Hi,
in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.
Google-Mitarbeiter sehen das KI-Wettrennen kritisch
- OpenAI, Microsoft, Google und zahlreiche Start-ups liefern sich gerade ein Wettrennen bei der Entwicklung generativer Künstlicher Intelligenz – insbesondere im Bereich der Sprachmodelle, der LLMs. Doch das wird durchaus kritisch beurteilt, sogar innerhalb der Unternehmen, wie Bloomberg berichtet. Einige Google-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sehen die größte Herausforderung darin, herauszufinden, „wofür LLMs eigentlich wirklich sinnvoll sind; wo sie wirklich helfen können“. Denn obschon sich Google bemüht, Bard in sein Ökosystem zu integrieren: Bislang ist der Mehrwert eher gering, wie ausgewählte Nutzer in einem Google-Chat attestieren. Außerdem sollen sich Google-Mitarbeiter um die Kosten sorgen, die Künstliche Intelligenz verursacht – nicht nur hinsichtlich Elektrizität, sondern auch hinsichtlich des Wassers, das zur Kühlung benötigt wird.
Mit seltenen Sprachen lässt sich auch GPT-4 überlisten
- Für KI-Firmen wie OpenAI, Anthropic, Google und Co. ist es eine echte Herausforderung, ihre KI-Modelle im Zaum zu halten. Diese sollen nach Möglichkeiten keine Beleidigungen von sich geben oder den Nutzerinnen und Nutzern Ratschläge unterbreiten, wie sich Drogen kochen, Bomben bauen oder Morde vertuschen lassen. Für manche User ist es jedoch geradezu ein Sport geworden, die KI-Modelle auszutricksen. Wie Informatiker der Universität in Providence Rhode Island nun in einer Studie aufzeigen, lässt sich zumindest GPT-4 von OpenAI ziemlich zuverlässig überlisten, worüber Search Engine Journal schreibt. Dafür hätten sie lediglich auf „ressourcenarme Sprachen“ setzen müssen, die GPT-4 versteht, die aber selten genutzt werden und dadurch die Sicherheitsvorkehrungen unterlaufen – etwa Zulu oder Schottisch-Gälisch.
Werden Deepfakes in den USA bald zum Verbrechen?
- Der Nurture Originals, Foster Art, and Keep Entertainment Safe Act of 2023 – oder kurz: No Fakes Act – ist ein Gesetzesvorschlag, der in den USA zukünftig Deepfakes zu einem Vergehen oder sogar einer Straftat machen könnte. Denn das Gesetz soll Regeln für den Umgang mit der Stimme, dem Aussehen und dem Namen einer Person festlegen. Grundsätzlich soll No Fakes die „Herstellung einer digitalen Kopie ohne Zustimmung der betreffenden Person oder des Rechteinhabers“ verhindern. Und zwar über die gesamte Lebenszeit und 70 weitere Jahre nach dem Tod. Ausnahmen gibt es jedoch: für Parodien, Satire und „Kritik“. Viele Deepfakes dürften sich in einem Grenzbereich bewegen. Unklar ist, ob und wie beispielsweise Lieder bewertet werden, die etwa die Stimme von bekannten Sängerinnen und Sängern nutzen.
Im Odenwald liefert eine Drohne schon heute Lebensmittel.
- Lieferung per Drohne? Das wird seit Jahren immer wieder von verschiedenen Unternehmen versprochen. In Michelstadt im Odenwald ist es bereits Realität – durch ein Forschungsprojekt von der Frankfurt University of Applied Sciences und Wingcopter. Über die Website liefermichel.de kann bei einem mehrere Kilometer entfernten Rewe-Supermarkt bestellt werden. Eine Lieferdrohne wird dann mit dem Einkauf beladen und setzt diesen vor der Ortschaft ab. Dort wird sie mit einem Lastenrad über „die letzte Meile“ zum Kunden gebracht. Das Projekt soll Möglichkeiten austarieren, ob und wie ländliche Regionen besser an die Versorgung angekoppelt und dadurch attraktiver gemacht werden können.
Bausteine des Lebens – in Krümeln von einem Asteroiden
- Der Probenbehälter mit rund 250 Gramm Gestein und Staub vom Asteroiden Bennu, den die Sonde Osiris Rex zur Erde zurückgebracht hat, konnte zwar außerplanmäßig noch nicht geöffnet werden. Doch schon der Staub, der sich auf und um den Behälter gesammelt hat, begeistert die NASA und ihr Forschungsteam. Denn darin wurden Wasser und Kohlenstoff entdeckt, zentrale Bausteine für Leben. Mit den weiteren Analysen der Proben hofft die NASA Antworten zu bekommen, ob Asteroiden möglicherweise Leben auf die Erde gebracht haben. Mehr dazu bei der Tagesschau.
