This Week in Future #185 // 19.11.2023

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

Unruhe bei OpenAI: Verwaltungsrat entlässt Firmenchef Sam Altman

YouTube legt Regeln für KI-Videos fest

Sind KI-Bilder bald gar nicht mehr zu erkennen?

  • Im aktuellen Konflikt zwischen Israel und der Hamas tauchen immer wieder KI-generierte Bilder auf, die etwa Verletzte, Tote oder Szenen aus dem zerstörten Gaza zeigen sollen. Viele dieser Bilder wurden geteilt, obwohl sie bei einem genaueren Blick durchaus Fehler und Artefakte erkennen lassen, die auf ihren KI-Ursprung hinweisen. Doch solche Merkmale könnten bald verschwunden sein, warnt ein anonymer KI-Entwickler gegenüber Axios. Bereits 2024 könnten Modelle wie jene von Midjourney und Stable Diffusion derart konsistente und realistische Bilder erzeugen, dass diese selbst für Experten nicht mehr als Fälschungen erkennbar sind.

DeepMind-Forscher halten aktuelle KI für ziemlich unintelligent

  • Weil sie an Fragestellungen und Aufgaben jenseits der Datensets, mit denen sie trainiert wurden, regelmäßig scheitern, werden KI-Modelle wie die von OpenAI von Forschern der Google-Firma DeepMind in einem neuen Paper als wenig intelligent eingestuft. T3n schreibt darüber. Konkret haben sich die Forscher mit sogenannten Transformer-Modellen beschäftigt, zum Beispiel mit GPT-2 von OpenAI. Das T in GPT steht für Transformer.

Das Starship erreicht den Weltraum – und explodiert dann

China kommt wiederverwendbaren Raketen ein Stück näher

  • Dem chinesischen Start-up iSpace ist mit seiner Rakete Hyperbola-2 ein kleiner, aber bemerkenswerter Durchbruch gelungen: Erstmals ist es einem Unternehmen abseits von SpaceX geglückt, eine Rakete in „Lebensgröße“ zu starten und sicher wieder zu landen. Wie Videos zeigen, stieg die Rakete in rund 178 Metern Höhe und setzte knapp eine Minute später 200 Meter neben der Startposition wieder auf. Damit kommt die chinesische Raumfahrtindustrie dem Ziel, bald wiederverwendbare Raketen nutzen zu können, deutlich näher. Abseits von SpaceX sind erfolgreiche Starts und Landungen bislang nur der NASA mit dem experimentellen Delta Clipper sowie Blue Origin oder anderen Unternehmen wie Masten Space Systems mit kleineren Prototypen gelungen.

Rückschlag für moderne Kernkraftwerke: Projekt in den USA gestoppt

  • Die Kosten liefen aus dem Ruder, daher wären die Strompreise der Anlage deutlich über den Kosten für Sonnen- und Windstrom gelegen. Und weil die Nachfrage möglicher Kunden deshalb ausblieb, stoppten die auf kleine Kernkraftwerke spezialisierte US-Firma NuScale und eine Behörde des Bundesstaats Utah das gemeinsame „Carbon Free Project“. In dessen Rahmen sollte bis 2029 eine Anlage ans Netz gehen, in der mehrere Kleinreaktoren Strom erzeugen. Die Genehmigung für den Bau lag bereits vor. Trotz dieses Rückschlags geht die Entwicklung kleiner Atomkraftwerke weiter. In Großbritannien läuft eine Ausschreibung der Regierung, in China befindet sich eine Anlage weiterhin in Bau. Mehr dazu bei IEEE Spectrum.

Großbritannien genehmigt die erste CRISPR-Therapie

  • In Großbritannien hat erstmals eine Therapie, die auf der Genschere CRISPR basiert, die Zulassung bekommen, wie WIRED vermeldet. Sie heißt Capgevy und wurde von den Unternehmen Vertex Pharmaceuticals aus den USA und Crispr Therapeutics aus der Schweiz entwickelt. Eingesetzt werden kann sie nun zur Behandlung von Patienten mit Sichelzellenanämie und einer verwandten Blutkrankheit namens Beta-Thalassämie, deren Schmerzen sie lindern kann. Auch eine Heilung durch Capgevy könnte möglich sein. Für die Therapie werden die Stammzellen eines Patienten aus dem Knochenmark entnommen, im Labor per CRISPR modifiziert und dem Patienten anschließend wieder eingesetzt.

Virtual Reality kann gegen Schmerzen helfen

  • MIT Technology Review stellt mehrere Projekte vor, in denen Virtual Reality zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt wird. So versetzt die VR-Anwendung Smileyscope Kinder, bei denen Blut abgenommen werden soll oder die eine Spritze bekommen sollen, in eine virtuelle Unterwasserwelt. Der kalte Alkoholtupfer wird zur kühlen Welle, der Stich der Spritze zum Fisch, der plötzlich sanft am Arm knabbert. In den USA ist Smilescope bereits zugelassen. Zur Behandlung chronischer Schmerzen wird eine VR-Experience namens RelieVRx eingesetzt, die Patienten dabei unterstützen kann, schmerzlindernde Strategien wie Entspannung oder Verhaltenstherapien umzusetzen.

„Taste the TV“ aus Japan soll KI-Geschmacksrichtungen schmeckbar machen

  • Ihr könnt euch vielleicht an unser Interview mit dem japanischen Forscher Homei Miyashita und seiner Forscherkollegin Ai Sato erinnern, in dem sie unter anderem von ihren elektrischen Stäbchen berichteten, die per Strom Salzgeschmack im Mund erzeugen. Nun hat Homei Miyashita in einem Beitrag für den Guardian weitere Einblicke in seine Arbeit gegeben – konkret geht es um einen Fernseher, den man ablecken kann, um das zu schmecken, was auf dem Screen zu sehen ist – dank Aromen und Folien. Inzwischen hat Homei Miyashita auch Version 2 und 3 von „Taste the TV (TTTV)“ erfunden, die Aromen auf Lebensmittel sprühen oder unbekannte Geschmacksrichtungen mit Künstlicher Intelligenz erzeugen können.

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