Es ist beschlossene Sache. Die NASA wird wieder Astronauten auf den Mond bringen. Der Name des neuen Mondprogramms lautet Artemis und wird die USA wohl 35 Milliarden US-Dollar kosten – für den Anfang. Verglichen mit den Kosten des Apollo-Programms ist das jedoch ein Griff in die Portokasse.
Von Michael Förtsch
Am 14. Dezember 1972 war Eugene Cernan in die Mondlandefähre von Apollo 17 gestiegen und hatte sich auf den Rückweg zur Erde gemacht. Der US-Astronaut war der bislang letzte Mensch, der einen Fuß auf den Mond setzte. Zwar waren mit Apollo 18 und Apollo 19 bereits weitere Missionen geplant, diese wurden aber gestrichen. Nun will die NASA jedoch zurück auf den Erdtrabanten: mit dem Artemis-Programm, das 2019 von US-Präsident Donald Trump abgesegnet und von US-Vizepräsident Mike Pence forciert wurde. Bereits 2024 sollen erneut ein US-Amerikaner und erstmals auch eine US-Amerikanerin ihren Fuß auf den Mond setzen.
Allerdings soll es diesmal nicht nur bei einem kurzen Abstecher zum Erdtrabanten bleiben. „Wir werden Wochen und Monate auf der Mondoberfläche verbringen“, hatte Pence im vergangenen Jahr zum Gedenken an die erste Mondlandung versprochen. „Dieses Mal werden wir bleiben.“ Aber davor soll im kommenden Jahr mit Artemis-1 zunächst ein in Kooperation mit der ESA gebautes Orion-Raumschiff zu einer Umrundung des Mondes ansetzen. An Bord werden hierbei nur zwei Dummys sitzen. Verläuft dieser Flug nach Plan, werden bei Artemis-2 im Jahre 2023 dann zwei Menschen um den Mond herumfliegen.
Die NASA braucht mehr Geld
Das Artemis-Programm ist die größte Anstrengung der NASA seit den Apollo-Missionen. Und damit voraussichtlich auch eine der teuersten. Mittlerweile hat die US-Raumfahrtbehörde durchkalkuliert, was die ersten Schritte hin zur Mondlandung wohl kosten werden. Heraus kam eine Summe von mindestens 35 Milliarden US-Dollar über die kommenden vier Jahre – und das zusätzlich zum bestehenden Budget der NASA. Laut Doug Loverro, dem NASA-Chefs für die bemannte Raumfahrt, seien diese Gelder dringend nötig, um die gesetzten Termine einhalten zu können.
Alleine die Entwicklung eines neuen Landesystems soll über drei Milliarden US-Dollar kosten. Die Konzeption neuer Raumanzüge wird hingegen mit 175 Millionen US-Dollar veranschlagt. Ein Forschungsprogramm namens Lunar Surface Innovation Initiative soll 430 Millionen US-Dollar kosten. Das soll herausfinden, wie sich auf der Mondoberfläche nachhaltig und sicher Strom erzeugen lässt und wie die Rohstoffe auf dem Mond abgebaut und genutzt werden könnten.
Danach sollen die ersten Module des Lunar Orbital Platform-Gateway ausgesetzt werden, einer Raumstation in der Mondumlaufbahn – die später auch als Sprungbrett zum Mars dienen soll. Parallel sollen Sonden mehrere Versorgungsladungen anliefern, darunter die Teile einer Mondfähre, die die Astronauten vom Lunar Gateway auf die Mondoberfläche bringen wird. Ebenso soll noch ein Rover auf den Erdtrabanten geschickt werden. Die Landung auf dem Mond selbst soll dann im Jahr darauf mit Artemis-3 erfolgen – also 2024. Danach werden den Plänen zufolge jährlich weitere Expeditionen auf die Oberfläche des Mondes erfolgen. Dabei soll bis 2028 eine „dauerhafte Präsenz“ ermöglicht werden – mit einer Mondbasis.
Die NASA braucht mehr Geld
Das Artemis-Programm ist die größte Anstrengung der NASA seit den Apollo-Missionen. Und damit voraussichtlich auch eine der teuersten. Mittlerweile hat die US-Raumfahrtbehörde durchkalkuliert, was die ersten Schritte hin zur Mondlandung wohl kosten werden. Heraus kam eine Summe von mindestens 35 Milliarden US-Dollar über die kommenden vier Jahre – und das zusätzlich zum bestehenden Budget der NASA. Laut Doug Loverro, dem NASA-Chefs für die bemannte Raumfahrt, seien diese Gelder dringend nötig, um die gesetzten Termine einhalten zu können.
Alleine die Entwicklung eines neuen Landesystems soll über drei Milliarden US-Dollar kosten. Die Konzeption neuer Raumanzüge wird hingegen mit 175 Millionen US-Dollar veranschlagt. Ein Forschungsprogramm namens Lunar Surface Innovation Initiative soll 430 Millionen US-Dollar kosten. Das soll herausfinden, wie sich auf der Mondoberfläche nachhaltig und sicher Strom erzeugen lässt und wie die Rohstoffe auf dem Mond abgebaut und genutzt werden könnten.
Das derzeitige Jahresbudget der NASA liegt bei 22,62 Milliarden US-Dollar. Die zusätzlichen Milliarden würden eine Aufstockung um rund 12 Prozent pro Jahr betragen. Aber auch damit wäre das Artemis-Programm immer noch vergleichsweise günstig. Denn die NASA kann bei Artemis auf Entwicklungen früherer Programme und Forschungsinitiativen zurückgreifen, die begonnen aber etwa nicht umgesetzt wurden. Beispielsweise wurde das Orion-Raumschiff ursprünglich für das Constellation-Programm von George W. Bush entwickelt. Der frühere US-Präsident hatte die NASA beauftragt, bis zum 2020 erneut einen Menschen auf den Mond zu bringen.
Zu Vergleich: Das gesamte Apollo-Programm hat laut einer Berechnung der NASA aus dem Jahre 1973 rund 25,4 Millionen US-Dollar gekostet – das wären heute rund 147 Milliarden US-Dollar. Damit flossen phasenweise um die vier Prozent des gesamten US-Haushalts in die Entwicklung des Raumfahrtprogramms – derzeit sind es weniger als 0,5 Prozent. Die nun von der NASA beantragten Zusatzgelder müssen vom Kongress genehmigt werden. „Das ist ein Budget des 21. Jahrhunderts, das eine Weltraumerforschung des 21. Jahrhunderts wert ist“, sagte NASA-Administrator Jim Bridenstine bei einer Rede am Stennis Space Center dazu. Die NASA meine es ernst damit, den 2024er-Termin zu halten. Und dafür brauche es nunmal Geld.