Der ehemalige Apple-Designer Jony Ive und der OpenAI-Chef Sam Altman arbeiten an einem eigenen KI-Gadget. Dafür wollen sie ein neues Start-up gründen, das bereits jetzt einen ersten Großinvestor gefunden hat.
Von Michael Förtsch
Der OpenAI-Chef Sam Altman hat große Pläne, um Künstliche Intelligenz im Leben und Arbeiten aller Menschen zu verankern. Erst kürzlich sorgte er für Aufsehen, als er ankündigte, mit seinem KI-Unternehmen bis 7 Billionen US-Dollar einzusammeln, die für Forschung und Entwicklung rund um KI-Soft- und Hardware investiert werden sollen. Bereits zuvor gab es aber auch schon Gerüchte, dass Altman den ehemaligen Apple-Designer Jony Ive getroffen habe, um gemeinsame und von OpenAI losgelöste Pläne für ein zu diesem Zeitpunkt noch sehr nebulöses KI-Gerät zu besprechen. Wie nun bekannt wurde, scheinen diese Pläne durchaus konkret zu werden.
Wie die Financial Times berichtet, haben Altman und Ive mittlerweile mehrere Treffen im Studio des iPhone- und iOS-Designers in San Francisco abgehalten. Ziel sei es, eine Art „iPhone für Künstliche Intelligenz“ zu entwickeln, das eine natürlichere Interaktion mit KI-Helfern wie ChatGPT ermöglicht. Das Gerät solle dadurch für Künstliche Intelligenz das leisten, was das iPhone mit dem Touchscreen für das Internet auf dem Smartphone geleistet hat. Einen definitiven Entwurf für so ein Gerät gibt es noch nicht, aber mehrere Ideen.
Unter anderem könnte das Gerät ganz ohne Bildschirm auskommen. Fest steht schon jetzt, dass das KI-Gadget vor allem um die Technologie von OpenAI herum geplant wird, auch wenn es offiziell von einem eigenständigen Unternehmen entwickelt werden soll. Für dessen Gründung hätten Ive und Altman bereits mit verschiedenen potenziellen Investoren gesprochen. Darunter Softbank-Chef Masayoshi Son und sein Investmentfonds, der mehr als eine Milliarde Dollar investieren wolle. Bis zur Gründung des Unternehmens könnten aber noch Monate vergehen, berichtet die US-Zeitung.
ARM könnte die Chips liefern
Für die Gestaltung und Entwicklung des namenlosen Geräts sollen bekannte Designer und renommierte Entwickler angeheuert und Partnerschaften geschlossen werden. Unter anderem mit OpenAI, dem Designkollektiv LoveFrom von Jony Ive und Unternehmen, an denen SoftBank wesentlich beteiligt ist. Masayoshi Son soll sich für eine enge Einbindung des Chipherstellers ARM eingesetzt haben, der bereits mehrere Microchips für maschinelles Lernen und generative KI entwickelt hat und lizenziert.
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Jetzt Mitglied werden!Mit ihren Plänen wären Ive und Altman durchaus Nachzügler. Schon 2018 haben der ehemalige Apple-Design-Direktor Imran Chaudhri und die Ex-Apple-Direktorin für Software Engineering Bethany Bongiorno das Start-up Humane gegründet, das den sogenannten AI Pin entwickelt hat. Der AI Pin erinnert an den Kommunikator aus Star Trek Die Nächste Generation, wird durch Antippen aktiviert und kann Fragen beantworten, Anrufe annehmen sowie Informationen mit einem Projektor auf die Hand werfen. Die ersten Geräte sollen noch in diesem Frühjahr ausgeliefert werden.
Ebenso hat Anfang dieses Jahres das KI-Gadget Rabbit R1 für Aufsehen gesorgt, das mit einer Kamera und einem kleinen Bildschirm ausgestattet ist. Es soll über eine Anbindung der Suchmaschine Perplexity auf Zuruf Fragen beantworten, aber auch komplexe Aufgaben erfüllen können. Denn laut den Entwicklern kann das dahinterstehende KI-Modell Websites und Apps bedienen, wenn der Nutzer dem Gerät seine Zugangsdaten überlässt. Erste Geräte sollen Ende des Monats an Besteller ausgeliefert werden.
Für das Titelbild haben wir ChatGPT gefragt, wie ein KI-Gadget aussehen würde, das von Jony Ive entworfen und von Sam Altman erdacht wurde.
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