SciFiShorts #1: Diese Science-Fiction-Kurzfilme solltet ihr unbedingt anschauen!

Unser Autor Michael Förtsch schaut viel Science Fiction – aber nicht nur abendfüllende Filme und Serien, sondern auch Kurzfilme. Die stammen mal von bekannten Namen, mal von angehenden Regisseuren und Filmemacherinnen. In der Artikel-Reihe SciFiShorts stellt er euch seine Entdeckungen vor. Das ist die erste Ausgabe!

Von Michael Förtsch

Es ist so: Der Begriff Science Fiction ist nicht einfach zu umreißen. Denn das Genre ist so vielfältig wie anpassungsfähig. Die Science Fiction springt hinein in Dystopien und Utopien. Sie reist in die Zukunft und in die Vergangenheit – und in parallele Welten. Sie erdenkt technologische Entwicklungen und durchdenkt ihre Implikationen für die Gesellschaft, die Kultur oder sogar das Universum. Sie erforscht kulturelle und soziale Aspekte des Menschseins, des Lebens und die Natur des Seins an sich. Und das mal mit kühler Ernsthaftigkeit, dann wieder mit Witz und Humor.

Genau das macht die wissenschaftliche Fantastik zu einem sehr besonderen Genre und zu einem idealen Experimentierfeld für Filmemacher und Filmemacherinnen. Zumeist münden diese Experimente zuerst in ambitionierte Kurzfilme – die nicht selten durchaus der großen Leinwand würdig wären. Sie zeigen faszinierende Visionen der Zukunft, dystopische Fantasien und lyrische Dramen, die mit futuristischen Metaphern, imposanten Bildern und cleveren Erzählideen gespickt sind. Mal regen sie zum Nachdenken an, mal stellen sie philosophische und existenzialistische Fragen. Manchmal sehen sie aber auch einfach nur umwerfend aus und laden zum Träumen ein.

Hier acht Kurzfilme, die ihr unbedingt anschauen solltet.

Slice of Life

Der von Luka Hrgović und Dino Julius fast ausschließlich in einer Garage gefilmte Kurzfilm Slice of Life ist eine Hommage an Blade Runner und seine dystopische Welt. Die 20 Minuten lange Geschichte dreht sich um einen Drogenhändler, der spart, um endlich die kaputte Erde verlassen zu können. Und bereits in Kürze soll ein Raumschiff zu einer der sogenannten Off-World-Kolonien aufbrechen. Slice of Life ist spannend, grandios inszeniert und einfach wunderschön anzusehen.

Third Kind

Die Menschheit hat sich vor langer Zeit von der Erde verabschiedet – und ist ins All vorgestoßen. Dennoch dringt im Kurzfilm von Yorgos Zois immer wieder ein Signal von der Erde hinaus in die Weiten. Drei Archäologen sollen nun in den verlassenen Ruinen herausfinden, wo es herkommt. Third Kind ist minimalistisch und erschafft eine Atmosphäre angespannter Gemächlichkeit. In seiner klaren und starken Inszenierung lässt es an aufwendige Filmklassiker wie Andromeda: Tödlicher Staub aus dem All denken.

VERT

In Kate CoxVERT feiern Emelia und Jeff ihr 20jähriges Jubiläum. Zur Feier des Tages wagen sie einen besonderen Ausflug. Sie wollen in die Virtual-Reality-Welt von VERT abtauchen. Die Virtual-Reality-Brillen versprechen ein ganz spezielles Erlebnis. Die Träger sollen sich in der digitalen Welt so wiederfinden, wie sie immer sein wollten. Insbesondere Jeff kann dadurch eine Seite an sich entdecken, die beide sowohl verzückt als auch ziemlich überwältigt.

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The Bumbry Encounter

Jackie und Terry Bumbry sind im Jahre 1961 in ihrem Wagen unterwegs. Sie sehen ein merkwürdiges Licht – und dann können sie sich an nichts mehr erinnern. Ein Psychologe will ihrem Erlebnis auf dem Grund gehen. Jedenfalls sagt er das. Doch seine Fragen und Schlussfolgerungen führen in eine Richtung, die Jackie zunehmend Unbehagen und Angst bereitet. The Bumbry Encounter von Jay K. Raja ist von der angeblichen UFO-Entführung von Betty und Barney Hill inspiriert und greift dabei Themen wie Rassismus und die Durchsetzung sozialer Normen auf.

Dirty Machines: The End of History

Ein Zeitreisender will den Moment erleben, in dem Zeitreisen erfunden werden. Kein Problem in der Zukunft. Mit einem digitalen Reiseführer im Ohr wird er nach Stockholm geschickt, um der Mutter des Zeitreisens dabei zuzuschauen, wie sie dank einer verpassten U-Bahn und dem Film Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit auf ihre revolutionäre Idee kommt. David Matthew Olson zeichnet mit Dirty Machines: The End of History ein herrlich absurde Zeitreisevision, die doch auch irgendwie tragisch ist.

Corporate Monster

Sie sind hier, sie kontrollieren alles, sie sind Monster. Genau das ist es, was ein geschasster Büroangestellter erkennt, nachdem er neue Medikamente gegen seine Schlaf- und Konzentrationsprobleme bekommt. Nachdem er auch in seinem Chef ein Ungetüm erkennt, entschließt er sich, etwas zu unternehmen. Ruairi Robinson war klar von John Carpenters Sie leben inspiriert. Aber auch dem Unglauben vieler Menschen, dass all das Übel des Alltags und der Weltpolitik tatsächlich nur dem menschlichen Geist entspringt. Genau das macht Corporate Monster so düster und aktuell.

The Beacon

Kara Verne kann ihr Glück kaum fassen. Sie erhält einen Pilotenvertrag für einen Level-4-Frachter im Pereus-Sektor. Doch dann verschwindet sie. Ihr Mann Mark macht sich auf die Suche, klappert Raumstationen und andere Schiffe ab, um Hinweise zu finden. Und tatsächlich findet er eine Spur, die ihn Lichtjahre ins Nichts führt. The Beacon vom Special-Effects-Künstler Chris Staehler ist emotional, nahbar aber vor allem umwerfend schön.

Unforgettable

Beziehungen sind nicht einfach – und manchmal drohen sie, zu zerbrechen. Im Kurzfilm Unforgettable von Sabrina Jaglom verspricht jedoch eine neue Technologie, das zu verhindern. Und zwar durch die Implantierung von neuen und veränderten Erinnerungen im Gehirn, die die Gefühle und Momente überdecken sollen, die ein Paar auseinandertreiben. Aber kann das genügen, um zwei Menschen beieinander zu halten? Überzeugend ist diese Idee jedenfalls nicht.

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Groooßartige Selection! Vielen Dank dafür. Tolle Entdeckungen dabei und wirklich sehr innovatives Storytelling und Plots. Und auch im Look einige sehr beeindruckend!

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Danke und sehr gerne : )

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