This Week in Future #154 // 16.04.2023

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

OpenAI möchte bei humanoiden Robotern mitmischen

  • OpenAI will einen humanoiden Roboter bauen. Oder zumindest an dessen Konstruktion mitwirken. Wie New Atlas berichtet, hat das KI-Start-up in das schwedische Robotik-Unternehmen 1X investiert – und das will einen Roboter namens NEO entwickeln, der menschliche Arbeiten übernehmen kann. Wirklich neu ist das Interesse an Robotern von OpenAI nicht. Bevor das Forschungs- und Entwicklungsunternehmen mit ChatGPT einen neuen KI-Hype auslöste, betrieb es ein eigenes Labor für Robotik, das jedoch 2021 geschlossen wurde.

Elon Musk gründet eigene KI-Firma – und kauft Grafikkarten auf

  • Elon Musk fürchtet, dass Künstliche Intelligenz außer Kontrolle geraten und zum Untergang der Menschheit führen könnte. Daher hatte er einen offenen Brief mitunterzeichnet, der ein Moratorium bei der Entwicklung leistungsfähiger Modelle wie GPT-4 forderte. Gleichzeitig will er selbst ins Wettrennen um KI-Entwicklung einsteigen und hat nun eine Firma namens X.AI gegründet, wie
    das Wall Street Journal berichtet. Schon zuvor war bekannt geworden, dass Musk Tausende von Grafikkarten für die anspruchsvollen Berechnungen zum Training eines KI-Modells gekauft hat.

Italien stellt Forderungen an OpenAI, um ChatGPT wieder zuzulassen

  • Wie wir hier schon vermeldet hatten, wurde ChatGPT in Italien von der zuständigen Datenschutzbehörde verboten, weil es sich nicht an die Regeln zum Umgang mit personenbezogenen Daten gehalten haben soll. Nun hat die Behörde eine Liste veröffentlicht, was die ChatGPT-Firma OpenAI ändern muss, damit der KI-Chatbot wieder zugelassen werden darf. Zu den Forderungen gehören mehr Transparenz über die Verwendung persönlicher Daten, eine wirksame Zugangsbeschränkung für Minderjährige oder auch die Möglichkeit, auf die Korrektur von Fehlern zu bestehen, falls die KI Falschinformationen über Personen erfunden und damit verbreitet hat. Bei t3n erfahrt ihr mehr darüber.

GPT-3.5 steuert die Charaktere in einem Sims-Klon

  • Ein Forschungsteam der Stanford University und von Google hat eine virtuelle Stadt im Stile von Die Sims geschaffen und diese mit 25 digitalen Figuren bevölkert. Diese wurden vom KI-Modell GPT-3.5 gesteuert, welches die Aufgabe bekommen hatte, „glaubhaftes menschliches Verhalten“ zu simulieren. Und tatsächlich sollen sich die virtuellen Figuren in Smallville, so der Name des Städtchens, sehr nachvollziehbar und menschlich benommen haben. Sie machten sich Frühstück, gingen einkaufen und einer der sogenannten KI-Agenten lud andere sogar zu einer Party zum Valentinstag ein, wie die Forscher in einer Studie beschreiben.

Disruptiert Generative Künstliche Intelligenz die Pornowelt?

Genmodifizierte Bakterien könnten im Kampf gegen Krebs helfen

  • Einem wissenschaftlichen Team um den Stanford-Forscher Michael Fischbach ist es gelungen, Bakterien, die auf der menschlichen Haut leben, genetisch so zu modifizieren, dass sie vor Hautkrebs schützen bzw. dessen Verlauf verlangsamen könnten – zumindest im Tierversuch. MIT Technology Review berichtet darüber. Konkret fügten sie den Bakterien ein neues Gen zu, wodurch diese ein Protein ausbilden, das sonst auf der Oberfläche mancher Krebszellen sitzt. Die Idee: Das Immunsystem soll dazu gebracht werden, Zellen zu entwickeln, die dann nicht nur die Bakterien, sondern auch Krebs erkennen und attackieren. Bei Mäusen halfen die Bakterien dabei, den Verlauf von Hautkrebs signifikant zu bremsen. Eine Übertragung dieses Ergebnisses auf Menschen dürfte allerdings noch einigen Forschungsaufwand verursachen.

