„Reine Gewinnfokussierung sorgt für Turbokapitalismus. Deshalb braucht es Impact Investing.“

Können Kapitalisten doch die Welt retten? Zumindest versucht es eine wachsende Zahl, indem sie ihre Investments oder Firmen nicht mehr nur auf maximale Profite ausrichten, sondern auch auf Impact. Vom Klimaschutz bis zur sozialen Teilhabe. Doch wie lässt sich Impact von PR-Maßnahmen unterscheiden? Mit klaren Zielen und messbaren Ergebnissen, sagt Stefan Fritz, der selber Investor und Unternehmer ist, im Interview mit 1E9.

Ein Interview von Wolfgang Kerler

Stefan Fritz ist keiner, der von außen eine Neuausrichtung des Systems fordert. Er ist ein echter Insider: mehrfacher Unternehmensgründer, erfolgreicher Manager und inzwischen Tech-Investor. Wahrscheinlich sind seine Vorstellungen davon, wie Investoren und Unternehmer zu einer besseren Welt beitragen können, deshalb umso klarer.

Anstatt von einer irgendwann vielleicht einmal möglichen Überwindung des Kapitalismus zu träumen oder das Gewinnstreben per se zu verteufeln, fordert er klar kommunizierte Nachhaltigkeitsziele und messbare Ergebnisse. Was Unternehmen, Produkte, Dienstleistungen in Geld gemessen wert sind, sollte aus seiner Sicht zukünftig auch davon abhängen, welche positiven (oder eben negativen) Auswirkungen sie auf die Welt haben. Profite erwartet er von Firmen aber trotzdem. Wie sich das alles vereinbaren lässt, hat er in seinem Buch Impact Investing – Investieren in die Zukunft gerade aufgeschrieben.

1E9: Nicht die Politik, nicht die Wissenschaft und auch nicht die Medien sind deiner Ansicht nach dazu in der Lage, die existenziellen Probleme, vor denen wir stehen, zu bewältigen. Allen voran die Klimakrise. Du setzt auf Investoren und Unternehmerinnen. Warum das? Viele würden vermutlich sagen, dass gerade diese Gruppen mitverantwortlich sind für die Krisen.

Stefan Fritz: Wir müssen dringend wieder in längerfristigen Zyklen denken. Aber Politik und Medien – und selbst die Wissenschaft – haben sich komplett in den Sog unserer heutigen Aufmerksamkeitsökonomie hineinziehen lassen, für die vor allem Social Media verantwortlich ist. Kurzfristiges Denken auf Tagesebene, davon müssen wir wieder wegkommen.

Im Vergleich dazu ist der Kreislauf in der Wirtschaft, das kann man auch einfach mal sagen, noch intakt. Da liegt vor allem am Bilanzkreislauf auf Jahresebene, denn auf dieser Jahresebene erstellen Unternehmen Strategien, motivieren Mitarbeiter und erfolgt das Management von Kundenbeziehungen. Und auch wenn Unternehmen an der Börse kurzfristiger denken, geht es auch dort zumindest um die nächsten Monate. Dieses Denken in größeren Bahnen ist der Kern dessen, warum meine These lautet: Die Wirtschaft ist ein guter Ansatzpunkt.

Aber auch in der Wirtschaft muss sich aus deiner Sicht etwas ändern: Du plädierst für Impact Investing und Impact Unternehmertum . Das könnte der Schlüssel sein, um die großen Herausforderungen anzupacken. Nun kann Impact ziemlich viel bedeuten und alle möglichen Auswirkungen umfassen. Was genau verstehst du unter Impact?

Stefan Fritz: Natürlich geht es um positiven Impact, also positive Auswirkungen etwa im Bereich der Nachhaltigkeit, aber auch in anderen Feldern. Damit dabei kein Greenwashing herauskommt, braucht es aber echte Nachvollziehbarkeit und Messbarkeit. Impact bedeutet also, dass etwas messbar bewirkt wurde, was man vorher angekündigt und kommuniziert hat.

