Vielleicht bin ich in den falschen Kreisen unterwegs, aber was mir in den immer doch etwas angeregten Diskussionen zum Klimawandel fehlt, ist das Verhandeln von tatsächlichen Modellen. Nehmen wir beispielsweise die Temperaturdimension in der Betrachtung der Erde, wie oben dargestellt. Gibt es in der Wissenschaft einen Konsens über ein Temperaturmodell des Klimawandels? Wenn ja, wie sieht das aus? Und welche guten Modelle gibt es noch?
Vielen Dank für die Infos!
P.S: Ich frage auch, weil ich finde, dass es in den Maßnahmen einen Riesenunterschied macht, ob man den Klimawandel aufzuhalten versucht oder mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Ich würde gerne mal über letzteres sprechen, vorsichtshalber.
Ich habe mich mit der kulturwissenschaftlichen Sichtweise zu Klima-Darstellungen und mit der Rhetorik der Bilder beschäftigt. Es gibt hier ein spannendes Phänomen zu beobachten. Der Klimawandel in Bildern und Diagrammen ist für die meisten Menschen sehr abstrakt dargestellt und somit nicht „akut“ genug. Es gibt jedoch die Burning Wold Darstellungen, die den Globus in Rottönen gemäß Klimadaten darstellen. Die brennende Welt als Gegensatz zu dem im Grunde kollektiv verankerten Bild des Blue Marble, wie hier zu Beginn des Videos.
Birgit Schneider hat diese Bildrhetorik erforscht:
Sie zitiert den schönen Satz von Karl Valentin: „Alle reden vom Wetter, aber keiner unternimmt was dagegen.“