Guten Mittag, liebe @Mitglieder von 1E9!
Beim Digitalgipfel hat sich auch die Bundeskanzlerin über die Vorzüge der vernetzten, der smarten Stadt informiert. Die soll reibungslos funktionieren und dabei noch Energie sparen. Mag sein, aber kostenfrei ist das alles nicht zu haben. Und am Ende muss auch ein IoT-Mülleimer – zumindest bis bessere Roboter vorhanden sind – von einem Menschen ausgeleert werden.
Genau deshalb plädiert Amy Fleming in ihrem Artikel dafür, sich nicht nur auf die High-Tech-Stadt der Zukunft zu fokussieren, sondern auch auf die „dumme“ Stadt. Damit meint sie die Wiederentdeckung von alter oder gar antiker Technologie und Baukunst: Häuser aus Schilf, Städte, die bei Hochwasser oder Starkregen wie Schwämme funktionieren, Wurzeln, die als Brücken funktionieren. Vielleicht liegt die Lösung aber auch in einer Kombination aus der Adaption des Altbewährten und aus neuen Technologien? Was meint ihr?
Der erste Elon hieß Lutz
Eine so unglaubliche wie faszinierende Geschichte über den Raketenpionier Lutz Kayser hat Moritz @muellerfreitag für uns aufgeschrieben: Schon Jahrzehnte vor Elon Musk hatte Kayser die Idee, günstige Raketen zu konstruieren, um Starts in den Weltraum erschwinglich zu machen. Sein Wagemut und sein Erfindergeist – sowie die Unterstützung durch deutsche Zahnärzte und einen afrikanischen Diktator – brachte ihn immerhin zum erfolgreichen Jungfernflug seiner OTRAG-1-Rakete im Mai 1977. Dann allerdings platzte sein Traum. Er war seiner Zeit eben ein paar Jahrzehnte voraus…
Ein Vordenker – oder auch: Futurologe wider Willen – war auch der Science-Fiction-Autor Stanisław Lem. Er ist eine echte Ikone des Genres und seine Werke verkauften sich millionenfach. Trotzdem trauten sich bisher nur wenige Filmschaffende daran, seine Bücher auf die Leinwand zu bringen – und wenn, waren Fans nicht immer überzeugt. Das schreckte das junge polnische Videospielstudio Starward Industries jedoch nicht ab, sich den Roman Der Unbesiegbare vorzunehmen, um daraus ein Game zu machen. @Michael hat sich mit den Machern unterhalten und berichtet, wie Lems faszinierende Visionen spielbar werden sollen.
Ein merkwürdiger Monolith
Wie der Überrest eines Filmdrehs mutete auch ein merkwürdiger Metall-Monolith an, der in der Wüste von Utah entdeckt wurde – wo er offenbar schon ziemlich lange in der Gegend herumstand. Wie er dorthin kam, darüber wird wild spekuliert. Umso mehr, seit das bizarre Objekt auch noch verschwand, um dann in Rumänien aufzutauchen. Eine abgefahrene Geschichte, die es hier nachzulesen gibt.
Fast schon bodenständig wirken da die Pläne der europäischen Raumfahrtagentur ESA, die nun ein Schweizer Unternehmen damit beauftragt hat, Weltraumschrott aus dem Erdorbit zu beseitigen. 2025 soll dafür erstmals ein lenkbarer Satellit ins All geschossen werden, um den Überrest einer Raketenmission zum Absturz in die Erdatmosphäre zu bringen, wodurch er verglühen würde. Angesichts der enormen Mengen an orbitalem Müll, die zunehmend zur Bedrohung für Satelliten und Forschungsmissionen werden könnten, eine lohnende Investition.
Willkommen bei 1E9!
Es freut mich sehr, dass sich uns wieder einige neue Mitglieder angeschlossen haben – und unsere Arbeit mit ihrem Beitrag überhaupt erst ermöglichen. Vielen Dank und herzlich willkommen an @anon84622008 @anon36779143 @thom99 @LaurenceLutz @feumar @frank.castle74 @anon67028385 @anon21062692 @sibylle.graf @anon11011576 @FreeMan @ulf.steinmann @cschilkowski @Marieli @karinwimmer @anon73338865 @anon62939527 @wenzel-54 @anon25617922 @anon46145360 @kraizee @eag.le @nhoffmann7 @anon59624208! Ihr seid großartig!
Gerade für die neuen Mitglieder auch noch der Hinweis auf unseren Sonntagsnewsletter This Week in Future! , den nur Member bekommen. Darin sammeln wir interessante Artikel, Videos, Podcasts aus anderen Quellen. In der aktuellsten Ausgabe zum Beispiel ein neuer Vorschlag, um den politischen Schaden zu minimieren, den große Onlineplattformen anrichten könnten, zu minimieren, ein Glibber-Herz aus dem 3D-Drucker oder die Cyborg-Strategie von Apple. Wer den Newsletter auch abonnieren will – einfach diesem Zirkel beitreten.
Zum Schluss noch die Info, dass jetzt alle Videos unserer 1E9-Konferenz hier für euch online nachschaubar sind. Und ganz zum Schluss noch ein Veranstaltungshinweis, den @anon69048101 mit uns geteilt hat – für alle, die an ihrer Zukünftefähigkeit arbeiten wollen: In ein paar Tagen findet der UNESCO Futures Literacy Summit statt. Klingt definitiv spannend.
Das war’s von mir für diese Woche. Bei Fragen, Anregungen, Wünschen, Ideen könnt ihr mir gerne eine private Nachricht schreiben. Oder ihr ruft diesen Newsletter auf unserer Plattform auf und kommentiert.
Bis bald
euer Wolfgang