This Week in Future #147 // 26.02.2023

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

OpenAI-Chef Sam Altman über KI-Sicherheit und die Ankunft einer Superintelligenz

  • In einem neuen Blogbeitrag teilt Sam Altman, der Chef der ChatGPT-Firma OpenAI, seine Gedanken zur sicheren Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz. Grundsätzlich geht er davon aus, dass eine Artificial General Intelligence, also eine KI die schlauer ist als Menschen, zwar ein großes Risiko darstellt – in Summe aber mehr Gutes als Schlechtes bewirken dürfte. Daher werde OpenAI weiter in diese Richtung forschen. In der nahen Zukunft werde man der Öffentlichkeit weitere KI-Modelle zur Verfügung stellen, um die Gesellschaft Schritt für Schritt darauf vorzubereiten. Generell wünscht sich Altman einen fairen Zugang zu KI und eine klare Regulierung.

Das deutsche Start-up Aleph Alpha macht OpenAI Konkurrenz

  • Das Forschungsteam des Heidelberger Start-ups Aleph Alpha kann einen Erfolg vermelden: Die eigene Sprach-KI Luminous erreichte in einer Testreihe in verschiedenen Leistungskategorien, in denen es zum Beispiel um das Beantworten von Fragen, um Argumentationen oder auch um Leseverständnis ging, genauso gute Werte wie die KI-Modelle GPT-3 von OpenAI und OPT von Meta. Das ist umso erstaunlicher als Luminous weniger als die Hälfte an Parametern nutzt als die KIs der Konkurrenz. Wie dieser Erfolg – auch in Hinblick auf das globale KI-Wettrennen – einzuschätzen ist, könnt ihr bei The Decoder nachlesen.

Meta will bei KI-Chatbots jetzt auch mitspielen

  • Auf Facebook verkündete Meta-Chef Mark Zuckerberg die Veröffentlichung des eigenen Large Language Models LLaMA – zumindest für die Wissenschaft. Dabei handelt es sich um eine KI, die ähnlich wie GPT-3 von OpenAI die Grundlage für einen „intelligenten“ Chatbot sein könnte. Wie heise erklärt, soll LLaMA leistungsfähiger als die Modelle der Konkurrenz sein und lediglich mit öffentlich verfügbaren Datensätzen trainiert worden sein.

USA: KI- Bilder sind nur unter bestimmten Umständen urheberrechtlich geschützt

  • Ist KI-Kunst echte Kunst? Und wer hat das Urheberrecht auf ein KI-erzeugtes Bild oder Video? Das US-amerikanische Copyright Office hat nun entschieden, dass mit generativen Modellen erzeugte Inhalte von Künstlern in kommerziellen Werken verwendet werden können. Jedoch sind Bilder und Videos, die mit diesen generiert werden nicht urheberrechtlich geschützt, wie das Wall Street Journal berichtet. Es genügt nicht, dass ein Mensch aus KI-erzeugten Bildern auswählt. Erst wenn ein Künstler selbst noch Hand anlegt, die erzeugten Werke modifiziert oder die Werke auf von ihm erzeugten Inhalten aufbauen, besitzen sie eine Schöpfungshöhe, die sie unter das Urheberrecht fallen lässt. Anlass für diese Entscheidung war das Comic Zarya of the Dawn , das mit Bildern des KI-Generators Midjourney bestückt wurde.

ChatGPT-Bücher überfluten die Welt

  • Laut einem Bericht von Reuters fluten KI-geschriebene Bücher den Handel für eBooks. Allein bei Amazon finden sich bereits über 200 Bücher, die ChatGPT als Autor führen. Viele davon werden für einen US-Dollar oder weniger angeboten. Die Zahl der tatsächlich mittels KI verfassten Bücher dürfte noch um ein Vielfaches höher liegen. Es könnten bereits mehrere Tausend sein, die sich vor allem mit banalen und technischen Themen befassen und oft weniger als 150 Seiten umfassen.

