This Week in Future #149 // 12.03.2023

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

Der neueste Tech Trends Report von Amy Webb ist da

  • Wir haben gestern Abend schon darüber berichtet, aber weil die Nachricht so frisch ist, kommt sie auch in unseren Sonntagsnewsletter: Die amerikanische Futuristin Amy Webb hat die 16. Ausgabe ihres alljährlichen Reports zu neuesten technologischen Trends vorgelegt. Auf über 800 Seiten skizziert sie 666 Trends – und gibt sich diesmal nicht allzu optimistisch. Wie in unserem Artikel ausgeführt, macht ihr vor allem das ziemlich unkontrollierte Wettrüsten bei Künstlicher Intelligenz Sorgen. Hier könnt ihr den Report, aber auch ihre Präsentation zu dessen Launch sowie andere Begleitmaterialien herunterladen.

Die eigentlich noch nicht veröffentlichte Sprach-KI von Meta wurde geleakt

  • Der Facebook-Konzern Meta arbeitet an einem eigenen Sprachmodell namens LLaMA, das größer und vor allem effizienter sein soll als GPT-3 von OpenAI, das die Basis für ChatGPT bildet. Öffentlich zugänglich gemacht hat Meta das Sprachmodell bisher nicht. Es wurde lediglich für einige Forscher und Entwickler freigegeben. Doch scheinbar hat es einer von ihnen „befreit“. Denn wie bekannt wurde, wurde das Modell auf der berüchtigten Internetseite 4chan geleaked, so dass es nun jeder herunterladen kann. Auch, wer es auf Torrent-Seiten sucht, kann das 219 Gigabyte große Archiv mittlerweile finden. IT- und Sicherheitsforscher warnen, dass das Modell missbraucht werden könnte, um Desinformationskampagnen oder Spam zu produzieren, wie The Verge berichtet.

DuckDuckGo integriert einen eigenen KI-Chatbot

  • Auch DuckDuckGo – also die Suchmaschine mit dem Enten-Logo, die keine privaten Daten ihrer User sammelt – will beim Thema Generative KI mitmischen. Allerdings ohne dabei unschöne Pannen wie Microsoft oder OpenAI zu erleben, deren KI-Chatbots Falschinformationen produzieren oder User übellaunig beschimpft haben. Deshalb beschränkt sich der smarte Bot von DuckDuckGo darauf, Kurzzusammenfassung von Wikipedia-Artikel zu liefen. Wieso, weshalb, warum? Bei Ars Technica erfahrt ihr es.

GigaGAN: Konkurrenz für Text-zu-Bild-Generatoren?

  • Midjourney, Stable Diffusion und DALL-E 2 könnten bald einen neuen Herausforderer bekommen. Eine Forschungsgruppe der Carnegie Mellon University, der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Pohang und von Adobe Research haben ein GAN – also eine KI basierend aus zwei neuronalen Netzen, die bisher vor allem für sehr spezifische Aufgaben wie das Erzeugen fotorealistischer Portraits genutzt wurden – mit einem gigantischen Dataset verschiedener Bilder trainiert. Mit diesem GigaGAN sollen sich jetzt Bilder erzeugen lassen, die konsistenter und detailreicher sind als jene, die bisherige Text-zu-Bild-Generatoren liefern.

KI soll Leben auf dem Mars suchen

  • Künstliche Intelligenz macht auch vor der Raumfahrt nicht halt. Eine Gruppe von NASA-Forschern will ermitteln, ob Künstliche Intelligenz für die Suche nach Biosignaturen auf Planeten wie dem Mars eingesetzt werden könnte, wie in einer in Nature Astronomy veröffentlichen Studie beschrieben wird. Die Wissenschaftler vermuten, dass Machine-Learning-Modelle in den trockenen Böden schneller und zuverlässiger Muster von einfachem biologischem Leben ausmachen könnten. Als Machbarkeitsstudie wurde bereits eine KI mit Daten der Atacamawüste in Chile trainiert, einem der lebensfeindlichsten Orte der Erde – dessen aufgeplatzte Böden und Schwundrissen dennoch einige wenige Organismen beherbergen.

Meta arbeitet offenbar an einer dezentralen Twitter-Alternative

  • Dass die „Walled Gardens“ des Web 2.0 zunehmend aus der Mode geraten, zeigt eine Ankündigung von Meta, bald auch auf dezentrale soziale Netzwerke zu setzen: Unter dem Codenamen P92 entwickelt der Facebook-Konzern gerade eine neue textbasierte Plattform, die bald Twitter Konkurrenz machen könnte. Verantwortlich für das Projekt zeichnet sich Instagram-Chef Adam Mosseri. Entsprechend einfach sollen sich Instagram-User über ihren Account bei P92 anmelden können. Mehr dazu könnt ihr bei Platformer nachlesen.

Jack Dorseys Kryptofirma Block entwickelt Mining-Hardware

  • Der ehemalige Twitter-Chef Jack Dorsey und sein auf Zahlungsdienstleistungen spezialisiertes Unternehmen Block glauben weiterhin an Kryptowährungen – insbesondere an Bitcoin. Daher entwickelt Block derzeit Mining-Hardware für Bitcoin. Diese soll jedoch mehr können und sein soll nur das. Die entwickelten Computer sollen auf einer Architektur und Software basieren, die als open source freigegeben werden soll. Das soll es erlauben, die Rechner etwa als Teil von Wärmeversorgungssystemen zu nutzen oder um Energieschwankungen in Stromnetzen zu balancieren, wie der Entwickler Naoise Irwin in einem Blogpost ausführt.

Mastercard und Visa stoppen ihre Kryptopläne

  • In den vergangenen Jahren arbeiteten die Kreditkartenfirmen Mastercard und Visa mal mehr, mal weniger still daran, Kryptowährungen und Web3-Systeme zu erforschen – und potentielle Partnerschaften auszukundschaften. Beispielsweise erwogen beide Unternehmen, das auf Ethereum aufsetzende StarkNet für wiederkehrende Zahlungen zu nutzen. Doch jetzt haben die beiden Unternehmen ihre Pläne vorerst auf Eis gelegt, wie Reuters berichtet. Schuld sind unter anderem der Kollaps von FTX und des Terra-Ökosystems. Diese haben das Vertrauen in Kryptowährungen stark erschüttert.

Diese Hololens 2 verleiht Usern einen Röntgenblick

  • Es ist bisher nur ein Forschungsprojekt des Massachusetts Institute of Technology. Aber es zeigt, was durch die Verbindung von mit RFID-Chips versehenen Gegenständen und speziell aufgerüsteten XR-Brillen möglich ist – nämlich das Sehen von Objekten durch Hindernisse hindurch. Mixed.de schreibt über die Fähigkeiten, die bisher nur eine umgerüstete Hololens 2 besitzt.

Diese Firmen arbeiten an alternativen Energiespeichern

  • Es müssen nicht immer „klassische“ Batterien sein, um Energie längere Zeit zu speichern, um sie bei Bedarf ins Stromnetz einzuspeisen. Das beweist diese Übersicht von MIT Technology Review, die Firmen und Projekte aufzeigt, die an Alternativen dazu arbeitet – von Pumpspeicherkraftwerken bis zu Batterien aus riesigen Betonklötzen.

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