Guten Freitagmittag, liebe @Mitglieder von 1E9!
Eigentlich müssten schon seit Jahren Roboterautos durch unsere Städte kurven, die uns sicher von A nach B bringen. Doch selbst die Tech-Milliardäre aus dem Silicon Valley haben unterschätzt, wie schwierig es ist, selbstfahrende Autos zu bauen, die der chaotischen Welt gewachsen sind. Werden das autonome Fahren und viele andere nützliche Anwendungen für Künstliche Intelligenz also für immer in der Testphase steckenbleiben?
Nicht, wenn es nach dem KI-Forscher Alessio Lomuscio vom Imperial College in London geht, der seit vielen Jahren die Sicherheit von Künstlicher Intelligenz erforscht. Er und sein Team haben neue Methoden entwickelt, um die Sicherheit autonomer Systeme zu überprüfen – ohne endlose Testläufe, die dann doch nicht jeden Grenzfall abdecken, der in der Realität vorkommen kann. Mit seinem Start-up Safe Intelligence will Alessio die Tests durch mathematische Formeln ersetzen. Ob eine KI sicher ist, ließe sich dann einfach ausrechnen. Ihr wollt mehr darüber erfahren? Dann lest das Interview, das Alessio mir gegeben hat.
Landwirtschaftsroboter ersetzen Pestizide und ein Superchip für KI
Nun kann Künstliche Intelligenz natürlich auch zur Überwachung und Manipulation oder zur Kriegsführung eingesetzt werden. Doch der neueste Artikel von @Daniel_Szöke liefert ein gutes Beispiel dafür, warum es in vielen Bereichen ein echter Vorteil wäre, wenn wir mehr KI sicher einsetzen könnten: In der Landwirtschaft könnten Roboter mit KI dazu beitragen, den Einsatz von Pestiziden deutlich zu verringern. Denn sie können Beikraut – merke: es gibt kein Unkraut! – ganz gezielt entfernen, wo bisher vorsorglich ein ganzer Acker vollgesprüht wurde, worunter Natur und Mensch zu leiden hatten.
Damit in Zukunft noch leistungsfähigere Künstliche Intelligenz entwickelt werden kann, hat das Leibniz Rechenzentrum in Garching bei München gerade de größten bisher produzierten Computerchip angeschafft: die Wafer Scale Engine der zweiten Generation von Cerebras System enthält rund 2,6 Billionen Transistoren und macht das dazugehörige CS-2-System zum Supercomputer für KI. Das Rechenzentrum stellt diesen nun der Forschung zur Verfügung. Mehr dazu hat @susanne in diesem Beitrag mit uns geteilt.
AR könnte ziemlich disruptiv werden – und Hochhäuser wie Regale funktionieren
In der neuesten Folge unseres New Realities Podcasts, den wir zusammen mit dem XR HUB Bavaria herausbringen, erklärt der AR-Forscher Philipp Rauschnabel von der Universität der Bundeswehr in München, warum Augmented Reality Marketing ganze Branchen aufmischen könnte. Nicht, weil man für die Träger von AR-Brillen die ganze Welt mit digitaler Werbung zupflastern könnte, sondern weil AR viele Produkte wertvoll ergänzen oder sogar ersetzen kann. Angefangen bei Lego bis hin zum Klebezettel.
Ein modulares Hochhaus aus Holz stellt uns @Michael in seinem neuesten Artikel vor: Für ein gemeinsames Projekt in Norwegen haben sich ein Architektur- und ein Ingenieursbüro zusammengeschlossen, um ein Bebauungskonzept für ein Grundstück in Oslo zu entwickeln. Dabei handelt es sich um ein Hochhaus, das wie ein Regal funktionieren soll. Je nach Bedarf lassen sich verschiedene Module integrieren – mit Büros, Wohnungen, Geschäften – und bei geänderten Anforderungen auch wieder austauschen. Ob das Haus gebaut wird, ist noch nicht sicher. Interessant ist es aber definitiv.
Weitere Neuigkeiten aus dem 1E9-Kosmos findet ihr natürlich auch in der aktuellen Ausgabe unseres sonntäglichen Newsletters This Week in Future! – diesmal mit Themen wie diesen: Den noch nicht gebauten Fusionskraftwerken könnte der Treibstoff ausgehen, Minen auf dem Mond könnten die Erde retten, die elektrische Isetta geht in Produktion und Black Mirror geht weiter.
Das war’s von mir für diese Woche. Danke an alle, die unsere Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge unterstützen. Ihr seid der Hammer! Bei Fragen, Wünschen, Problemen, Ideen: meldet euch!
Bis dann
euer Wolfgang