Hi,
in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.
Der ISS fehlt eine Raumkapsel, um die Besatzung zur Erde zu bringen
- Schon im Dezember kam es an der an Internationalen Raumstation ISS angedockten russischen Sojus-Kapsel zu einem Kühlmittelleck. Der Schaden kann nicht repariert werden, weshalb momentan nur vier Mitglieder der siebenköpfigen Besatzung zur Erde zurückgebracht werden könnten – und zwar mit der ebenfalls angedockten Dragon-Kapsel von SpaceX. Wie es nun weitergeht? Die russische Raumfahrtbehörde will im Januar über ihr Vorgehen entscheiden. Wie es aussieht könnte jedoch frühestens im Februar eine weitere Sojus-Kapsel geschickt werden, die jedoch unbemannt sein müsste. Ein unbemanntes Andocken ist mit diesem Raumschiff aber nicht ohne weiteres möglich. Die NASA hat nun außerdem bei SpaceX eine frühere Dragon-Kapsel angefragt, wie heise berichtet.
Deutschland bekommt einen Raketenbahnhof in der Nordsee
- Bereits in diesem Jahr – Hallo, 2023 – soll in der Nordsee ein deutscher Raketenbahnhof in Betrieb genommen werden, berichtet Aero.de. Dabei soll es sich um eine schwimmende Plattform handeln, die einem Öltanker ähnelt. Geplant und umgesetzt wird das Projekt von der German Offshore Spaceport Alliance, der unter anderem das Raumfahrtunternehmen OHB und das Marinelogistikunternehmen BLG angehören.
Immer weniger disruptive Wissenschaft. Aber warum?
- Zum Wesen der Wissenschaft gehört es, sich permanent selbst in Frage zu stellen und den radikalen Wandel zu begrüßen, sobald sich die Faktenlage ändert. In den letzten 50 Jahren war davon allerdings immer weniger zu sehen. Laut einer neuen Studie ist die Zahl der wissenschaftlichen Papers zwar explodiert, wirklich disruptive Erkenntnisse aber bleiben zunehmend aus – und keiner weiß so recht warum. Die in der Nature veröffentlichte Studie wird in diesem begleitenden Artikel eingeordnet.
Wie CRISPR gegen eine seltene Erbkrankheit eingesetzt werden könnte
- In einem ausführlichen Artikel erklärt WIRED, wie die Genschere CRISPR gegen eine sehr seltene, schwere Erbkrankheit zum Einsatz kommen könnte: Es geht um die durch Genmutationen ausgelöste hATTR-Amyloidose, woran weltweit etwa 50.000 Menschen erkrankt sind. Ein mögliches auf CRISPR-basierendes Medikament, das Gene direkt im Körper der Betroffenen verändert, wurde bereits an Probanden getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend.
John Carmack verlässt Meta aus Frust – und will eine mächtige KI entwickeln
- John Carmack ist vor allem als der Kopf hinter den Grafik-Engines von Videospielklassikern wie Doom und Quake bekannt. Zuletzt war er aber eine treibende Kraft hinter den VR-Headsets des Facebook-Konzerns Meta. Bis jetzt. Mitte Dezember kündigte er an, das Unternehmen zu verlassen – auch aus Frust, wie er in einem Schreiben ausführte –, berichtet unter anderem Golem.de . Auf Twitter machte der Entwickler jetzt bekannt, dass er sich von nun an mit einem von ihm gegründeten Start-up namens Keen Technologies vollends der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz widmen will – mit dem Ziel, eine Artificial General Intelligence zu erschaffen, eine KI, die lernen und denken kann ähnlich einem Mensch.
Baidu will seine Elektroautos durch Software besonders machen
- Das Unternehmen Baidu ist als „das chinesische Google“ bekannt. Über ein 2021 gegründetes Tochterunternehmen namens Jidu will der Suchmaschinenbetreiber nun auch Elektroautos bauen. Zwei davon wurden jetzt auf der Guangzhou Auto Show vorgestellt, wie Elektrek berichtet. Bei Robo-01 handelt es sich um ein SUV-Crossover und bei Robo-02 um eine klassische Limousine. Bei der Technik setzt Jidu auf die E-Auto-Architektur des Fahrzeuggiganten Geely. Besonders machen soll die Fahrzeuge daher die Software. Denn Baidu will ein eigens entwickeltes System für autonomes Fahren implementieren, das in einigen Regionen angeblich vollständige Punkt-zu-Punkt-Fahrten ohne menschlichen Fahrer ermöglichen soll. Bei Robo-02 soll zudem ein Fahrassistenzsystem zum Einsatz kommen, das es erlaubt, den Wagen weitestgehend mit Sprache zu steuern – daher soll das Auto auch vollkommen ohne Türgriffe auf den Markt kommen. Beide Wagen sollen 2023 erscheinen.