VIDA: Mit Weltraumdaten die Risiken des Klimawandels besser einschätzen
- Vor knapp zwei Jahren haben wir euch das Münchner Start-up Village Data Analytics alias VIDA vorgestellt, dass Satellitendaten nutzt, um den Ausbau der Stromnetze in dünn besiedelten, ärmeren Weltregionen voranzutreiben. Jetzt hat das Start-up in einer Finanzierungsrunde drei Millionen Euro eingesammelt, wie tech.eu vermeldet. Überzeugen konnte die Firma, weil ihre Tools es ermöglichen, die Risiken des Klimawandels für Infrastrukturinvestitionen besser einzuschätzen.
Mit der Genschere CRISPR gegen die Vogelgrippe
- Jedes Jahr sterben Millionen von Vögeln an der Vogelgrippe. Ein Forschungsteam rund um Wendy Barclay vom Imperial College London hat nun in einer Studie eine mögliche Methode vorgestellt, um die Krankheit einzudämmen: Mit dem Gen-Editing-Werkzeug CRISPR veränderten die Wissenschaftler die DNA von 10 Hühnern, um sie gegen die Vogelgrippe resistent zu machen. Und tatsächlich steckten sich bei den anschließenden Versuchen nicht alle Tiere mit der Krankheit an. Allerdings entwickelten sich in den CRISPR-Hühnern auch Varianten des Virus. Genau deshalb wird auch noch viel Forschung nötig sein, um zu klären, ob die Genschere hier wirklich eine Lösung bieten könnte. Die Details über die Studie könnt ihr bei MIT Technology Review nachlesen. Die NZZ weist vor allem auf die Gefahren des Experiments hin.
KI zur genaueren Diagnose von Hirntumoren kann bei OPs unterstützen
- Ein Team von niederländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat eine Künstliche Intelligenz zum Einsatz bei Operationen zur Entfernung von Gehirntumoren entwickelt. Zu Beginn der oft stundenlangen Eingriffe bestimmt die KI anhand von DNA-Sequenzen präzise die Art und den Subtyp des Tumors. Die Ergebnisse können den Chirurgen dabei helfen, zu entscheiden, wie aggressiv sie operieren sollen, um den gesamten Tumor zu entfernen. Dadurch soll verhindert werden, dass zu viel gesundes Gewebe entnommen wird – oder der Tumor nicht vollständig entfernt wird. Mehr über diese Entwicklung erfahrt ihr in der New York Times.
Ein besonderes Material kann offenbar Nervengewebe „reparieren“
- Bei schweren Stürzen und Krankheiten kann das Nervengewerbe geschädigt oder sogar durchtrennt werden. Lähmungen und Schmerzen können die Folge sein. Forscher haben nun ein Material entwickelt, das offenbar Nervengewebe wieder verbinden kann, wie eine Studie in Nature Materials beschreibt. Das „magnetoelektrische Material“ des Teams der Rice University könne geschädigtes Nervengewebe stimulieren und würde es Signalen erlauben, wieder zu fließen. Durch ein Einbringen des Materials in verletztes Gewebe sei es in einem Versuch mit Ratten gelungen, sensorische Reflexe wiederherzustellen. Möglicherweise könne die Entwicklung sogar helfen, Hirnschäden zu behandeln.
Wer ist der intelligenteste Tech-CEO?
- Der Gründer des Google-KI-Forschungsunternehmens Deepmind, Demis Hassabis, ist der mit Abstand intelligenteste CEO der Tech-Welt. Das behauptet zumindest die Plattform Preply, die die Sprache von Topmanagern bei öffentlichen Auftritten analysiert und daraus Rückschlüsse auf die Intelligenz gezogen hat. Die FAZ berichtet darüber. Hassabis kommt in dem Ranking auf über 87 von 100 möglichen Punkten, auf Platz zwei folgt Amazon-Gründer Jeff Bezos mit 71 Punkten, dicht dahinter Meta-Chef Mark Zuckerberg mit 70 Punkten. Mit 64 Punkten landet Elon Musk nur auf Platz 16. Weit abgeschlagen: die Chefs von BMW, FedEx und Ford. Wenn es der Wahrheitsfindung dient…
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