Hi,
in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.
TSMC: Taiwanischer Chiphersteller baut eine Fabrik in Sachsen
- Nach Intel kündigte mit TSMC aus Taiwan ein weiterer internationaler Chiphersteller den Bau einer Fabrik in Ostdeutschland an: Wohl auch von den fünf Milliarden Euro an Subventionen angelockt, die vom deutschen Staat kommen sollen, will der Konzern zusammen mit Bosch, Infineon und NXP eine Halbleiterfabrik in Dresden errichten – die vor allem Automobilhersteller und Industrie beliefern soll. Insgesamt sollen zehn Milliarden Euro investiert werden, damit die Produktion 2027 beginnen kann. Außerdem sollen etwa 2.000 Arbeitsplätze entstehen. Warum gerade die ostdeutschen Bundesländer für Weltkonzerne interessant sind – neben Intel in Sachsen-Anhalt und TSMC in Sachen hat Tesla eine Gigafactory in Brandenburg eröffnet –, ordnet heute.de ein. Kurz zusammengefasst: gute Infrastruktur, ein weniger gravierender Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, erneuerbare Energie und günstige Immobilienpreise.
US-Regierung investiert 1,2 Miliarden Dollar in CO2-Sauger
- Die US-Regierung will den CO2-Gehalt der Atmosphäre nicht nur durch die Verringerung von Emissionen bekämpfen, sondern auch aktiv Kohlenstoffdioxid aus der Luft saugen. Das hat das US-Energieministerium nun angekündigt. Insgesamt sollen 1,2 Milliarden US-Dollar in zwei Pilotanlagen fließen, die das Treibhausgas einfangen sollen. Pro Jahr sollen dadurch zunächst zwei Millionen Tonnen abgeschieden werden, was „den jährlichen Emissionen von etwa 445.000 benzinbetriebenen Autos entspricht“. Entwickelt und aufgebaut wird eine Anlage von Climeworks Corporation und Heirloom Carbon Technologies. Für das zweite Projekt zeichnen 1PointFive und Carbon Engineering verantwortlich. Nach diesen Pilotprojekten erwägt das US-Energieministerium bereits den Bau von 19 weiteren CO2-Fängern.
Russland startet erste eigene Mondmission seit Jahrzehnten
- Zurück zum Mond – diese Devise gilt auch für Russland. Mit Luna-25 hat die russische Raumfahrtagentur daher am Freitag eine Raumsonde zum Mond geschickt. Das letzte Mal war das vor fast 50 Jahren der Fall – und damit noch zu Zeiten der Sowjetunion. Luna-25 soll in wenigen Tagen den Mond erreichen und am 21. August in der Nähe des Südpols landen, wo die Sonde nach Wasser suchen soll. Zuvor war die Mission mehrfach verschoben worden. Der ursprüngliche Starttermin lag bereits im Jahr 2012. Langfristig will Russland eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond aufbauen – unter anderem mit einer Basis, die 2040 in Betrieb gehen soll. Mehr dazu könnt ihr zum Beispiel bei der Tagesschau nachlesen.
Open AI will mit einem Crawler das Internet nach Trainingsdaten durchforsten
- OpenAI, die derzeit wohl bekannteste Firma für Künstliche Intelligenz, will die Sprachmodelle seine GPT-Reihe weiterentwickeln und arbeitet darüber hinaus auch schon an neuen KI-Projekten. Doch dafür braucht das Unternehmen gigantische Mengen an Trainingsdaten. Die vorhandenen Datasets reichen offenbar nicht aus. Daher hat OpenAI nun einen eigenen Crawler entwickelt, also ein Programm, das das gesamte Internet indexiert und Daten speichert – ganz ähnlich wie Google das für seine Suche tut. Laut OpenAI soll der sogenannte GPTBot automatisch allzu persönliche Informationen, fragwürdige Inhalte sowie Texte hinter Bezahlschranken aussparen – außerdem lasse er sich mit zwei Zeilen Programmcode aussperren. Bei ersten Magazinen und Plattform-Betreibern regt sich Widerstand. So haben das Tech-Magazin The Verge , das Science-Fiction-Magazin ClarkesWorld und weitere Publikationen angekündigt, den GPTBot abzuweisen.
PYUSD: PayPal startet eigene Kryptowährung
- Gerüchte darüber gab es schon lange, nun ist sie da: Der Bezahldienst PayPal hat eine eigene Kryptowährung gestartet, PayPalUSD – oder kurz: PYUSD. Es handelt sich dabei um einen Stablecoin, also um eine digitale Währung, deren Wert an den US-Dollar gekoppelt und durch Geldreserven gedeckt ist. Durch PYUSD können Nutzerinnen und Nutzer von PayPal nun auch Geld an Kryptowallets senden, die nicht mit PayPal verknüpft sind. Außerdem können PayPal-Nutzer auf diesem Weg pseudonym Geld empfangen. Schon länger werden von PayPal in mehreren Ländern auch Kryptowährungen wie Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum und Litecoin unterstützt. Mitentwickelt und herausgegeben wird PayPalUSD von Paxos Trust Company, der Firma hinter den Stablecoins USDP und PAXG. Für Skepsis sorgt allerdings der Umstand, dass PayPalUSD offenbar mit einer alten Fassung der Ethereum-eigenen Programmiersprache Solidity entwickelt wurde und der Code den Entwicklern die Möglichkeit vorbehält, Transaktionen zu unterbinden und Werte zu löschen.