Aus meiner Überzeugung müssen wir da hinkommen, dass wir – genau wie wir jedes Jahr einen Wirtschaftsplan mit unseren wirtschaftlichen Zielen aufstellen – unsere Impactziele festlegen. Je nachdem, welche Ziele verfolgt werden, braucht man dann die richtigen Kennzahlen. Nehme ich mir vor, Lebensraum im Ozean wiederherzustellen? Möchte ich Müll vermeiden? Parkplätze abschaffen? Oder verfolge ich soziale Ziele?

Um das zu definieren, muss ich meinen Spielraum einschätzen: Kann ich ein komplett neues Produkt oder einen komplett neuen Service entwickeln? Kann ich ein ganzes Unternehmen neu erfinden? Oder kann ich eher kleine Schritte unternehmen, um den CO2-Fußabdruck der Firma nach und nach zu senken? Ein Start-up hat da einen anderen Spielraum als ein gewachsenes Unternehmen mit Tausenden von Mitarbeitern. In jedem Fall brauche ich dann aber Kennzahlen, damit ich ganz klar nachweisen kann, dass ich besser geworden bin.

Dem Kapitalismus wird vorgeworfen, dass er monostrukturiert und nur auf Gewinnoptimierung aus ist. Dabei sind es Unternehmen und Konzerne intern durchaus gewohnt, auch mit ganz anderen Kennzahlen zu operieren, von denen auch Belohnungssysteme für Mitarbeiter oder das Management abhängen.

Solche Systeme brauchen wir auch für Impactziele – verbunden mit öffentlicher Kommunikation. Unternehmen legen dann nicht nur einen Plan vor, welchen Umsatz und welchen Gewinn sie erzielen wollen, sondern auch, welchen Impact sie haben wollen. Dann kann der gesamte Apparat einer Organisation eingespannt werden, um diese Ziele auch wirklich zu verfolgen.

Du hast eine Reihe von konkreten Beispielen genannt, was Impact sein kann – von der Wiederherstellung maritimer Lebensräume bis zum Abschaffen von Parkplätzen. Wird es da nicht etwas beliebig, was Impact ist und was nicht? Lässt sich das nicht irgendwie eingrenzen?

Stefan Fritz: Mit den 17 SDGs, den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, haben wir als Weltgemeinschaft schon einen Rahmen dafür entwickelt. Auf den können sich auch Unternehmen und Investoren beziehen. Warum soll man denn immer alles neu erfinden?

Okay, eine Grundlage ist also vorhanden. Du hast bisher aber vor allem über die Rolle von Unternehmen gesprochen, die sich Ziele setzen und dann aktiv werden müssen. Dein persönlicher Fokus und der Fokus deines Buchs ist aber Impact Investing. Wie kann man denn als Investor Einfluss nehmen?

Stefan Fritz: Gerade in Start-up-Ökosystemen haben wir in den vergangenen Jahren erlebt, wie stark die Anreize, die von Investoren gesetzt werden, junge Unternehmer beeinflussen. Aber auch etablierte Unternehmen sind auf Investoren angewiesen. Die Kapitalseite kann einiges erreichen.

Wir müssen den Investoren also sagen, welche Verantwortung sie tragen.

Mir geht’s nicht darum, dass wir unseren gesamten Wirtschaftskreislauf neu erfinden, sondern ihn neu ausrichten. Und dafür braucht es neue Anreize, die auch ich in meiner Rolle als Investor setzen kann. Wenn wir beim Investieren anfangen, müssen andere nachziehen.

Wir müssen den Investoren also sagen, welche Verantwortung sie tragen. Was sie beeinflussen können, indem sie nicht nur EBIT-Zahlen – also Gewinn vor Steuern und Zinsen – einfordern, sondern auch Kennzahlen, die Impact im Sinne der SDGs messen. Klar brauchen wir dann auch noch die Menschen in den Unternehmen, die Lust haben, das umzusetzen.

Gerade für die Menschen, die in etablierten Unternehmen arbeiten, bedeutet das alles aber einen ganz schönen Kraftakt.

