Guten Morgen, liebe @Mitglieder von 1E9!
Saubere Energie im Überfluss, das ist das große Versprechen der Kernfusion. Ein junges Start-up aus München ist nun ins Rennen um das erste Fusionskraftwerk eingestiegen – und gibt sich selbstbewusst, obwohl die Konkurrenz aus den USA, Großbritannien und Deutschland zeitlichen und finanziellen Vorsprung. Woher die Zuversicht? Proxima Fusion, so heißt die Firma, ist die erste Ausgründung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik und kann damit auf Erkenntnisse aus 60 Jahren Forschung zurückgreifen.
Besonders wichtig sind die Erfahrungen mit der Fusionsanlage Wendelstein 7-X des Instituts, dem modernsten Stellarator der Welt. Im Vergleich zu den bekannteren, Donut-förmigen Tokamaks, auf die mehrere Start-ups setzen, ist der Bau der in sich gewundenen und mit Supraleitern gespickten Stellaratoren kompliziert. Doch sie gelten als besser gerüstet für den Dauerbetrieb. Deshalb fokussiert sich Proxima Fusion auf Stellaratoren und will so die Konkurrenz überrunden. Mehr dazu habe ich hier für euch aufgeschrieben.
Solarkraft aus dem All, KI-Clips statt Smartphones, VR für die Wissenschaft
Während es bei der Kernfusion darum geht, die Energiegewinnung im Inneren der Sonne auf der Erde zu reproduzieren, hält das britische Start-up Space Solar einen direkten Weg, um die Kraft der Sonne anzuzapfen, für vielversprechender: Die Firma will Solarkraftwerke im Weltraum bauen – und das erste schon 2035 in Betrieb nehmen. @Michael hat sich die Sache für uns genauer angeschaut. Hier gibt’s die Details.
Humane ist noch so ein Start-up, das nach Science Fiction klingende Pläne in die Tat umsetzen will: Es will im November sein „AI Pin“ genanntes Gerät auf den Markt bringen. Dahinter verbirgt sich ein kleiner Clip, der an der Kleidung getragen werden kann und mit den Fähigkeiten von GPT-4 zum alltäglichen Begleiter werden soll. Als Smartphone-Ersatz. Der Pin reagiert auf Sprachbefehle, ermöglicht Anrufe, liefert Informationen und Antworten und projiziert visuelle Ergebnisse mit einem kleinen Projektor in die Handfläche. Weitere Infos und ein Bild des Clips sind hier zu finden.
In der neuesten Folge unseres XR-Podcasts New Realities, den wir mit dem XR HUB Bavaria herausbringen, geht’s um die erste LED-Cave überhaupt, die am Leibniz-Rechenzentrum in München in Betrieb genommen wurde. Bei der Cave handelt es sich um einen kleinen Raum, der an drei Wänden sowie an der Decke und am Boden mit LED-Panels bestückt ist – und so Virtual Reality ohne Virtual-Reality-Headset ermöglicht.
Was das an einem Rechenzentrum zu suchen hat, das vor allem für seinen Supercomputer SuperMUC bekannt ist? Dort werden Forschungsdaten – von Archäologie bis Zoologie – visualisiert, damit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in VR neue Erkenntnisse gewinnen können. Nachhören könnt ihr das Gespräch, das ich mit Thomas Odaker und Elisabeth Mayer vom LRZ geführt habe, bei Podigee, Spotify, Apple Podcasts und überall sonst, wo es Podcasts gibt.
This Week in Future, Social-Media-Umfrage, Community-Session
Was war sonst noch los? Das könnt ihr in der aktuellen Ausgabe unseres Sonntagsnewsletters This Week in Future nachlesen. Ihr findet News zu Deutschlands erstem Weltraumbahnhof in der Nordsee, zum KI-Musikgenerator von Google, zur smarten Brille von Meta und Ray-Ban, zum Cybertruck, zum Quanteninternet und zu weiteren Themen. Wer den Newsletter – exklusiv für Mitglieder – auch abonnieren will, muss nur diesem Zirkel beitreten.
Bis zum Wochenende gibt es noch die Chance, an unserer Umfrage zu eurer Social-Media-Nutzung teilzunehmen, deren Ergebnisse wir in unserem Themenspecial zur Zukunft der sozialen Netzwerke verarbeiten wollen – den ganzen November über. Welche Plattformen und Apps nutzt ihr? War Social Media in Summe gut oder schlecht für die Welt? Was sind eure Tipps für eine sinnvolle Nutzung? Und: Elon oder Zuck, wer gewinnt den Fight. Lasst es uns wissen!
Außerdem solltet ihr unsere digitale Community-Session über Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit am 9. November von 19 bis 20 Uhr nicht verpassen – anlässlich der Veröffentlichung des Comics A Pigeon’s Tale, in dem es genau um dieses durchaus komplexe Verhältnis geht. Die Macherinnen und Macher des illustrierten Essays werden dabei sein und freuen sich auf eine Diskussion mit euch. Den Comic anschauen und euch anmelden könnt ihr hier.
Das war’s von mir für diese Woche! Danke an alle, die unsere Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge ermöglichen. Ihr seid der Hammer. Bei Fragen, Wünschen, Kritik, Ideen – schreibt mir!
Bis dann
euer Wolfgang