Guten Mittag, liebe @Mitglieder von 1E9!
Wenn NFTs für euch nur eine neue Masche sind, um bunte JPEGs zu Geld zu machen, die Blockchain nur eine energiefressende Methode, um mit vermeintlichen Währungen zu spekulieren, und das Web3 für euch keine verheißungsvolle Idee ist, sondern eine digitale Dystopie… dann werden euch die Vorstellungen, die manche Vordenkerinnen und Investoren aus der Kryptowelt zur Zukunft von Staaten, Städten und Politik haben, nicht gefallen.
@Yann1c hat sich für uns in die Konzepte von Decentralized Autonomous Organizations, Crypto Cities und Network States eingegraben, die allesamt neue Formen von Organisation und Partizipation ermöglichen sollen: Programmcode und Smart Contracts treten an die Stelle von Gesetzen, Gemeinschaften geben sich gemeinsame Regeln oder kaufen sich zusammen Land, digitale Abstimmungen machen Stadträte und Parlamente überflüssig. Bringt uns das Web3 also ganz neue Unternehmen oder sogar Staaten? Sind das alles libertäre Spinnereien? Oder stecken selbst in den wildesten Visionen noch Ideen, die – ein bisschen weniger radikal ein- und umgesetzt – Impulse für ein Update unserer Demokratie liefern könnten? Lest den Text und diskutiert mit!
KI und unser Leben, Elon und Twitter
Zugegeben, die Debatte über dezentrale und digitale Kryptostaaten wird derzeit noch in vereinzelten Nischen des Internets geführt. Nicht in der Tagesschau. Und das dürfte noch eine Weile so bleiben. Denn es dauert, bis sich Wissen über neue Technologien in der Bevölkerung verbreitet. Das zeigt auch eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung, für die eine repräsentative Befragung durchgeführt wurde und die sich @Michael für uns angeschaut hat. Demnach hat zwar eine Mehrheit der Menschen in Deutschland inzwischen zumindest eine ungefähre Vorstellung davon, was Künstliche Intelligenz ist oder was der Begriff Algorithmus meint. Doch glauben mehr als zwei Drittel, dass KI und Algorithmen kaum oder gar keinen unmittelbaren Einfluss auf ihr Leben haben…
Persönlich bin ich zwar sehr skeptisch, was die Twitter-Übernahme durch Elon Musk angeht. Aber immerhin hat er – passend zum Thema der Bertelsmann-Studie – angekündigt, dass der Algorithmus des sozialen Netzwerks Open Source werden soll. Das würde mehr Transparenz darüber bedeuten, welche Inhalte welchen Usern wann gezeigt werden. Ansonsten bleiben Elon Musks Pläne für Twitter noch etwas unscharf – außer, dass es zu einer Bastion der Meinungsfreiheit werden soll.
Dass Elon Musk zur Meinungs- oder Pressefreiheit ein durchaus komplexes Verhältnis hat, ist ein Thema aus der aktuellen Ausgabe unseres sonntäglichen Newsletters This Week in Future!. Außerdem findet ihr dort Neuigkeiten zu Strom, der durch die Luft übertragen wird, Solaranlagen auf Einkaufszentren, Drohnen, die Bäume pflanzen, oder zum sozialen Netzwerk BeReal, das authentische Einblicke in das Leben seiner Mitglieder liefern will. Wer den Newsletter jeden Sonntag druckfrisch ins Postfach kriegen will, muss dafür nur diesem Zirkel beitreten. Danke an @marvinpoo für die Ergänzungen zur aktuellen Edition!
Der Alien-Film, den ihr nie sehen durftet
Für die SciFi-Fans unter euch hat @Michael wieder einmal eine faszinierende Geschichte ausgegraben: über Alien 3, wie er eigentlich hätte werden sollen. Denn eigentlich engagierten die Produzenten zunächst den jungen Filmemacher und Drehbuchautor Vincent Ward, um eine ziemlich abgefahrene Geschichte opulent umzusetzen. Über Mönche, die auf einer gigantischen Raumstation wie im Mittelalter leben – und natürlich über fiese Aliens, die zusammen mit der Hauptfigur Ellen Ripley dorthin gelangen. Doch nach Beginn der Dreharbeiten zog das Filmstudio die Reißleine, um die Kosten im Griff zu halten. Heraus kam der Alien 3, den viele von euch sicherlich gesehen haben und wahrscheinlich nicht allzu gut fanden.
Das war’s von mir für diese Woche. Danke an alle, die unsere Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge unterstützen! Ihr seid super. Bei Fragen, Wünsche, Kritik, Ideen – schreibt mir gerne!
Bis dann
euer Wolfgang