Bereits vor zwei Jahren wurde angekündigt, dass Tom Cruise für einen Filmdreh auf die Internationale Raumstation reisen soll. Wie nun die Universal-Studios-Chefin Donna Langley sagt, könnte Cruise sogar einen Weltraumspaziergang im All absolvieren.
Von Michael Förtsch
Er hing an der Seite eines startenden Flugzeugs, saß auf der Spitze des höchsten Gebäudes der Welt und flog einen Helikopter durch eine Schlucht. Tom Cruise verzeichnet unzählige Stunts in seiner Filmographie. In den kommenden Jahren könnte ein weiterer hinzukommen, den wohl keiner so schnell toppen kann. Denn geht es nach dem Edge-of-Tomorrow-Regisseur Doug Liman und der Filmproduzentin Donna Langley wird Tom Cruise in naher Zukunft für Dreharbeiten in der Schwerelosigkeit zur Internationalen Raumstation spielen. Aber nicht nur das: Er soll auch einen Weltraumspaziergang unternehmen.
Erstmals vor zwei Jahren wurde über die Pläne berichtet, einen Science-Fiction-Film mit Tom Cruise in der Hauptrolle an Bord der Internationalen Raumstation zu produzieren. Ermöglicht werden sollte das durch eine Kooperation mit dem Raumfahrtunternehmen SpaceX und Unterstützung durch die US-Raumfahrtbehörde NASA. Der damalige NASA-Chef Jim Bridenstine schrieb, er sei begeistert „mit Tom Cruise an einem Film auf der Raumstation zu arbeiten“. Seinerzeit sah der Zeitplan einen Start im Jahr 2021 vor – das US-Start-up Axiom Space sollte den Flug an Bord einer gemieteten Crew-Dragon-Kapsel organisieren. Doch dann wurden die Drehpläne aus unklaren Gründen um „ein bis zwei Jahre“ aufgeschoben.
Wie Donna Langley, die Chefin des Filmstudios Universal jetzt in einem Interview mit der BBC bestätigte, sind der noch namenlose Film und damit auch der Flug von Tom Cruise aber weiterhin auf der Agenda des Studios – wenn auch noch in einer sehr frühen Planungsphase und ohne offiziellen Drehbeginn. Der Film solle sogar spektakulärer werden als ursprünglich geplant. Denn es seien eben nicht nur Filmaufnahmen in der Raumstation angedacht. Der Regisseur Doug Liman, Tom Cruise und die Produzentin hofften auch darauf, außerhalb der Station im All zu filmen, und dass der US-Schauspieler „der erste Zivilist [wird], der einen Weltraumspaziergang außerhalb der Raumstation unternimmt“.
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Der Weltraumspaziergang soll wohl nicht nur für spektakuläre Szenen sorgen, sondern auch eine verpasste Chance wettmachen. Denn wären Liman und Cruise bereits 2021 gestartet, wären sie wohl die ersten gewesen, die gezielt für einen Film in Spielfilmlänge im All gedreht hätten. Stattdessen gelang das dann dem russischen Regisseur Klim Shipenko und der Schauspielerin Yuliya Peresild. Beide starteten bereits am 5. Oktober 2021 zur ISS und kehrten zwölf Tage später zur Erde zurück. Im dort oben gedrehten Film The Challange muss eine junge Ärztin zur Raumstation fliegen, um einem verletzten Kosmonauten das Leben zu retten.
Die Story des geplanten Tom-Cruise-Films ist bislang noch weitgehend geheim. Jedoch soll, wie Donna Langley sagt, ein Großteil „auf der Erde spielen – und dann muss der Held ins All, um den Tag zu retten“. Das könnte die Produktion ziemlich teuer machen. Denn eine Reise zur International Raumstation wird von Axiom Space mit rund 55 Millionen US-Dollar bepreist. Inbegriffen sind medizinische Vorsorgeuntersuchungen, das Astronautentraining, Anreise, Betreuung sowie Kost und Logis auf der ISS – für Letzteres stellt die NASA rund 35.000 US-Dollar pro Tag in Rechnung.
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Titelbild: Paramount Pictures
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