San Francisco: Robotaxis dürfen jetzt rund um die Uhr fahren
- Die städtischen Verkehrsbetriebe waren dagegen, doch die kalifornische Regulierungsbehörde CPUC entschied dennoch zugunsten von Robotertaxis: Künftig dürfen die Firmen Waymo, die zur Google-Mutter Alphabet gehört, und Cruise, hinter der General Motors steht, ihre Robotertaxis in San Francisco rund um die Uhr kommerziell einsetzen – und zwar ohne einen menschlichen Sicherheitsfahrer an Bord. Bisher war ihnen das untersagt. Wie zum Beispiel Golem.de schreibt, könnten die neuen Erleichterungen die Kosten für die Fahrdienste mit autonomen Autos deutlich senken. Und San Francisco soll nur der Anfang sein. Der Cruise-Chef kann sich in Großstädten Tausende autonome Taxis vorstellen.
Tesla-Fahrer halten nicht mehr viel von Elon Musk
- Ist Elon Musk für Tesla mittlerweile schlecht fürs Geschäft? Das legt zumindest eine Umfrage von Bloomberg unter Tesla-Besitzern nahe. Der Milliardär war einmal für viele der Grund, dem vollkommen unbekannten Autobauer eine Chance zu geben. Jetzt scheint sich das geändert zu haben. In der Wahrnehmung vieler befragter Personen ist der Tesla-Chef in seiner Beliebtheit abgestürzt – er wird nur noch von einem Bruchteil positiv wahrgenommen. 21,5 Prozent aller befragten Model-3-Fahrer hätten ihren Wagen sogar abgetreten, um zu einer anderen Marke zu wechseln, weil ihnen das Auftreten von Elon Musk missfällt.
Start-ups treiben die Entwicklung von Wasserstoff-Flugzeugen voran
- Auch Flugzeuge sollen in einigen Jahren klimaneutral unterwegs sein. Um das zu erreichen, werden von Konzernen und insbesondere auch von Start-ups Wasserstoff-Flugzeuge entwickelt. Ars Technica hat sich zwei junge Firmen genauer angeschaut: Beyond Aero aus Frankreich und ZeroAvia aus Großbritannien, über die wir schon 2020 geschrieben haben. Während Beyond Area ab 2030 kleine Maschinen, die von Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben werden, in die Luft bringen will, setzt ZeroAvia auch auf die Umrüstung bestehender Flugzeuge, die durch den Einbau einer Brennstoffzelle ihre CO2-Emissionen deutlich senken sollen. Schon 2025 soll die Technologie auf den Markt kommen. Und auch die Wasserstoff-Pläne von Airbus werden im Artikel beleuchtet. Der Konzern peilt Testflüge für 2026 an.
WeWork droht offenbar das Geld auszugehen
- Erinnert ihr euch noch an WeWork? Einst vom schillernden, aber äußert umstrittenen Adam Neumann gegründet, als Tech-Konzern gefeiert und mit Investorenmilliarden überschüttet, strauchelte das Unternehmen, das weltweit Arbeitsplätze in Co-Working-Spaces vermietet, schon vor dem Börsengang gefährlich. Seit vier Jahren versucht sich WeWork davon zu erholen – offenbar ohne nachhaltigen Erfolg, wie Bloomberg schreibt. Die Kunden kündigen demnach scharenweise und die Firma verbrennt Geld. Es gebe „ernsthafte Zweifel“ an der zukünftigen Tragfähigkeit des Geschäfts. Mit anderen Worten: WeWork droht offenbar die Pleite.
Kryptobörsen lassen Sex Worker im Stich
- Die USA haben den vermutlichen größten Markt für digitale Sexarbeit und Pornografie. Dennoch zeichnet sich das Land durch eine erstaunliche Prüderie aus – auch in der Wirtschaft. Das führte dazu, dass Sex Worker, die zum Beispiel digitale Inhalte verkaufen wollten, von Banken und Kreditkartenunternehmen, aber auch von Zahlungsdiensten wie PayPal als Kunden abgelehnt oder gekündigt wurden. Die Hoffnung ruhte also auf Kryptowährungen. Und tatsächlich ist es für die Betroffenen kein Problem, Zahlungen in Krypto zu erhalten – doch, um Bitcoin & Co. in Dollar umzutauschen, brauchen sie die Dienste von Kryptobörsen. Und auch diese wollen offenbar nichts mehr mit Sexarbeit zu tun haben, wie WIRED berichtet.
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