Hi,
in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.
Künstliche Intelligenz in fast jedem Gerät: Highlights von der CES
- Bei der Elektronikmesse CES in Las Vegas wurden auch in diesem Jahr spektakuläre Fernseher vorgestellt, vor allem der transparente OLED-TV von LG begeisterte Presse und Besucher. Autohersteller stellten neue Ideen vor: BMW, zum Beispiel, wie man eine Augmented-Reality-Brille beim Autofahren einsetzen könnte. Auch gab’s neue Drohnen, E-Bikes oder Waschmaschinen. Vor allem aber ging es um Künstliche Intelligenz. Jedes Gerät, das vor Kurzem wahrscheinlich „nur“ als smart bezeichnet worden wäre, wird jetzt als KI-gestützt vermarktet. Außerdem finden ChatGPT & Co. den Weg in immer mehr Devices. Mein persönlicher KI-Favorit: ein Fernglas, das Vögel und andere Tiere identifizieren kann – für knapp 5.000 Dollar. Andere im 1E9-Team waren vor allem vom möglichen Smartphone-Ersatz Rabbit R1 entzückt, den wir euch schon vorgestellt haben. Auch ein paar sympathische Roboter gab’s, etwa von Samsung oder LG. Sie haben es in einige der Bestenlisten geschafft, unter anderem die von t3n.
OpenAI startet den GPT Store zum Verkauf spezialisierter KI-Chatbots
- Die ChatGPT-Firma OpenAI hat ihren GPT Store genannten Marktplatz gestartet, über den spezialisierte Versionen des KI-Chatbots ChatGPT ver- und gekauft werden können. Über drei Millionen solcher Versionen sollen bereits von Userinnen und Usern entwickelt worden sein. Einige davon sollen, zum Beispiel, besonders gute Tipps für Gehaltsverhandlungen oder besonders gute Rezepte liefern können. Je nachdem, wie intensiv ihre auf Basis von ChatGPT entwickelten KI-Dienste genutzt werden, sollen die Entwickler an den Umsätzen beteiligt werden. Sollten sie Ärger wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen bekommen, will OpenAI ihre Anwaltskosten übernehmen. Mehr dazu könnt ihr beim Guardian nachlesen.
Plagiatsprobleme auch bei KI-Bildgeneratoren?
- Nachdem die New York Times OpenAI wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen verklagt hat – und die Klage mit Beispielen von ChatGPT-Antworten unterfütterte, die nahezu wortgleich in ihren Artikeln zu finden waren – könnte es jetzt ähnlichen Ärger wegen KI-generierten Bildern geben: Der Wissenschaftler Gary Marcus und der vor allem für die Filmindustrie tätige Künstler Reid Southen stellen in einem ausführlichen Artikel für IEEE Spectrum die Ergebnisse ihrer Experimente mit den KI-Bildgeneratoren Midjourney und DALL-E 3 vor. Demnach lieferten die KIs auf entsprechende Prompts, die konkrete Filmtitel wie Dune enthielten, täuschend echte „Screenshots“ aus diesen Filmen. Und selbst ohne Titel von Filmen oder Games wurde auf bekannte Charaktere zurückgegriffen. War im Prompt von „popular 90’s animated cartoon with yellow skin” die Rede, kamen Bilder der Simpsons heraus, beim Prompt „videogame plumber“ Mario von Nintendo.
OpenAI schließt eine militärische Nutzung seiner Technologie wohl nicht mehr aus
- OpenAI hat sich dem Ziel verschrieben, Künstliche Intelligenz zum Wohle der Gesellschaft zu entwickeln und einzusetzen. Eine militärische Nutzung ihrer Software schloss die Firma daher aus. Bisher jedenfalls. Wie The Intercept feststellte, ist die entsprechende Vorgabe seit dem 10. Januar aus den Nutzungsregeln verschwunden. Stattdessen wird nun vergleichsweise allgemein eine Verwendung von ChatGPT ausgeschlossen, „um anderen oder sich selbst zu schaden“ – etwa zur Entwicklung von Waffen. Der Einsatz der Technologie für andere militärische Zwecke sei damit jedoch frei.