Stefan Fritz: Das stimmt. Schauen wir uns das typische Beispiel an: die Automobilindustrie. Wenn ich es als Autohersteller ernst meine mit Impact, muss ich mich eigentlich mit Mobilitätsdiensten neu erfinden. Carsharing bedeutet allerdings, dass weniger Autos gebraucht werden. So eine Umstellung kann ein Autokonzern nicht von heute auf morgen vollziehen.

Wir brauchen in den Unternehmen also sowohl Menschen mit riesengroßen Visionen, die das Ganze komplett neu denken und sich fragen, was kommt nach der heutigen Automobilindustrie, welche Mobilitätsservices werden benötigt? Wir brauchen aber auch die Menschen, die sagen: Auch wenn wir wissen, dass die reine Produktion von Autos in fünf, zehn oder 15 Jahren abgelöst wird, können wir sie bis dahin weiter optimieren und klimaschonender werden.

Was wir nicht tun sollten, ist die Automobilindustrie einfach zu verteufeln. Es wird uns auch nichts bringen, über immer neue Verbotslogiken nachzudenken, zum Beispiel beim Thema Fliegen. Wenn wir das konsequent zu Ende denken, sind wir sonst irgendwann zurück in der Steinzeit. Mir ist wichtig, dass wir stattdessen beim aktiven Handeln im Hier und Jetzt bleiben. Es nützt daher auch wenig, von Alternativen zum Kapitalismus zu träumen. Die gibt es bisher nicht. Aber wir können hier und jetzt das System anpassen.

Wir brauchen also große Visionen, aber auch die Menschen, die jetzt mit kleinen Schritten anfangen wollen. Und dazu gehören für mich auch Verbraucher, Kleinunternehmer oder private Anleger. Niemand sollte sich aus der Gleichung herausnehmen, indem er sagt: Ich kann sowieso nichts bewegen!

Wirtschaftlich haben wir gerade ein paar fette Jahre hinter uns – mit einem Coronaknick. Aber es könnte auch wieder eine handfeste Wirtschaftskrise kommen. Und dann müssen selbst Impact Investoren und Impact Unternehmerinnen Geld verdienen. Besteht da nicht permanent die Gefahr, dass die Verlockung schneller Gewinne dazu führt, die Nachhaltigkeit am Ende doch zu vernachlässigen?

Stefan Fritz: Nicht, wenn wir in Zukunft auch die Impact-Kennzahlen heranziehen, um zu bestimmen, welchen Wert etwas hat – sei es eine Geldanlage oder ein Produkt.

Die Miete bezahle ich mit dem, was ich als Mitarbeiter verdiene, oder mit dem Gewinn, der an Investoren ausgeschüttet wird. Dafür brauche ich einen kontinuierlichen Geldfluss, der von den Kunden kommt. Und für informierte Kunden werden in Zukunft Produkte und Services einen Mehrwert darstellen, bei denen die SDGs als Ziele mitgedacht wurden. Transparenter, nachweisebarer Impact schafft also attraktivere Produkte, für die Kunden mehr zahlen. Ähnliches haben wir doch seit der Einführung der Bio-Siegel erlebt.

Wir dürfen nicht immer alles auf morgen verschieben, sondern müssen heute anfangen.

Dann gibt es auch noch eine zweite Wertebene: den Unternehmenswert. Der stellt im Wesentlichen die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens dar. Und auch hier werden die Investoren bald nicht mehr nur auf Gewinnerwartungen oder die Technologie eines Unternehmens blicken, sondern auch auf Nachhaltigkeit und Impact.

Daher: Ja, es werden schwierigere Zeiten kommen. Märkte werden wieder einbrechen. Aber wir werden innerhalb eines solchen Zyklus beobachten können, dass Unternehmen, die nicht auf Nachhaltigkeit und Impact setzen, stärker an Wert und Gewinn verlieren werden als die, die das tun.

Doch davor muss man doch erstmal die Transformation zu mehr Impact geschafft haben – und das kostet erstmal Gewinn, oder? Müssen Investoren also für einige Quartale gnädig über schlechtere Zahlen hinwegsehen?

