Hi,
in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.
Meta präsentiert diplomatische KI
- Den Namen für seine neueste Künstliche Intelligenz hat sich der Facebook-Konzern Meta vom römischen Politiker und Rhetoriker Cicero geliehen: So heißt auch ein KI-Modell, das laut Meta diplomatisch sein soll. Sie soll in der Lage sein, zu verhandeln, zu überzeugen und Menschen zur Zusammenarbeit zu bewegen, um strategische Ziele zu erreichen. Bewiesen hat sie das in der Webversion des Strategiespiels Diplomacy , dessen Bewältigung lange als zu große Hürde für KI galt.
Neuer Malaria-Impfstoff zeigt hohe Wirksamkeit
- Seit Oktober 2021 hat die WHO einen Impfstoff gegen Malaria in den Umlauf gebracht. Die Krankheit, die vor allem in Subsahara-Afrika verbreitet ist, tötet jährlich mehr als 600.000 Menschen. Der Impfstoff RTS,S – auch Mosquirix genannt – zeigte schnell hohe Effektivität, wie MIT Technology Review berichtete. Auch das darauf aufbauende Präparat RS1 lieferte die erhofften Ergebnisse. Nun wird debattiert, wie es mit der Zulassung der Malaria-Impfungen weitergeht und wer die Weiterentwicklung und Produktion finanzieren wird, schreibt die Süddeutsche Zeitung .
Solarauto von Lightyear geht in Produktion
- Während viele Vorbesteller seit Jahren auf das Solarauto Sion warten, das nach mehreren Verzögerungen im kommenden Jahr in Produktion gehen soll, wird der von niederländischen Entwicklern konzipierte Lightyear 0 – vormals Lightyear One – nun tatsächlich von einem finnischen Fertiger gebaut. Im Gegensatz zum familientauglichen Sion ist der Lightyear 0 eine lange Limousine, die über Paneele im Dach und der Motorhaube an einem sonnigen Tag genug Strom für 70 Kilometer generieren soll. Der Preis für den Wagen ist hoch – er kostet 250.000 Euro. Parallel arbeitet Lightyear bereits an einem günstigeren Wagen, der 30.000 Euro kosten und 2025 erscheinen soll.
Rolly-Royce präsentiert Wasserstoff-Flugzeugmotor
- Der Motoren- und Triebwerkshersteller Rolls-Royce hat erfolgreich ein Flugzeugtriebwerk getestet, das mit Wasserstoff funktioniert – wenn auch nur auf einem Prüfstand. Das entsprechende Aggregat war keine komplette Neuentwicklung, sondern ein umgerüsteter Rolls-Royce-AE-2100-A-Motor, der vor allem in Regionalflugzeugen eingesetzt wird. Laut Rolls-Royce wurde „grüner Wasserstoff“ genutzt, der mit erneuerbaren Energien gewonnen wurde. Damit könnte die Luftfahrt zukünftig deutlich emissionsärmer werden. Die Fluglinie Easyjet unterstützt die Forschung bereits, wie The Register berichtet.
US-Start-up Hyperion arbeitet an einem Wasserstoff-Hypercar
- Wasserstoff kann nicht nur Flugzeuge in die Luft, sondern auch Autos auf die Straßen bringen – schnelle Autos, wie der Hyperion XP-1 jetzt beweisen soll. Das Hypercar des US-Start-ups Hyperion soll über mehrere Elektromotoren und eine Brennstoffzelle samt Tank eine Leistung von 2.000 PS und eine Reichweite von 1.600 Kilometern generieren. Durch eine rigide Leichtbauweise soll der Wagen eher schlanke 1.000 Kilogramm auf die Waage bringen. Das geschwungene Design ist vor allem von utopischen Science-Fiction-Kulissen inspiriert. Außerdem wird der durch die Brennstoffzelle entstehende Dampf durch zwei zentrale „Auspuff“-Stutzen am Heck entlassen und von Dioden blau illuminiert. Eine YouTuberin konnte den Wagen aus nächster Nähe begutachten.
