können, sich Sterne und Planeten in nahezu einheitliche Formen bilden, wir Licht in bestimmten Spektren einfangen und Moleküle auch ganz weit hinten in den Ecken des beobachtbaren Universums in der gleichen Weise schwingen .

Aber natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass es Orte gibt, an denen die herkömmlichen Werkzeuge der Wissenschaft versagen. Oder zumindest herausgefordert werden. Schwarze Löcher etwa.

Die Frage danach, was vor dem Urknall war. Oder, noch besser, was eigentlich außerhalb des Universums liegt, das sind Fragen, die sich wohl nicht beantworten lassen. Auch einfach, weil sie sich in Teilen, dem menschliche Vorstellungsvermögen entziehen.

Dennoch:

Und die Quanten tanzen derweil auf den Tischen als wären ihnen 0815-Gesetze egal.

Das ist so nicht ganz richtig. Es gibt auch hier Gesetze, denen die Mechaniken in der Quantenwelt folgen. Einige davon haben wir schon entschlüsselt. Andere … eben noch nicht. Aber das heißt nicht, dass dort Anarchie herrscht. Nur sind die Systeme der Quantenwelt … nun ja, speziell und auf den ersten Blick irrational … aber sie sind nicht willkürlich. Wenn das so wäre, dann würde das bekannte Universum auch nicht so funktionieren, wie es das tut.

Deine drei Ideen finde ich faszinierend. Vor allem das mit der Weltformel. Dass die nicht „schön“ ist oder wäre, das ist ein Konzept, das schon eine ganze Weile existiert. Die wurde sogar in der Serie Big Bang Theory aufgegriffen. Dort hat Sheldon Cooper statt einer Supersymmetrie eine Super-Asymmetrie postuliert.

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