Für Dogecoin wird es ernst: Die Hundewährung hat jetzt eine Stiftung, die ihre Zukunft bestimmen soll

Die Satire-Kryptowährung Dogecoin ist groß! Sie hat in den letzten Jahren massiv an Wert und viele Unterstützer gewonnen. Daher soll nun eine Stiftung ihre Weiterentwicklung fördern und beaufsichtigen. Mit im Beratergremium sitzen der Ethereum-Gründer Vitalik Buterin und ein Vertrauter von Elon Musk.

Von Michael Förtsch

Derzeit ist ein Dogecoin minimal unter 30 Euro-Cent wert. Knapp die Hälfte dessen, wofür das einst als Satire auf immer absurdere und überflüssigere Kryptowährungen gegründete Digitalgeld im Mai 2021 gehandelt wurde – aber immer noch Tausende Prozent mehr als das, was ein Dogecoin vor dem Start der Pandemie wert war. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die sehr aktive Gemeinschaft, die sich rund um die Kryptowährung mit dem Hundelogo gebildet hat. Aber auch Elon Musk und mehrere Prominente, die sich immer wieder für Dogecoin ausgesprochen haben. Die Kryptowährung ist dadurch von einem Scherz zu einer echten Bezahl- und Anlagemöglichkeit erwachsen.

Mehrere Online-Dienste, Versandhändler, Fastfood-Geschäfte und ein deutsches Taxi-Unternehmen akzeptieren Dogecoin. Ein kanadisches Start-up hat bei SpaceX sogar einen Satellitenstart mit Dogecoin bezahlt. Das im Kern nur fünf Köpfe starke Team hinter Dogecoin war von der plötzlichen positiven wie negativen Aufmerksamkeit und Verantwortung ziemlich überrumpelt – und auch ziemlich überfordert. Denn die Gruppe betreute Dogecoin bislang nur in ihrer Freizeit. Daher soll nun eine Stiftung das Schicksal von Dogecoin lenken. Diese Methode hat sich im Bereich der Kryptowährungen für viele Projekte bewährt – wie beispielsweise Ethereum, Litecoin, Cardano, Zcash und natürlich Bitcoin.

Auch eine Dogecoin Foundation gab es schon einmal. Jedoch hatte sich die vor sechs Jahren aufgelöst, nachdem sich die Begründer der Kryptowährung nach und nach zurückgezogen, weitere Mitglieder die Stiftung verlassen und das Projekt der Community überlassen hatten. Die neugegründete Stiftung soll nun, wie es in der Ankündigung heißt, „mit einem neuen Fokus auf die Unterstützung des Dogecoin-Ökosystems, der Community und der Förderung der Zukunft der Dogecoin-Blockchain“ hinarbeiten. Die Stiftung soll dabei allerdings nicht die Kontrolle über die Kryptowährung oder Projekte wie die Wallet-Software Dogecoin Core übernehmen, sondern eher als Förderer und Koordinator auftreten. Ebenso soll die Stiftung eine Anlaufstelle für all jene darstellen, die zu Dogecoin beitragen oder die Kryptowährung unterstützen wollen.

Musk und Buterin sind dabei

Bereits in den kommenden Wochen will die Dogecoin Foundation erste Projekte vorstellen. Darunter welche, die direkt Dogecoin als Kryptowährung betreffen. Aber auch welche, die den Geist von Dogecoin als „gute Kryptowährung“ und Gemeinschaftsprojekt repräsentieren. Unter anderem sollen Möglichkeiten geschaffen werden, Dogecoin leichter für Wohltätigkeitsaktionen einzusetzen. Ebenfalls zur Aufgabe der Stiftung soll es gehören, die Marke Dogecoin besser zu schützen. Dabei gehe es nicht darum, gegen Fans vorzugehen, die T-Shirts oder Aufkleber mit dem Hundelogo produzieren. Denn „ Dogecoin gehört den Menschen“, schreibt die Stiftung. Aber es soll verhindert werden, dass Dogecoin als Vehikel für Betrugsmaschen genutzt wird oder jemand versucht, die Marke Dogecoin zu vereinnahmen und damit Geld zu machen. Bislang wurde die Marke nahezu im Alleingang vom Kölner Informatiker Jens Wiechers verteidigt.

Vorerst soll die Dogecoin-Stiftung mit einem Budget für drei Jahre ausgestattet werden, das es erlaubt, Mitarbeiter an Bord zu holen, die die vielfältigen Aufgaben übernehmen. Im Vorstand der Stiftung sitzen die Dogecoin-Entwickler Ross Nicoll und Michi Lumin; der Community-Vertreter Gary Lachance; Jens Wiechers, der schon in der ersten Dogecoin Foundation einen Sitz hatte, und Timothy Stebbing, ein Open-Source-Entwickler, der für die Software-Projekte verantwortlich sein wird.

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Als Berater hat die Stiftung unter anderem Billy ‚Shibetoshi Nakamoto‘ Markus an Bord, der Dogecoin einst gemeinsam mit Jackson Palmer gestartet hat. Ebenso mit dabei ist Vitalik Buterin, der Schöpfer der Kryptowährung Ether und des Blockchain-Ökosystems Ethereum, der sich im letzten Jahr als Fan von Dogecoin geoutet hat. Im Jahr 2016 habe er selbst 25.000 US-Dollar in Dogecoin investiert, die heute über 4 Millionen Euro wert sind. Wer im Beratergremium fehlt ist Tesla-Chef und Dogefather Elon Musk. Der hat jedoch mit dem Neuralink-Chef Jared Birchall einen Repräsentanten im Beratergremium, der die Dogecoin-Stiftung auch in Rechts- und Finanzfragen unterstützen soll.

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