This Week in Future #167 // 16.07.2023

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

OpenAI bekommt Ärger mit der amerikanischen FTC

  • Die Federal Trade Commission, kurz: FTC, wacht in den USA über fairen Wettbewerb und Verbraucherrechte. Immer wieder legt sie sich – mal erfolgreich, mal erfolglos – mit den Big-Tech-Unternehmen an. Nun hat sie es, wie zuerst die Washington Post vermeldete, auf die ChatGPT-Firma OpenAI abgesehen. Demnach startet die FTC eine umfangreiche Untersuchung, um zu ergründen, ob OpenAI Verbraucherinnen und Verbrauchern geschadet hat – einerseits wegen eines Datenlecks im Frühjahr, andererseits, weil der KI-Chatbot des Unternehmens immer wieder Falschaussagen über Personen trifft, die deren Ruf schadeten.

Google wird wegen seiner KI-Trainingsdaten verklagt

  • Nicht nur OpenAI gibt sich intransparent darüber, mit welchen Daten es seine KI-Modelle trainiert. Das gilt auch für Google. Wie nun Reuters berichtet, könnte Google jedoch gezwungen werden, genau diese Informationen offen zu legen. Denn die Firma wird verklagt, weil ihr vorgeworfen wird, dass sie „heimlich alles stehle, was jemals von Hunderten von Millionen Amerikanern im Internet erstellt und geteilt wurde“, um ihre KIs zu trainieren. Angeblich, so der Vorwurf, sammle Google Inhalte aus Social Networks, Blogs, Kommentarspalten auf Nachrichtenseiten und mehr, um seine Datasets zu bauen – und das ohne Entlohnung und Erlaubnis.

xAI: Die KI-Firma von Elon Musk soll eine nette AGI entwickeln

  • Elon Musk hat mit xAI ein Konkurrenzunternehmen zu OpenAI gegründet. Am Freitag erläuterten er und sein Team nun die Ziele der Firma während eines Twitter-Space-Sprachchats. Das langfristige Ziel sei demnach, eine vertrauenswürdige und gutmütige Artificial General Intelligence zu schaffen – eine KI, die ähnlich einem Menschen denken und lernen kann. Sie solle helfen, die fundamentalen Fragen des Universums zu beantworten. Davor will xAI aber zahlreiche andere KI-Werkzeuge veröffentlichen, die von einem vergleichsweise kleinen Team entwickelt werden sollen. Die erste Ankündigung soll es in wenigen Wochen geben. Außerdem solle die Allgemeinheit in die Ausrichtung und die Pläne von xAI eingebunden werden.

Meta will die zweite Version seines KI-Sprachmodells LLaMA veröffentlichen

  • Mit der Veröffentlichung von LLaMA, einem Sprachmodell ähnlich GPT-3, schuf die Facebook-Firma Meta unfreiwillig eine rege KI-Community. Denn das einst nur für die Forschung freigegebene Modell wurde geleakt und daraufhin von vielen Nutzern adaptiert und weiterentwickelt. Zahlreiche Modelle wurden auf Basis von LLaMA gebaut. Wie die Financial Times berichtet, will Meta nun bald eine Version 2.0 von LLaMA freigeben. Es solle größer, leistungsfähiger und von Beginn an nicht nur für Forschungszwecke, sondern für viele Nutzer zugänglich sein. Ganz offiziell soll man es verändern und kommerziell nutzen dürfen.

Sommerferien lassen offenbar ChatGPT-Nutzung sinken

Wie KI die Kreislaufwirtschaft voranbringen kann

  • Gerade saß er noch auf unserer Festival-Bühne, jetzt hat Matthias Ballweg von Circular Republic einen Gastbeitrag bei FOCUS Online veröffentlicht. Darin erklärt er, wie Künstliche Intelligenz die Kreislaufwirtschaft voranbringen kann – und das auch in Branchen, in denen bisher viel weggeworfen und wenig repariert wird. Im Lebensmitteleinzelhandel, zum Beispiel, oder bei Klamotten.