Stefan Fritz: Wir würden es den Managern doch viel zu leicht machen, wenn wir sagen: Lasst uns in die Zukunft investieren, aber dafür heute auf Gewinne verzichten! Diese Vorstellung, die aktuell sehr verbreitet ist, will ich aus den Köpfen herausbekommen. Wir dürfen nicht immer alles auf morgen verschieben, sondern müssen heute anfangen. Und, ja, dafür muss man ein wenig mehr nachdenken, um alle Dimensionen unter einen Hut zu bekommen. Aber gute Manager schaffen diese Quadratur des Kreises.

Impact als Ausrede für schlechte Geschäftszahlen würdest du demnach nicht akzeptieren?

Stefan Fritz: Nein, das würde ich nicht akzeptieren.

Also kann auch ein Impact Investor knallhart sein. Aber wenn wir schon bei den Investoren sind, zu denen durchaus auch reiche Leute gehören. Könnte es nicht sein, dass dieser ganze Trend zum Impact nur entstanden ist, weil Millionäre und Milliardäre auf Sinnsuche sind? Und wäre es dann nicht besser, das Geld gleich zu spenden oder an gemeinnützige Stiftungen zu geben?

Stefan Fritz: Wer das machen möchte, sollte das machen, weil das erstmal eine gute Sache ist. Und dafür muss man auch nicht Warren Buffet oder Bill Gates heißen. Auch zehn Euro kann man spenden. Die Logik dahinter ist aber die: Auf der einen Seite optimiere ich mein Einkommen, mein Gehalt, meine Investments. Und auf der anderen Seite tue ich ab und zu etwas Gutes.

Ich möchte für mich eine andere Logik anwenden und beides gleichzeitig angehen, deshalb: Impact Investing. Das halte ich persönlich für ein konsistenteres Modell.

Die erste Variante hörte sich ein bisschen nach modernem Ablasshandel an, nur diplomatischer formuliert. In deinem Buch nennst du noch andere Gründe, warum Spenden an gemeinnützige Organisationen zwar meist gut gemeint sind, aber nicht immer so gute Ergebnisse liefern wie Impact Investing. Warum?

Stefan Fritz: Vielleicht hat man inzwischen gemerkt, dass ich ein Fan davon bin, in Kreisläufen zu denken. Und ein normales Unternehmen hat eben einen Krauslauf: Ich muss ein Produkt anbieten, das so gut ist, dass Kunden es nutzen wollen und dafür zahlen. Um das zu schaffen, brauche ich Mitarbeiter, die gerne für das Unternehmen arbeiten, damit tolle Ideen und Angebote herauskommen. Je besser die sind, desto mehr zahlen die Kunden. Und so weiter.

Doch genau diese positive Selbstverstärkung fehlt, zum Beispiel, in Stiftungen und den meisten Non-Profit Organisationen. Da habe ich auf der einen Seite Geld von Spenden als Einkommen und auf der anderen Seite finanzierte Projekte, um etwas Gutes zu erreichen, aber keinen geschlossenen Kreislauf. Da kann es zu Dysfunktionalitäten kommen. Nun kann man einwerfen, dass auch der Kapitalismus zu Dysfunktionalitäten führt und die reine Gewinnfokussierung für Turbokapitalismus sorgt. Aber genau deshalb braucht es ja Impact Investing, um auch andere Dinge in diesen Kreislauf einzubeziehen.

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Das erfordert ein Umdenken, auch von deinen Investorenkollegen. Findet das statt?

Stefan Fritz: Ja, das findet schon seit etwa fünf Jahren statt. Klar gibt es jetzt erste Artikel über so etwas wie „Impactwashing“, analog zum Greenwashing, und das Thema wird von manchen totgeredet. Das finde ich aber völlig falsch, nur weil es gerade zu Übertreibungen kommt.

Ein Grund dafür liegt darin, dass das Kapital viel schneller diesem neuen Trend gefolgt ist, als Unternehmen das können. Start-ups, die Impact von vornherein mitdenken, brauchen ein paar Jahre, bis sie an die Börse gehen können. Alte Unternehmen können sich nicht sofort umstellen.

