So Soll die Fediverse-Integration von Threads funktionieren

Ein Entwickler von Threads, dem Twitter-Konkurrenten von Meta, hat nun gezeigt, wie die Anbindung des sozialen Netzwerks an das sogenannte Fediverse funktionieren soll. Damit sollen Threads-Nutzer mit Mastodon-Usern und Nutzern anderer offener sozialer Plattformen interagieren können.

Von Michael Förtsch

Derzeit ist Metas Twitter-Konkurrent Threads ein geschlossenes soziales Netzwerk – genau wie Instagram oder Facebook. Die Plattform basiert jedoch auf dem freien ActivityPub-Protokoll, das auch die Grundlage für Dienste des sogenannten Fediverse bildet – darunter Mastodon oder Friendica. Bereits zum Start hatte Meta angedeutet, dass sich auch Threads dem Fediverse öffnen könnte. Nutzer von Threads könnten dann Inhalte von Mastodon und Co. lesen und teilen – und umgekehrt. Meta-Entwickler Peter Cottle zeigte nun auf der FediForum-Konferenz, wie das funktionieren soll.

In einer vorher aufgezeichneten Demonstration erklärte er, dass der Beitritt der Nutzer zum Fediverse völlig freiwillig sei. Niemand werde dazu gezwungen. Stattdessen könne man, wenn die Integration abgeschlossen sei, in den Kontoeinstellungen eine Funktion namens Fediverse Sharing aktivieren. Ausgewählte Nutzer können dies bereits in einem Alpha-Test ausprobieren. Zuvor müssen sie eine kurze Erklärung lesen, was das Fediverse ist und wie es funktioniert – oder noch nicht funktioniert. Beispielsweise könne Meta nicht garantieren, dass Posts, die von Nutzern in Threads gelöscht werden, auch zuverlässig auf unabhängigen Servern gelöscht werden. Deshalb soll ein Thread-Beitrag erst fünf Minuten nach seiner Veröffentlichung mit dem Fediverse geteilt werden.

Außerdem erhalten Nutzer auf Threads zwar den Hinweis, wenn sie Likes von Mastodon-Nutzern und anderen Fediverse-Diensten erhalten, Antworten aus dem Fediverse können sie auf Threads aber noch nicht sehen. Es sei „super schwierig“, das zu ändern, sagt Peter Cottle. Das Meta-Team arbeite jedoch hart daran, die Funktionalität umzusetzen. Bereits jetzt ist es möglich, ganze Konversationen parallel in Threads und im Fediverse stattfinden zu lassen, wenn mehrere Personen mit aktiviertem Fediverse Sharing in einem Post diskutieren.

Skepsis ist verständlich

Der Entwickler räumt ein, dass es „viel Skepsis“ gegenüber Meta und seinen Bemühungen, in das Fediverse vorzudringen, gebe. „Das ist völlig verständlich“, sagt Cottle. Doch jeder im Threads-Team habe gute Absichten. Man wolle das Fediverse nicht instrumentalisieren oder nur davon profitieren, sondern auch etwas dazu beitragen. „Wir wollen wirklich ein gutes Mitglied der Gemeinschaft sein“, sagt er. „Und wir wollen den Menschen die Möglichkeit geben, zu erfahren, was das Fediverse ist.“

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Auch andere Unternehmen und Medien haben vor allem im Zuge des Kaufs von Twitter durch Elon Musk das Fediverse für sich entdeckt. Unter anderem betreibt Firefox-Entwickler Mozilla eine eigene Mastodon-Instanz. Genau wie die ARD oder die britische BBC. Und auch das Social Magazine Flipboard startet enthusiastisch ins Fediverse, will bei dessen Gestaltung stark mitwirken und Millionen der eigenen Nutzer dafür begeistern. Gerade erst zählte die Twitter-Alternative Mastodon 15 Millionen Nutzer.

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