Roboterhunde im Auftrag der chinesischen Armee

  • Die chinesische Armee setzt auf Roboter. Das ist nicht neu. Bereits seit einigen Jahren werden beispielsweise Helikopterdrohnen wie Blowfish A2 eingesetzt, die mit Gewehren, Raketen und Granaten ausgerüstet werden können. Ein jetzt veröffentlichtes Video des chinesischen Staatsfernsehens zeigt allerdings auch Roboterhunde, die dem Boston-Dynamics-Roboter Spot gleichen und mit Sturmgewehren der Marke QBZ-95 ausgestattet sind. Die Roboter sollen halb-autonom agieren. Sie können grundlegende Befehle selbstständig ausführen, wie etwa einen bestimmten Punkt zu erreichen oder Patrouille zu laufen. Auch Ziele sollen sie selbsttätig ausmachen können. Einen Schießbefehl soll jedoch nur ein Mensch geben können. Wie bereits ein Video im vergangenen Jahr zeigte, können solche Roboter von Drohnen in Einsatzgebiete transportiert werden.

Indiens Mondfahrzeug Chandrayaan-3 ins All gestartet

  • Bereits 2019 hatte Indien einen Versuch gestartet, ein eigenes unbemanntes Fahrzeug auf dem Mond zu landen – und damit nach den USA, der Sowjetunion und China das vierte Land zu werden, dem dies gelingt. Jedoch krachte die Landeeinheit am 6. September 2019 auf die Oberfläche und zerschellte. In der vergangenen Woche startete die indische Weltraumbehörde ISRO nun den zweiten Anlauf, wie unter anderem die BBC berichtet. Der Flug der Rakete am Freitag verlief erfolgreich und die Sonde mit dem Mondfahrzeug Chandrayaan-3 befindet sich auf dem Weg zum Erdtrabanten. Der Landeversuch ist für den 23. oder 24. August geplant.

Teslas minimalistische Produktstrategie

  • S3XY. Wofür steht das? Für die vier Modelle, die der Elektroautobauer Tesla in inzwischen großen Stückzahlen verkauft. Vier Modelle, mehr nicht. Noch dazu gibt es kaum Optionen, das eigene Auto bei der Bestellung zu individualisieren, während klassische Autobauer wie Mercedes nicht nur Dutzende Modelle anbieten, sondern eine Fülle an Sonderausstattungen. Im Newsletter Car Charts weist Glenn Mercer auf diese grundsätzlich andere und bisher sehr erfolgreiche Strategie von Tesla hin und erklärt, warum sie viele Vorteile hat – vor allem für Hersteller, vielleicht aber auch für Kunden. Je nachdem, ob ein Auto für sie eher wie ein Smartphone oder wie ein Haus ist.

Eine DNA-Kamera speichert Bilder biologisch ab

  • Ein Forschungsteam aus Singapur hat eine „lebendige Kamera“ erschaffen, die Bilder in DNA speichert. Das klingt nach einer Spielerei, doch dahinter steckt eine neue Methode, um digitale Daten in biologisches Material zu übertragen, die verschiedene Anwendungen finden könnte. Mehr dazu könnt ihr bei Motherboard von Vice nachlesen.

Wie alte Windkraftwerke neue Solaranlagen ermöglichen sollen

  • Alte Windkraftwerke sind ein Umweltproblem, denn gerade ihre Rotoren sind aus Verbundmaterialien, die sich kaum recyceln lassen. Was also tun mit dem Sondermüll, der einst die Energiewende voranbringen sollte? Das Schweizer Start-up Turn2Sun arbeitet an Konzepten, wie die robusten, wetterfesten Rotoren zur Errichtung von Solaranlagen genutzt werden können. Bei t3n gibt’s die Details zur ungewöhnlichen Idee.

Der Kulturschatz an Videospielen droht, verloren zu gehen

Bill Gates meint, dass wir die Risiken von KI in den Griff kriegen können

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