KI-Stimme überlistet Software einer Bank

  • Mit Künstlicher Intelligenz lassen sich nicht nur Texte oder Bilder generieren, sondern auch synthetische Stimmen – und das immer besser. Einem Autor von Motherboard ist es nun gelungen, mit einer KI-Version seiner eigenen Stimme die Software seiner Bank zu täuschen. Diese setzt, wie einige andere Institute auch, für ihr Telefonbanking auf die Authentifizierung per Stimmerkennung. Bisher scheint der „Hack“ ein Einzelfall zu sein, doch Experten raten den Geldhäusern dazu, andere Verifikationsmechanismen zu nutzen. Hier erfahrt ihr mehr darüber.

China sperrt Zugang zu ChatGPT

  • Offiziell war ChatGPT aus China ohnehin nie zugänglich. Doch über VPNs oder die Apps von Drittanbieter konnten Userinnen und User trotzdem auf die KI von OpenAI zugreifen. Auch damit ist jetzt Schluss, wie der Guardian schreibt. Aus Sicht der chinesischen Regierung verbreitet ChatGPT westliche Propaganda, etwa zur Situation der Uiguren im Land. Chinas Tech-Konzerne wurden dem Bericht zufolge daher angewiesen, den Zugang zu ChatGPT zu blocken. Die ersten chinesischen KI-Chatbots stehen bereits in den Startlöchern.

IWF hält nichts davon, Kryptowährungen als gesetzliche Zahlungsmittel zu akzeptieren

  • Könnten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Solana den Status von gesetzlichen Zahlungsmitteln bekommen? Die Entscheidung darüber ist einzelnen Ländern oder Währungsgemeinschaften vorbehalten. Dennoch hat sich der Internationale Währungsfonds IWF in einem Empfehlungskatalog zum Umgang mit „Cyberdevisen“ nun dagegen ausgesprochen, wie Fortune berichtet. Außerdem fordert der IWF eine stärkere Regulierung der digitalen Werte und bringt sogar ein mögliches Verbot einzelner Kryptowährungen ins Spiel, falls die Regulierung scheitern sollte. Anlass für diese Empfehlungen ist unter anderem der Kollaps der Kryptobörse FTX.

Dieser Pilz könnte Kunststoffe ersetzen

  • Der Zunderschwamm, der offiziell Fomes fomentarius heißt, ist ein faszinierender Pilz. Schon seit Jahrtausenden wird er von Menschen eingesetzt, um Feuer zu machen. Und in Zukunft könnte er sogar noch hilfreicher werden: Denn aus ihm könnte man ganz verschiedene Produkte herstellen, die heute aus Plastik gemacht werden – von Kopfhörern, über die Sohlen von Sportschuhen bis zum Einsatz in der Luftfahrtindustrie. Bis das im großen Stile möglich ist, braucht es noch einige Forschung. Doch, wie The Verge schreibt, ist diese auch schon in vollem Gange.

Kernfusion: Neue Bestmarke von Wendelstein 7-X

  • Nach einem dreijährigen Umbau ist die Kernfusionsanlage des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, kurz: IPP, in Greifswald seit Herbst 2022 wieder im Einsatz – und legte gleich einen Rekord hin, wie das IPP selbst mitteilte: Der Wendelstein 7-X getaufte Stellarator, der modernste und größte der Welt, erzeugte bei einem Experiment für acht Minuten Plasma, bei einem Energieumsatz von 1,3 Gigajoule. Vor dem Umbau schaffte der Stellerator maximale Plasmazeiten von 100 Sekunden bei einem 17-fach geringeren Energieumsatz.

Auf rätselhafte Ballons folgt eine rätselhafte Kugel

  • Nachdem über chinesische Spionageballons und UFOs gerätselt wurde, kommt das nächste Puzzle. An der japanischen Küste nahe der Stadt Hamamatsu ist eine mysteriöse Kugel angeschwemmt worden, wie Asahi News berichtet. Diese besteht aus Metall und misst rund 1,5 Meter im Durchmesser. Polizei und Behörden befürchteten zunächst, es könne sich um eine Seemine handeln. Doch die Durchleuchtung mit einem Röntgenapparat zerstreute diese Mutmaßung. Eine mögliche Erklärung ist, dass es sich um eine Boje handelt oder um ein Teil eines Raumfahrtprojektes. Im Jahr 2021 war auf den Bahamas ebenfalls eine mysteriöse Metallsphäre entdeckt worden, die sich als Tank eines russischen Satelliten entpuppte.

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