This Week in Future #159 // 21.05.2023

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

OpenAI-Chef fordert staatliche Regulierung von Künstlicher Intelligenz

  • OpenAI-Chef Sam Altman hat vor dem amerikanischen Kongress Fragen zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz beantwortet. Wie unter anderem die Financial Times berichtet, regte er an, möglichst schnell Richtlinien für die Entwicklung und Nutzung Künstlicher Intelligenz zu konzipieren. Denn die KI-Werkzeuge könnten auf vielfältige Art und Weise missbraucht werden. Sie könnten etwa vor der kommenden US-Präsidentschaftswahl genutzt werden, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. „Ich denke, wenn bei dieser Technologie etwas schiefläuft, kann es sehr schieflaufen“, so Altman. „Und das wollen wir lautstark zum Ausdruck bringen. Wir wollen mit der Regierung zusammenarbeiten, um das zu verhindern.“

Meta will bei KI die Open-Source-Szene unterstützen

  • Erst kürzlich wurde das Memo eines Google-Entwicklers geleakt, der ausführte, dass nicht OpenAI die große Konkurrenz von Google sei, sondern die Open-Source-Szene. Denn die habe binnen weniger Monate zahlreiche Innovationen und Modelle hervorgebracht, die mit jenen der großen Firmen mithalten können. Viele davon basieren auf dem einst nur für Forschungszwecke freigegebenen Modell LLaMA des Facebook-Konzerns Meta. Das Unternehmen will die Open-Source-Szene in Zukunft nun auch ganz offiziell unterstützen, kündigte der Meta-KI-Wissenschaftler Yann LeCun in der New York Times an. „Wollen wir, dass jedes KI-System von ein paar mächtigen amerikanischen Unternehmen kontrolliert wird?“, so LeCun. „Die Plattform, die gewinnen wird, wird die offene sein.“

Große Firmen fürchten bei ChatGPT & Co. um den Schutz ihrer Daten

  • Wer bei Apple, Samsung oder einer der großen internationalen Banken arbeitet, darf im Dienst nicht mit ChatGPT chatten. Auch andere KI-Werkzeuge sind dort tabu. Denn die Unternehmen fürchten um den Schutz der eingegebenen Daten, die teils sensible Firmengeheimnisse enthalten könnten. The Verge rät auch privaten Usern dazu, diese Warnungen ernst zu nehmen – und den KI-Anbietern, den Schutz sensibler Daten zur Priorität zu machen.

„Cold Touch“: Erster Song mit der digitalen Stimme von Grimes

  • Die Sängerin Grimes hat die virtuelle Version ihrer Stimme freigegeben und verkündet, dass sie von allen digital geklont und genutzt werden kann, um damit Songs zu produzieren – wenn die Erlöse daraus mit ihr geteilt werden. Es hat nicht lange gedauert, bis dieses Angebot genutzt wurde: Jetzt gibt es das erste Lied mit Grimes‘ digitaler Stimme, an dem sie nicht mitgewirkt hat, das aber von der Sängerin selbst gefeiert wird. Der Song heißt Cold Touch und stammt von einer Produzentin aus Los Angeles, die unter dem Namen Kito arbeitet. Für alle, die es ihr gleichtun wollen, hat Grimes das Portal elf.tech gestartet, das Daten für die Stimmerzeugung und weitere Hilfsmittel bereithält.

Medizinische Operationen mit Remote-Unterstützung

Ripple startet Plattform für digitales Zentralbankgeld

  • Immer mehr Länder erwägen, digitales Zentralbankgeld einzuführen – also eine offizielle Digitalwährung, die etwa für den Geldtransfer zwischen Behörden genutzt werden könnte, aber auch von Firmen und Privatpersonen. Schweden und China testen solche Systeme bereits. Und in der EU könnte in den kommenden Jahren ein digitaler Euro eingeführt werden. Das Unternehmen Ripple, Entwickler der gleichnamigen Kryptowährung, will nun eine Plattform für solche Central Bank Digital Currencies starten. Das berichtet CoinDesk. Die Plattform soll es auch anderen Banken erlauben, eigene „Gelder“ zu entwickeln, um etwa interne Abrechnungen zu beschleunigen. Testen will die Plattform die Hong Kong Monetary Authority, die De-facto-Zentralbank von Hong Kong.