Das heißt, es gibt im Zweifel noch nicht genug Firmen, die Impact Kriterien erfüllen und in die man investieren kann?

Stefan Fritz: Genau.

Was ist eigentlich mit Privatanlegern. Können die auch zu Impact Investoren werden?

Stefan Fritz: Wenn ich mir die Unternehmen nicht einzeln angucken möchte, ist es für mich in der aktuellen Anfangsphase noch etwas schwierig, Finanzprodukte zu finden, die ohne Wenn und Aber überzeugen. Eine Ampel, die mir sagt, grüne Fonds sind gut, rote Fonds sind schlecht, gibt es nicht. Noch nicht. Aber auch hier dürfte es ähnlich sein wie mit den Bio-Siegeln für Lebensmitteln. Da wurde auch über Jahre hinweg nachjustiert…

…aber inzwischen kann man sich auf die Labels trotzdem ganz gut verlassen.

Stefan Fritz: Ganz genau. Natürlich immer mit Ausnahmen, aber eine positive Entwicklung gab es auf jeden Fall. Und das werden wir auch im Investmentbereich sehen. Erste Frameworks gibt es auch schon.

Unabhängig davon kann man denkenden Bürgern auch heute schon zumuten, sich ein bisschen Zeit zu nehmen, um in die Nachhaltigkeits- oder SDG-Berichte von Unternehmen oder Fondsanbietern zu schauen. Das kann ich sehr empfehlen, denn daraus erfährt man wirklich, wie sich Produktanbieter positionieren. Und dann findet man auch welche, die zu einem passen.

Entscheidend ist aber – und das ist mir wirklich wichtig –, dass wir jetzt anfangen diesen Weg zu gehen.

Wer mehr über Impact Investing, aber auch digitale Geschäftsmodelle erfahren will, kann auch den Blog von Stefan Fritz besuchen – und dort nachlesen. Auch bei 1E9 ist er Mitglieder: @stefan.fritz.

Titelbild: Getty Images

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M. Mazzucatos Ansatz einer „mission economy“ ist hier auch erwähnenswert, auch weil sie die Forschungspolitik der EU berät.

Der Motor (Kapitalismus) muss von den Insassen des Autos (Gesellschaft ) halt auch richtig genutzt werden, damit das Auto in eine sinnvolle Richtung fährt. Gerade weil die konkrete Wirkung von Innovationen im Gestrüp der Welt oft nicht klar eingegrenzt werden kann, kommen Quantifizierungen schnell an ihre Grenzen, v.a. im Detail und wenn man es als alleinige Kennzahlen verwenden möchte. Um zu prüfen, ob die Richtung stimmt (um im obigen Bild zu bleiben) ist es sicher ein wichtiges Werkzeug, aber davon Feinjustierungen des Kurses abhängig zu machen, wäre wahrscheinlich realitätsfern (sonst gilt: Hauptsache die Zahlen stimmen ;)).

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Ja, Mazzucato hat einen großen Einfluss auf die EU Politik. Der Green Deal trägt sicherlich ihre Handschrift.
In einem früheren Werk hat sie sich noch vor allen Dingen mit der Wert Entwicklung beschäftigt, aber auch hier schon klar darauf hingewiesen, dass wir dem Staat mehr zutrauen sollten bei der Steuerung der Wirtschaft.

Die Grenze zur Planwirtschaft ist halt schnell überschritten. Aber es macht auf jeden Fall Sinn darüber nachzudenken, wie Staaten in Zukunft sinnvolle Impulse für die Wirtschaft geben können. Die SDG als Zielkonstrukt sind ja sicherlich sinnvoll. SFDR ist ein neues Framework der EU, um die Kommunikation zwischen verschiedenen Akteuren (Investoren, Unternehmer und Verbraucher) in Zukunft einheitlicher zu gestalten.

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Ja, Mazzucato ist in der richtigen Dosis zu genießen, sonst wirds schnell dogmatisch.

SFRS kannte ich noch nicht. Google spuckt mir bei dem schlagwort + eu aber nur Wechselkurse zum Franken aus :wink:

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SFDR, sorry, habe es oben verbessert

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