US-Börsenaufsicht lässt den Handel von Bitcoin-ETFs zu
- In die Kryptowährung Bitcoin investieren, ohne sich eine eigene Wallte anlegen und sich an Kryptobörsen registrieren müssen: Das ist nun für Anlegerinnen und Anleger aus der „klassischen“ Finanzwelt möglich. Denn die US-Wertpapieraufsicht SEC hat Bitcoin-ETFs – also Fonds, die die Preisentwicklung der wichtigsten Kryptowährung abbilden – erstmals zum Börsenhandel zugelassen. 11 entsprechende Anträge wurden genehmigt, darunter von BlackRock, Fidelity oder Ark Investments. „Der Bitcoin kommt nun langsam im Mainstream an“, kommentiert das der Wissenschaftler Philipp Sandner, den einige von euch sicher von 1E9-Events kennen, gegenüber der Tagesschau. Die Nachrichtenagentur Reuters hat verschiedene Reaktionen aus der Finanzwelt gesammelt. Viele Analysten gehen davon aus, dass die ETFs die Nachfrage nach Bitcoin und damit seinen Kurs steigen lassen. Der SEC-Vorsitzende Gary Gensler betonte jedoch, dass die Genehmigung nichts an der kritischen Haltung der Behörde gegenüber Bitcoin geändert habe: Er bleibe ein „spekulativer, volatiler Vermögenswert“, der auch zur Finanzierung von Kriminalität genutzt werde.
Apple gibt den Starttermin für sein XR-Headset Vision Pro bekannt
- Die vor allem für Mixed Reality konzipierte Datenbrille Vision Pro von Apple soll am 2. Februar in den USA auf den Markt kommen, zum bereits angekündigten Preis von 3.499 US-Dollar. Vorbestellungen sollen ab dem 20. Januar möglich sein. Ein Erscheinungstermin für Deutschland steht noch nicht fest, vermutlich dürfte es erst Ende 2024 so weit sein. Mehr Details könnt ihr, zum Beispiel, bei heise nachlesen.
Sony Honda Mobility: Das Auto Afeela soll sich mit dem PlayStation-Controller steuern lassen
- Der PlayStation-Hersteller Sony baut jetzt ein Auto – fast jedenfalls, berichtet DesignBoom. Sony Honda Mobility, ein Joint Venture von Sony und Honda, hat mit Afeela bei der CES zumindest den Prototyp eines Elektroautos vorgestellt, das demnächst in Produktion gehen könnte. Zu den futuristischen Features soll ein Augmented-Reality-basiertes und verspieltes Navigations- und Infotainmentsystem gehören, an dem unter anderem Fortnite-Entwickler Epic Games mitarbeitet. In Kooperation mit Microsoft soll wiederum ein Sprachassistent entstehen. Ach ja, außerdem soll sich das Auto mit dem Controller der PlayStation 5 steuern lassen.
Die NASA verschiebt die Rückkehr zum Mond auf 2025
- Eigentlich sollten die USA in diesem Jahr mit einer bemannten Mission zum Mond zurückkehren – sowohl für eine Umrundung als auch für eine Landung. Doch, wie sich in den vergangenen Jahren andeutete, wird die NASA dieses Ziel verfehlen. Bereits 2021 erklärte die NASA, dass die Landung auf dem Erdtrabanten wohl nicht vor 2025 stattfinden könnte. Denn die US-Raumfahrtbehörde hinkt mit der Entwicklung der Rakete SLS und des Raumschiffs Orion hinterher. Nun hat die NASA neue Termine bekanntgegeben: Die Umrundung des Mondes soll im September 2025 erfolgen. Die Landung wiederum soll im September 2025 starten.
Ein neues Wasserstoffflugzeug aus der Schweiz für Kurzstreckenflüge
- Ein Schweizer Start-up will den Markt für Kurzstreckenflüge mit einem Wasserstoffflugzeug revolutionieren. Der Sirius Jet von Sirius Aviation soll eine Mischung aus Drohne und klassischem Flugzeug darstellen – und setzt auf ein ähnliches Konzept wie das Münchner Unternehmen Lilium. Zahlreiche kleine Mantelpropeller an schwenkbaren Flügeln sollen die Maschine in die Luft heben und dort in die Horizontale klappen. Angetrieben werden soll der als Verkehrs- und Privatmaschine geplante Jet mit Wasserstoff. An der Gestaltung hat BMWs Designworks mitgewirkt. Der erste Flug eines Prototyps ist für 2025 geplant.
Verliert das Label „plant based“ endgültig seine Bedeutung?
- Ein Essay im Atlantic beschäftigt sich mit dem Boom der „plant based“, also pflanzenbasierten, Produkte. Bei den meisten davon handelt es sich um Fleischersatz, wie etwa bei den Burgern von Impossible Meat oder Beyond Meat. Doch schon darauf blickt die Autorin eher kritisch, steckten in den Lebensmitteln doch allerlei problematische Zusatzstoffe. Darüber hinaus kritisiert sie, dass in den USA das Label „plant based“ inzwischen auf allen möglichen Produkten auftauche, die schon immer aus Pflanzen hergestellt wurden, etwa Erdnussbutter oder Schnaps. Sogar „pflanzenbasiertes“ Shampoo werde vermarktet. Die Schlussfolgerung: Das Label werde bald seinen Wert für Konsumentinnen und Konsumenten verlieren, die sich dann eher nach Produkten mit ganz simplen natürlichen Zutaten wie Nüssen, Pilzen oder Hülsenfrüchten umschauen werden.
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