Die NASA hat ein Unternehmen beauftragt, 3D-Drucker für den Mond zu entwickeln

Das texanische Start-up ICON hat bislang Häuser mittels 3D-Druckern auf der Erde gefertigt. Bald soll es das auch auf dem Mond tun. Die Firma hat einen entsprechenden Auftrag von der NASA erhalten. Für die Forschung und Entwicklung dürfen die 3D-Druck-Experten auf Mondgestein zurückgreifen.

Von Michael Förtsch

So richtig rund läuft es mit den Mondplänen der NASA noch nicht. Der Jungfernflug der Riesenrakete SLS mit der Raumkapsel Orion wurde wieder und wieder verschoben. Erst am 16. November starteten beide ins All – ganze fünf Jahre nach dem ursprünglich angesetzten Termin. Die Kosten für das Artemis-Programm explodierten und dass – wie geplant – bereits 2024 wieder ein Mensch den Mond betritt, ist äußerst zweifelhaft. Dennoch will die NASA schon jetzt die nächsten großen Schritte für die Rückkehr zum Mond festlegen und hat deswegen ein Start-up aus Texas damit beauftragt, Häuser und Straßen auf dem Mond zu bauen.

Bei dem Unternehmen handelt es sich um ICON, das in den letzten Jahren bereits einiges an Aufmerksamkeit erregte. Denn die Firma ist einer der Pioniere des kommerziellen 3D-Drucks. ICON zog das erste vollständig mit einem 3D-Drucker gebaute Haus der USA hoch. Und aktuell fertigt das Unternehmen mit seinen auf Schienen gelagerten 3D-Druckern, die einen speziell für den 3D-Druck entwickelten Beton verwenden, eine Siedlung mit 100 Häusern. Schicht für Schicht werden diese von einer an einem Träger hin und her fahrenden Düse auf ein Fundament gespritzt.

Mit dem Projekt Olympus hat ICON einen Plan entwickelt, wie auf dem Mond und Mars vorkommende Materialien wie Staub und das Regolithgestein genutzt werden könnten, um eine druckbare Betonmischung herzustellen. Bereits im vergangenen Jahr hat die Firma einen auf Plänen des Architekturbüros BIG basierenden 160-Quadratmeter-Prototyp eines Mars-Habitats namens Mars Dune Alpha im Johnson Space Center gefertigt. Dieser Prototyp soll für Trainingsläufe von NASA-Astronauten genutzt werden.

3D-Druck für den Mond

Wie die NASA nun mitgeteilt hat, hat sie ICON einen Auftrag im Wert von 57,2 Millionen US-Dollar erteilt, um ein 3D-Druck- und Bausystem für den Mond zu konzipieren. Damit soll die Infrastruktur für eine langfristige Präsenz auf dem Erdtrabanten ermöglicht werden: Habitate, Landeplätze und Straßen etwa. Für die Entwicklung wird der Firma aus Austin, Texas, unter anderem Mondgestein für Analysen und Versuche zur Verfügung gestellt. Phototypensysteme sollen bei Simulationsflügen in der Schwerelosigkeit und bei verminderter Schwerkraft getestet werden.

„Um andere Welten zu erforschen, brauchen wir innovative neue Technologien, die an diese Umgebungen und unsere Erkundungsbedürfnisse angepasst sind“, so Niki Werkheiser von der NASA. „Indem wir diese Entwicklung gemeinsam mit unseren kommerziellen Partnern vorantreiben, schaffen wir die Fähigkeiten, die wir für künftige Missionen benötigen.“

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Nicht nur die NASA, sondern auch die europäische Raumfahrtagentur ESA will auf den Mond und dort eine Langzeitpräsenz aufbauen. Dafür fördert die Behörde ähnlich der NASA verschiedene private Forschungs- und Entwicklungsinitiativen. Darunter ist unter anderem das Projekt Pneumo Planet des österreichischen Unternehmens Pneumocell, das eine Mondbasis mit aufblasbaren Tunneln und Räumen realisieren will.

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