This Week in Future #227 // 15.09.2024

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

OpenAI veröffentlicht o1: Eine KI, die nachdenkt?

  • Gerüchte gibt es seit Monaten – nun ist es offiziell: Die ChatGPT-Firma OpenAI hat an einem neuen KI-Modell gearbeitet, Projektname: Strawberry. In dieser Woche wurde es als o1 veröffentlicht und Nutzerinnen und Nutzern von ChatGPT-Plus zugänglich gemacht. Das Besondere daran: Es soll nicht nur die bislang fähigste KI von OpenAI, sondern auch das erste KI-Modell sein, das über Sachverhalte „nachdenkt“, um schnell logische Lösungen präsentieren zu können. Erste Test bescheinigen o1 beispielsweise bei mathematischen Aufgaben bessere Leistungen als bisherigen Spitzenmodellen. Mehr Details könnt ihr in unserem Artikel zur neuen OpenAI-KI nachlesen.

US-Behörde wirft Google Monopolisierung des Werbemarkts vor

  • Könnte Google zerschlagen werden? Völlig ausgeschlossen ist das zumindest nicht mehr. Denn der Technologie- und Werbekonzern muss sich gerad einer Klage der US-Wettbewerbsaufsicht stellen. Dieser zufolge dominiert Google den Markt für Online-Werbung, hat ihn durch Zukäufe und Einschränkungen für Konkurrenten und Kunden praktisch monopolisiert und damit seine Macht missbraucht. Sollte Google diesen Vorwurf nicht entkräften können, könnte das Unternehmen gezwungen werden, seine Werbeplattform Google Ad Manager zu verkaufen, berichtet die New York Times. Google argumentiert, dass die eigene Marktposition bereits schwindet. Unter anderem durch neue Player wie TikTok, die in ihren Apps einen Markt eröffnen, der für Google nicht erreichbar ist.

Mit ChatGPT erfolgreich gegen Verschwörungstheorien

  • Fehlinformationen und Verschwörungstheorien können gefährlich sein. Doch wie eine Studie nun zeigt, kann ausgerechnet Künstliche Intelligenz hier helfen. Denn KI-Chatbots sind offenbar sehr gut darin, Verschwörungsgläubige in Gesprächen von ihren falschen Überzeugungen abzubringen. In der Studie mit mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden Personen gebeten, eine Verschwörungstheorie und ihre Überzeugungen dazu zu beschreiben. Anschließend sollten sie mit einem Chatbot darüber diskutieren. 17 Prozent hätten danach angegeben, sich ihrer Überzeugung nicht mehr so sicher zu sein, so ZDF Heute. Ein Viertel habe danach sogar ernsthafte Zweifel an der eigenen Überzeugung gehabt.

Zeigt dieses Foto Teslas geplantes Robotaxi?

  • Eigentlich wollte Tesla sein Robotertaxi bereits im August vorstellen. Dann wurde der Enthüllungstermin kurzfristig verschoben. Nun wird Oktober angepeilt. Doch bereits jetzt gibt es offenbar ein erstes Foto des mysteriösen Fahrzeugs. In der Nähe der Warner Bros. Studios, wo die Präsentation stattfinden soll, hat ein Reddit-Nutzer ein mit gelber Folie getarntes Fahrzeug fotografiert, das eine auffällige Stoßstange, einen kastenförmigen Aufbau am Heck und offenbar kreisförmig beleuchtete Felgen aufweist. Das Foto wurde auf Reddit zwischenzeitlich wieder gelöscht, aber schnell von Medien wie Electrek aufgegriffen und analysiert.