In Maine steht ein 3D-Druck-Haus aus Holzabfällen
- Das University of Maine Advanced Structures and Composites Center hat mit dem BioHome3D ein Haus gebaut, das komplett aus kompostierbaren Materialien besteht. Insbesondere sind das verschiedene Holzabfälle wie Sägespäne und Holzspatel, die mit einem auf Mais basierenden Binde- und Klebemittel vermischt und zu einem per 3D-Druck verarbeitbaren Baustoff gemacht wurden. Das auf dem Gelände der Universität befindliche BioHome3D ist also eigentlich ein Holzhaus, wie DesignBoom berichtet. Das Haus ist mit Küche, Bad, Schlafzimmer und Wohnbereich ausgestattet. Die 3D-Druck-Methode ist klar an den Druckrillen der Wände erkennbar. Lediglich die abschließende Front und Rückwand bestehen aus maßgefertigten Holzpaneelen.
Climate Engineering: Start-up bringt offenbar unerlaubt Schwefelpartikel in der Atmosphäre aus
- Das Start-up Make Sunsets arbeitet an Methoden, um die Sonneneinstrahlung auf die Erde abzumildern – und dadurch die globale Erwärmung zu kompensieren. Wie MIT Technology Review jetzt berichtet, hat die Firma offenbar ohne das Einholen von Genehmigungen Schwefelpartikel in der Atmosphäre ausgebracht, um seine Methodik zu testen, mit der Sonnenstrahlen in den Weltraum zurück reflektiert werden sollen. Bereits zwei Mal sollen Wetterballons im mexikanischen Baja California aufgestiegen sein, um zunächst nur wenige Gramm an Schwefelpartikeln zu verteilen.
Oxagon: Saudi-Arabien plant das nächste gigantische Bauprojekt
- Erst im letzten Jahr ha Saudi-Arabien die Pläne für eine über 100 Kilometer lange Stadt in Form einer geraden Linie angekündigt. Jetzt stellte die Ölnation das Konzept für eine riesige Hafen- und Logistikanlage samt Stadt vor, die weitestgehend auf dem Wasser gebaut werden soll. In der Oxagon getauften Planregion soll unter anderem ein Dorf auf einer künstlichen Insel gebaut werden, auf riesigen Schwimmplattformen sollen Hafenanlagen, Forschungszentren und Anlagen für nachhaltige Industrien entstehen. Auf dem Festland nur wenige Kilometer entfernt soll zudem eine der größten Wasserstofffabriken der Welt hochgezogen werden.
Das Geheimnis von römischem Beton scheint gelüftet
- Während moderne Betonbauten, zum Beispiel Straßen- und Eisenbahnbrücken, oft schneller als erwartet zu bröckeln beginnen, haben sich etliche Bauwerke des alten Roms zweitausend Jahre gehalten. Allen voran das Pantheon in Rom mit seiner berühmten Kuppel. Auch die Römer haben mit Beton gebaut. Aber warum sind ihre Konstruktionen so langlebig? Dieser Frage ist jetzt auch ein internationales Team unter Beteiligung des MIT und der Harvard-Universität nachgegangen. Wie es aussieht sind kleine Kalksplitter der Schlüssel, die von der modernen Wissenschaft lange als Beleg für eine eher schlampige Herstellung des Betons angesehen wurden.
Rund um Salt Lake City tauchen immer wieder mysteriöse Antennen auf
- Die Behörden von Salt Lake City stehen vor einem Rätsel, wie VICE berichtet. Rund um die Stadt in Utah werden seit einem Jahr immer wieder mysteriöse Antennenanlagen entdeckt. Die bestehen aus einer wasserdichten Plastikkiste, einem Solarpanel und ein bis zwei Antennen auf Fieberglas- oder Metallstangen, die im Boden verankert sind. Mehr als ein Dutzend davon wurden gemeldet und in Teilen bereits von den Behörden abgebaut – eine davon auf dem über 2.000 Meter hohen Mount Wire. Wozu sie dienen? Das ist bisher ungeklärt. Aber es existieren Vermutungen, dass diese mit Schürfen der Kryptowährungen Helium zusammenhängen. Helium ist ein drahtloses Kommunikations- und WLAN-Netz, das Nutzer mit Token dafür belohnt, Netzabdeckung bereitzustellen – je größer der Funkbereich, umso mehr können sie ausgezahlt bekommen.
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