Bis zu 10 Jahre Haft: Indien will Geschäft mit Kryptowährungen bestrafen

Für die einen ist es die Revolution des Finanzsystems, für die anderen eine unsichere Spekulationsblase, für Indien ist es wohl bald eine Straftat. Die Rede ist vom Geschäft mit Kryptowährungen. Nicht nur der Kauf soll zukünftig unter Strafe stehen.

Von Adriano D’Adamo

Es bahnt sich an, dass Indien das weltweit strengste Gesetzt für den Umgang mit Kryptowährungen verabschiedet. Die indische Regierung veröffentlichte bereits im Januar den neuen Gesetzesentwurf und die dazugehörigen Zeit- und Umsetzungspläne. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Gesetzesentwurf vom Parlament erlassen wird, weil er auch von Nerendra Modi unterstützt wird. Er ist seit 2014 Indiens Premierminister. Seine Partei hält die Mehrheit im indischen Parlament.

Der Entwurf sieht vor, den Handel, Transfer, das Mining, Ausgeben und sogar den Besitz von Kryptowährungen zu verbieten und unter Strafe zu stellen. Ein Strafmaß ist noch nicht bekannt, aber laut einem Vorschlag der Regierung aus dem Jahr 2019 könnte für Verstöße eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren drohen. Personen, die Bitcoins und Co. derzeit noch besitzen, hätten nach dem Inkrafttreten des Gesetzes sechs Monate Zeit, um jegliche Kryptowährung loszuwerden oder zu liquiden Mitteln umzuwandeln.

Trotz des wahrscheinlich anstehenden Verbots für Kryptowährungen hat die indische Regierung weiterhin Interesse an der dahinterstehenden Technologie. Gegenüber der Redaktion von Reuters äußerten sich hochrangige Offizielle, dass die Regierung die Blockchain-Technologie weiterhin unterstützen wird.

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Sollte der Gesetzesentwurf in Kraft treten, hätte Indien die strengste Regulierung für digitale Währungen beziehungsweise Kryptowährungen weltweit. Selbst Russland hatte zwar einen ähnlichen Gesetzesentwurf vorliegen, entschied sich jedoch im August dafür, Kryptowährung doch nicht zu verbieten. Allerdings schreibt die russische Regierung seit Anfang dieses Jahres vor, dass Kryptogeld nicht für die Bezahlung von Produkten oder Dienstleistungen benutzt werden darf. China wiederum verbietet den Handel von Coins, aber stellt ihren Besitz nicht unter Strafe.

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Photo by Emiliano Bar auf Unsplash

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