Mit SpaceX zum ersten „privaten“ Weltraumspaziergang

  • In dieser Woche wurde Weltraumgeschichte geschrieben: Der amerikanische Milliardär Jared Isaacman und Sarah Gillis, Ingenieurin des Raumfahrtunternehmens SpaceX, absolvierten den ersten privaten Weltraumspaziergang überhaupt. Sie verließen 740 Kilometer von der Erde entfernt eine Crew-Dragon-Raumkapsel, um die neuen Raumanzüge der Firma SpaceX zu testen. Keiner der beiden ist ein klassisch ausgebildeter Astronaut. Der Ausstieg war Teil der Mission Polaris Dawn, die von Isaacman über das von ihm privat finanzierte Raumfahrtprogramm Polaris organisiert wurde. Im weiteren Missionsverlauf entfernte sich die Crew über 1.398 Kilometer von der Erde. So weit wie kein Astronaut seit dem Ende des Apollo-Programms mehr.

In Frankfurt werden Pakete jetzt per Tram ausgeliefert

  • In Frankfurt am Main wird derzeit getestet, inwieweit sich Straßenbahnen für die Paketzustellung eignen. Konkret für Amazon-Bestellungen. Zum Einsatz kommen sogenannte Güterstraßenbahnen, die keine Fahrgäste befördern, sondern ausschließlich für den Warentransport ausgelegt sind. Sie transportieren Pakete von einem Versandzentrum am Stadtrand zu mehreren Haltestellen in der Innenstadt. Von dort werden sie von Zustellern mit E-Lastenrädern abgeholt und an die Empfänger oder Packstationen ausgeliefert. Durch den Einsatz von LastMileTrams sollen CO2-Emissionen und Transportfahrzeuge auf den Straßen eingespart werden.

Fortschritte bei der Fehlerkorrektur für Quantencomputer

  • Dass Quantencomputer noch nicht in kommerziellen Rechenzentren stehen und von der Industrie genutzt werden können, liegt auch daran, dass bisherige Geräte zu viele Fehler machen. Ein zentrales Forschungsfeld ist daher die „Quantum Error Correction“, also die Fehlerkorrektur. Science News berichtet über weitere Fortschritte dabei: So sei es einem Team von Microsoft und des Unternehmens Quantinuum gelungen, mehrere physische Qubits zu weniger fehleranfälligen logischen Qubits zu kombinieren, um mit diesen bestimmte Berechnungen mehrfach hintereinander zu wiederholen. Das Ergebnis: Die Fehlerquote betrug nur noch weniger als ein Zwanzigstel. Auch Google vermeldete Fortschritte: Durch die Bildung von logischen Qubits konnte die Dauer, in der ein Qubit Informationen speichern kann, verlängert werden – eine wichtige Voraussetzung für universell nutzbare Quantencomputer. Mehr dazu hat MIT Technology Review für euch.

Dieses chinesische Start-up will bei der Kernfusion vorne mitspielen

  • 500 Million US-Dollar möchte das chinesische Start-up Energy Singularity in einer Finanzierungsrunde einsammeln, um noch vor 2035 einen kommerziellen Fusionsreaktor zu bauen, der sicher und sauber Strom liefert. Vorgelegt hat das Unternehmen bereits: In Rekordzeit baute es mit seinem HH70 einen Tokamak, der Hochtemperatur-Supraleiter verwendet, und bereits Plasma produzierte. Bis 2027 soll mit dem HH170 der Nachfolger fertig sein. Mehr über Energy Singularity hat Interesting Engineering für euch.

725 Meter: In Dubai entsteht das zweithöchste Gebäude der Welt

  • Mit dem rund 830 Meter hohen Burj Khalifa steht in der Wüstenstadt Dubai das höchste Gebäude der Welt. Nun soll dort bald auch das zweithöchste Gebäude entstehen. Der Burj Azizi soll insgesamt 725 Meter hoch werden und unter anderem den höchsten Nachtclub der Welt beherbergen. Die Planungen für das Gebäude, das wie aneinander gelegte Glasplatten aussehen soll, sind bereits abgeschlossen und die Finanzierung der Baukosten von 1,6 Milliarden US-Dollar soll stehen. Die Fertigstellung ist für 2028 geplant.

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