Game Builder Garage: Nintendo bringt einen Spielebaukasten für die Switch

Kann euch kein neues Videospiel mehr begeistern? Glaubt ihr, dass ihr es besser könnt? Mit Game Builder Garage habt ihr auf der Nintendo Switch die Chance dazu, eure eigenen Videospiele zu entwickeln. Der Titel reiht sich neben einigen anderen bekannten Vertretern ein, die es Spieler:innen erlauben, ihre eigenen Spiele zu kreieren.

Von Adriano D’Adamo

Wer eine Nintendo Switch sein Eigen nennt, darf sich demnächst vielleicht auch den Titel des Spieleentwicklers verleihen. Mit Game Builder Garage hat Nintendo ein Videospiel angekündigt, das weniger Spiel und mehr eine Plattform ist, um eure eigenen Spiele zu erschaffen. Das hat dabei weniger mit Programmieren zu tun, sondern eher mit dem Verknüpfen von digitalen Objekten und einstellbaren Routinen. Laut dem japanischen Konsolenhersteller soll das Benutzten und Designen von Spielen einfach zu verstehen sein und natürlich Spaß machen.

Der Trailer zum Titel zeigt, wie der Vorgang abläuft. Simpel ausgedrückt legen Spieler:innen zunächst fest, welche Funktion jede Taste der Switch erfüllt. Dann gestalten sie zwei- oder dreidimensionale Level und belegen Objekte darin mit Effekten, durch sie beispielsweise zum Hindernis oder zu einer Zeitbombe werden. Dazu können Figuren, Oberflächen und 3D-Modelle frei mit Texturen überzogen werden. Damit sind vergleichsweise simple 2D-Plattformer im Stile der Super-Mario-Serie machbar, aber ebenso komplexere 3D-Schleichspiele oder Sportsimulationen, die auch unterschiedliche Grafikstile und selbst gestaltete Figuren erlauben.

Geführte Anleitungen im Game Builder Garage sollen den Spieler:innen anhand von sieben Beispiel-Games helfen, sich die Möglichkeiten nach und nach zu erschließen und immer vielfältigere Spielerfahrungen zu erschaffen. Zu den Beispieltiteln gehören etwa Tag Showdown, in dem zwei Spieler:innen in einem kleinen Level Fangen spielen, Thrill Ride, ein simples Autorennspiel, und On a Roll, ein Geschicklichkeitsspiel, das die Bewegungserkennung der Nintendo Switch nutzt. Erscheinen soll Game Builder Garage am 11. Juni 2021.

Bereits mit Nintendo Labo schlug Nintendo einen ähnlichen Weg ein. Spieler:innen konnten mit Pappe Peripherie für ihre Switch bauen. Diese reichte von einem Lenkrad und einer Kamera bis hin zu einem Vogel und einem Piano. Über die dazugehörige Software konnten Besitzer:innen mit den Funktionen der Switch herumexperimentieren und eigene Programme schreiben, aber noch keine ganzen Spiele.

Nintendo hat aber auch ihre bekannteste Marke in die Hände der Spieler:innen gelegt, um ihre eigenen Kreationen zu bauen. Mit Super Mario Maker 2 können Fans vom springenden Klempner eigene Level kreieren. Diese reichten von einfachen Ideen und spaßigen Kursen bis hin zu Levels, die so schwer waren, dass sie viral gingen.

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Von Spieler:innen entwickelte Spiele sind nichts Neues. Die beiden Kulthits Undertale und To The Moon wurden mit sogenannten Maker-Programmen entwickelt. Das tragische Drama über Erinnerungen und den Tod To The Moon ist im RPG-Maker entstanden. Diese Software ist mehrheitlich für die Gestaltung klassischer 2D-Rollenspiele ausgelegt. Alle Systeme sind bereits vorhanden und sehr zugänglich gehalten. Mit dem RPG MAKER MV ist das Programm seit 2020 sogar für die Playstation 4 und Nintendo Switch verfügbar.

Der Game Maker hingegen ist eine ungleich vielfältigere und komplexere Entwicklungsumgebung, die Benutzer:innen deutlich mehr erlaubt. Mit dem Game Maker sind viele Titel entstanden, die sehr hoch in der Gunst von Videospieler:innen stehen. Neben dem von Moral getriebenen Rollenspiel Undertale, wären das etwa Hyper Light Drifter oder Hotline Miami.

Letztes Jahr erschien auf der Playstation 4 mit Dreams ein Titel, der Spieler:innen die volle Kontrolle über ihre eigenen Spiele geben sollte. Mit dem Baukasten der Entwickler von Media Molecule, die für Titel wie Tearaway oder Little Big Planet verantwortlich sind, können Spieler:innen wortwörtlich ihre Träume realisieren. Der Baukasten ermöglichte es nicht nur Spiele zu bauen und zu spielen, sondern auch Versatzstücke, wie Figuren oder Level, mit anderen Spieler:innen zu teilen.

Teaserbild: Nintendo

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