Honda will für E-Geräte auf einheitliche Wechsel-Batterien setzen
- Der Fahrzeughersteller Honda will als erster großer Konzern die Akku-Formate seiner Produkte weitestgehend vereinheitlichen. Sollte die Vision umgesetzt werden, sollen Batterien des Unternehmens in einem gleichbleibenden Format erscheinen, das sowohl in Rollern, Rasenmähern, Robotern, Booten und womöglich auch in PKWs genutzt werden kann. An entsprechenden Ladestationen sollen leere Kartuschen gegen eine Gebühr binnen weniger Minuten gegen vollgeladene Batterien getauscht werden können, berichtet The Drive .
China bereitet offenbar Testlauf für Solarstrom aus dem Orbit vor
- China will die Nutzung von Solarenergie aus dem Weltraum erforschen. Dabei soll die Raumstation Tiangong eine wichtige Rolle spielen, wie die South China Morning Post berichtet. Sie soll eine Studie ermöglichen, mit Photovoltaikpaneelen generierte Elektrizität umzuwandeln und mit einem gezielten Mikrowellenstrahl auf die Erde zu einem Empfänger zu senden. China plane schon ein erstes Kraftwerk, das diese Technologie nutzen soll. Auch andere Länder arbeiten an entsprechenden Konzepten. Darunter Japan, die USA und auch die Europäische Raumfahrtagentur ESA.
Polizei von San Francisco kriegt grünes Licht für „Killer-Roboter“
- Die Polizei von San Francisco darf nun „Killer-Roboter“ einsetzen. Das hat das entscheidende Gremium der Stadt nach einer mehrwöchigen Debatte nun entschieden. Konkret heißt das, dass Polizeieinsatzkräfte „Roboter als tödliche Gewaltoption“ nutzen dürfen, wenn „die Gefahr des Todes von Mitgliedern der Öffentlichkeit oder von Beamten unmittelbar bevorsteht“ – und andere Optionen nicht zur Verfügung stehen oder eklatant weniger Erfolg versprechen. Wie solche Roboter jedoch aussehen und ausgerüstet sein können, das ist noch unklar, wie The Verge berichtet. Die Entscheidung wird heftig kritisiert. Bürgerrechtsorganisationen befürchten eine weitere Militarisierung der Polizei und allzu leichtfertigen Umgang mit der Technologie.
Twitter: Elon Musk verspricht Kontrolle von Inhalten – die automatisiert ablaufen soll
- Wird Twitter unter Elon Musk zu einem Pfuhl aus Hassrede, Lügen und Beleidigungen? Das befürchten viele, da Musk die Social-Media-Plattform zu einem Hort der „freien Rede“ machen will. Mit einer Generalamnestie hat er viele einst gesperrte Konten wieder geöffnet. In einem direkten Gespräch mit dem französischen Präsidenten sagte der Twitter-Chef jedoch zu, tatkräftig gegen illegale, gewaltverherrlichende und terroristische Inhalte vorgehen zu wollen, wie Der Spiegel berichtet. Dafür will Twitter vor allem auf Technik setzen, wie die Twitter-Managerin Ella Irwin in einem Gespräch mit Reuters sagt. Inhalte sollen zukünftige schnell von automatisierten Systemen geprüft werden. Dafür soll auch auf das Knowhow anderer Musk-Firmen wie Tesla gesetzt werden.
Jack Ma lebt wohl in Tokio im Exil
- Nachdem er 2021 die Regierung und Regulierungsbehörden von China kritisiert hatte, verschwand Jack Ma, der Gründer von Alibaba und einer der reichsten Menschen der Wwelt, urplötzlich. Es gab Gerüchte, Ma sei verhaftet worden, ins Ausland geflohen oder womöglich ermordet worden. Wie die Financial Times nun berichtet, sei Ma wirklich aus China ins Exil gegangen. Er habe sich vor etwa sechs Monaten mit seiner Familie in Tokio niedergelassen, lebe zurückgezogen und beschränke geschäftliche und öffentliche Auftritte auf ein Minimum. Die Geschicke seines Unternehmens habe er weitestgehend an Vertraute abgegeben, befinde sich aber immer wieder auf Reisen in die USA und Israel, wo er Kontakte pflege.
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