Immer tiefere Einblicke in das FTX-Desaster

  • Der Kollaps der Kryptobörse FTX schlägt weiterhin hohe Wellen und es tauchen immer neue Berichte auf, wie sorglos und naiv FTX-Chef Sam Bankman-Fried und seine Mitstreiter mit den Einlagen der Kunden umgegangen sein sollen. In einem Schuldnerbericht des US Bankruptcy Court von Delaware wird ausgeführt, dass die Führung von FTX offenbar kaum Überblick über die verwalteten Kryptowerte hatte. „Wir finden manchmal 50 Millionen Dollar an Vermögenswerten, die wir aus den Augen verloren haben“, wird Bankman-Fried zitiert. „So ist das Leben.“ Derzeit steht der einst milliardenschwere FTX-Gründer unter Hausarrest. Im Oktober soll er sich vor Gericht verantworten.

Generación Zoe: Ein argentinischer Kryptotraum, der zu gut war, um wahr zu sein

  • Man nehme ein Renditeversprechen von 7,5 Prozent pro Monat, regelmäßige physische Treffen mit gutem Essen, Coaching und Empowerment, dazu ein bisschen Philosophie und eine charismatische Führungsfigur – und schon hat man eines der erfolgreichsten Kryptoprojekte Lateinamerikas. Rest of World erzählt die Geschichte von Generación Zoe von der anfänglichen Begeisterung tausender Anlegerinnen und Anleger bis zur Inhaftierung des Gründers, der vorher von Interpol aufgespürt werden musste.

Warum steigt der Bitcoin-Kurs so stark an?

  • Die prominenten Kryptopleiten und -skandale ließen den Kurs vieler Kryptowährung im vergangenen Jahr kräftig abstürzen. Doch in letzter Zeit erholte sich insbesondere das wichtigste digitale Geld, der Bitcoin. Erstmals seit Juni 2022 stieg sein Preis wieder über 30.000 US-Dollar? Doch warum eigentlich? Mit dieser Frage beschäftigt sich auch der Guardian. Ist es nur die neue Zuversicht der Investoren? Oder wird der US-Dollar als globale Leitwährung in den nächsten Wochen in sich zusammenbrechen, was den Bitcoin-Kurs auf über 1 Million katapultieren wird, wie Wagniskapital-Investor Balaji Srinivasan wettet? Oder handelt es sich, wie in der Vergangenheit offenbar häufiger bei größeren Kurssprüngen, um gezielte Marktmanipulation?

Der Impact von Bitcoin-Mining auf die echte Welt

  • Für das Schürfen von Kryptowährungen wird viel Energie verbraucht. Vor allem das Bitcoin-Netzwerk ist ein gigantischer Energiefresser. Wie viel Strom die verschiedenen Kryptowährungen mit sogenannten Proof-of-Work-Konsensmechanismen verbrauchen, das hat die New York Times nun aufgeschlüsselt. Zumindest für die USA. Die dortigen Miner benötigen demnach so viel Strom wie ganz New York City – was dieselbe Luftverschmutzung verursachen soll wie etwa 3,5 Millionen PKW mit Verbrennungsmotor.

Europäische Raumsonde ist auf dem Weg zu den Jupiter-Monden

  • Die Raumsonde JUICE, was für JUpiter ICy moons Explorer steht, ist am Freitag in Richtung Jupiter gestartet. Mit ihr will die europäische Raumfahrtagentur ESA insbesondere zwei Monde des riesigen Gasplaneten untersuchen: Europa und Ganymed – und im Vorbeifliegen einen dritten Mond namens Callisto. Auf den Himmelskörpern könnte es unter dicken Eisschichten tatsächlich flüssiges Wasser geben, eine Grundvoraussetzung für Leben. Auf erste Forschungsergebnisse werden wir alle ein bisschen warten müssen, denn der Flug zum Jupiter dauert acht Jahre. Mehr Details zur Mission gibt’s bei BR24.

Verloren im Nebel: Robotaxis verursachen Stau in San Francisco

  • Nebel ist in San Francisco keine Seltenheit. Doch die selbstfahrenden Autos, die dort unter anderem von der Google-Schwesterfirma Waymo getestet werden, kommen damit noch nicht allzu gut klar. Wie der San Francisco Chronicle berichtet, stoppten gleich fünf Waymo-Fahrzeuge in derselben Straße durch ein Wohngebiet und verstopften damit die rechte Spur. Immer wieder gibt es in der kalifornischen Stadt Beschwerden über Verkehrsbehinderungen durch Robotaxis.

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