Zuzalu: Ein digitaler Netzwerk-Staat, der Langlebigkeit als Ziel hat

  • Noch handelt es bei Zuzalu um eine „Pop-Up-Community“ an der Küste von Montenegro. Für zwei Monate versammeln sich dort in einem schicken Ressort rund 200 Menschen, die an Longevity – also Langlebigkeit durch neue Medikamente –, an das Potential der Blockchain-Technologie und digitale Network-States, aber auch an die transformative Kraft von Künstlicher Intelligenz glauben. Mittelfristig soll aus Zuzalu – immerhin initiiert von Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin – ein digitaler Staat werden, der als oberstes Ziel das lange Leben seiner Angehörigen hat. Dafür sollen diese von den strengen Vorschriften heutiger Staaten für die Zulassung neuer Medikamente und Therapien befreit werden, um selbst zu entscheiden, auf welche Weise sie ihr Leben verlängern wollen. Und sei es durch experimentelle Wirkstoffe oder Biohacking. Eine Reporterin des MIT Technology Review hat in Zuzalu vorbeigeschaut.

Dieser Laptop hat keinen klassischen Screen, sondern einen riesigen AR-Monitor

  • Hat das israelische Start-up Sightful – gegründet von Augmented-Reality-Veteranen, die vorher bei Microsoft und Magic Leap gearbeitet haben – ohne große Vorwarnung den Laptop der Zukunft herausgebracht? Zumindest schneidet sein Spacetop im Praxistest der PC Welt ziemlich gut ab. Das besondere an dem knapp 2.000 Euro teuren Laptop: Er hat keinen Bildschirm, sondern eine beigefügte AR-Brille. Diese zeigt den Usern ein virtuelles Display inmitten der physischen Realität an, das mit 100 Zoll um ein Vielfaches größer ist als klassische Laptop-Screens. Der zweite große Vorteil: Die Privatsphäre wird deutlich erhöht. Denn außer der Person, die die AR-Brille trägt, kann niemand sehen, woran gerade gearbeitet wird.

Alternative Offshore-Kraftwerke: Windfänger mit vielen Rotoren statt einzelner Windräder

  • Die Anlagen sollen so hoch wie der Eifelturm werden und Strom für bis zu 80.000 Haushalte liefern: Die norwegische Firma Wind Catching Systems entwickelt Offshore-Windkraftwerke der besonderen Art. Statt auf riesige einzelne Windräder setzt sie auf Windfänger mit bis zu 126 Rotoren. Anders als klassische Anlagen sollen diese schon bei schwachem Wind ordentlich Strom erzeugen. Gerade bereitet die Firma den Bau einer Pilotanlage vor. Die erste große Version soll 2027 ans Netz gehen. Mehr darüber erfahrt ihr bei t3n.

Blue Origin erhält von der NASA den Zuschlag für einen Mondlander

  • 2021 hatte die NASA das Raumfahrtunternehmen SpaceX mit dem Bau eines Mondlanders für die Artemis-3-Mission beauftragt, die frühestens 2025 stattfinden soll. Dagegen hatte Blue Origin, das Raumfahrtunternehmen von Jeff Bezos, erfolglos geklagt. Doch nun bekommt auch Blue Origin seine Chance. Die US-Raumfahrtbehörde beauftragte die Firma nämlich für eine spätere Mission, wie CNN berichtet. Blue Origin soll für die Artemis-5-Mission im Jahr 2029 eine Landeeinheit bauen – wofür das Unternehmen mit Lockheed Martin, Draper, Boeing, Astrobotic und Honeybee Robotics kooperieren möchte. Bei der Artemis-5-Mission soll ein Team von vier Astronautinnen und Astronauten mit der Landeeinheit auf dem Mond aufsetzen, um rund eine Woche in der Südpolregion des Erdtrabanten zu forschen und spätere Missionen vorzubereiten.

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