Das 1E9_Update vom 18. November 2024 // Knappe KI-Trainingsdaten, Tiny Houses aus alten Windrädern und neue Industriepolitik

Guten Mittag, liebe @Mitglieder von 1E9!

Die Zeit des rasanten Fortschritts, den wir bei Künstlicher Intelligenz in den vergangenen Jahren erlebt haben, könnte zu Ende gehen. Jedenfalls häufen sich Berichte, dass OpenAI, Google und anderen KI-Unternehmen sich zunehmend schwer dabei tun, ihre kommenden Sprachmodelle deutlich leistungsfähiger zu machen als aktuelle Versionen. Trotz der gewaltigen Investitionen scheint ein Plateau erreicht. Ein möglicher Grund: Die Trainingsdaten werden knapp. @Michael hat sich das Problem für uns genauer angeschaut – und skizziert in seinem Artikel auch mögliche Auswege aus der KI-Misere.

Ein Kunstspaziergang durch München – und Tiny Houses aus Windrädern

Bevor wir uns mit anderen Themen aus unserem Magazin beschäftigen, hier noch einmal die Einladung zu unserem Kunstspaziergang am Donnerstag, dem 21. November 2024, ab 18 Uhr, der uns durch drei Münchner Galerien führen wird. Wir starten, anders als zuerst geplant, im Kunstverein München, gehen von dort in die Knust Kunz Gallery und die Galerie Lohaus Sominsky, bevor wir in der Amano Bar andere Gruppen für Drinks, Snacks und Austausch treffen. Hier könnt ihr euch kostenfrei anmelden. Danke an unseren Partner Various Others, dem Zusammenschluss der Münchner Kunstszene, der das möglich macht!

Kein Kunst-, sondern ein Designprojekt stellen wir in diesem Artikel vor. Der Energiekonzern Vattenfall sucht nach Ideen, wie sich die Komponenten von Windkraftwerken, die auf eine Lebensdauer von 25 Jahren ausgelegt sind, wiederverwenden lassen. Sie „klassisch“ zu recyceln ist nämlich mit viel Aufwand und hohem Energieverbrauch verbunden. Das Studio Superuse aus Rotterdam hat nun ein besonders spannendes Konzept entwickelt: Es hat die Gondel eines alten Windkraftwerks in ein gemütliches Tiny House, also ein winziges Wohnhaus, verwandelt. Ob das Modell Schule macht?

Neue Industriepolitik für Deutschland plus weitere Zukunftsnews

Den Fall Lilium haben wir bei 1E9 in den letzten Wochen bereits aufgegriffen. Zur Erinnerung: Das E-Flugtaxi-Start-up wollte einen staatlich abgesicherten Kredit, der Bund lehnte dies jedoch ab und das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. In seinem neuesten Gastbeitrag erläutert @t.sattelberger, warum er die Entscheidung falsch findet. Vor allem mahnt er aber eine neue Industriepolitik in Deutschland an, die sich am Beispiel Frankreich orientiert und nicht nur angeschlagene, alte Konzerne rettet, sondern potenzielle Tech-Hidden-Champions der Zukunft strategisch fördert. Damit nicht mehr nur die Automobilindustrie oder angeschlagene Werften Steuergeld bekommen…

Zum Schluss noch der Hinweis auf die neueste Ausgabe unseres sonntäglichen Newsletters This Week in Future, der für euch zusammenfasst, was sonst noch los war in der 1E9-Themenwelt. Diesmal unter anderem mit dem Trump-bedingten Höhenflug des Bitcoin, der Kooperation von Volkswagen und dem E-Auto-Start-up Rivian, einer Klage der GEMA gegen OpenAI oder auch einem Rad aus Korea, das Treppen steigen kann. Wer den Newsletter auch abonnieren will, muss nur diesem Zirkel beitreten.

Das war’s von mir für dieses Update. Vielen Dank an alle, die unsere Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge möglich machen. Ihr seid die Besten! Bei Fragen, Ideen, Kritik, Wünschen – einfach bei mir melden.

Bis dann
Wolfgang