Ich weiß, dass das Auto für viele Menschen so ein privater Rückzugsraum ist.
Aber aus meiner Sicht ist es eine dystopische Vision, dass alle allein in autonomen Fahrzeugen sitzen und sich unterhalten lassen. Mir fehlt die soziale Komponente, der Austausch, das gegenseitige sich helfen (ja, auch mal einen Kinderwagen die Treppe zur S-Bahn rauftragen helfen). Diese Isolation macht Menschen krank. Das ist jetzt etwas #offtopic, gehört aber aus meiner Sicht zu einer Zukunftsdiskussion dazu.
Eine Leseempfehlung mit Zitat dazu:
„Die Digitalisierung bringt Menschen nämlich nicht, wie oft behauptet wird, zusammen, sondern bewirkt eine Zunahme von Unzufriedenheit, Depression und Einsamkeit"
Wenn wir über Mobilität reden, sprechen wir auch über die Frage wie wir leben wollen, wie unser miteinander gestaltet ist.
Fände es auch schade, wenn durch autonome Fahrdienste alle zu Einzelfahrern werden. Daher würde ich eher für Shuttles plädieren. Denn – das ist zumindest meine Lyft Shared Erfahrung aus den USA – wenn man zu dritt oder viert im Auto sitzt, kommt man oft in ein richtiges Gespräch.
Grundsätzlich wäre es außerdem schade, wenn das Pricing dazu führt, dass selbstfahrende Taxis was für Besserverdiener sind und alle mit niedrigeren Einkommen, dann noch U- oder S-Bahn nehmen. Das ist zum Teil jetzt schon so, könnte das aber noch weiter verschärfen… Dabei braucht eine Stadt doch Orte, an denen die vielen verschiedenen Menschen zusammenkommen, die sich die Stadt teilen. Finde ich jedenfalls.
Ein spannender Aspekt. Werden wir das in den nächsten Wochen noch ausführlicher diskutieren? Zugangsmöglichkeit ist natürlich total wichtig. Neben der Kostenfrage besteht da bei mir auch die Frage, inwieweit diese neuen Konzept zum Beispiel die Situation für Mobilitätseingeschränkte Personen verbessern.
Die Frage wie und welche Mobilität zu einer gerechten Gesellschaft, die für alle diskriminierungsfrei zugänglich ist, ermöglicht, sollten wir nochmal größer aufmachen.
Es ist weitestgehend absurd. Denn es löst bis auf nutzlose Convenience (zwar ein großer Vermarktungsfaktor) bei einer nutzlosen Tätigkeit (wohl die Fahrt zur Arbeit in den meisten Fällen) keine der aktuellen Probleme. Und nicht umsonst ist es gerade bei Inszenierungen im Vermarktungsbereich und evtl. bei Spielen so, dass man Erfahrungen teilen möchte. VR in einer abgeschlossenen Kapsel ist keine erstrebenswerte Zukunftsidee und hat glaube ich, wenn nur eine Nischenberechtigung. Es ist auch wenig Vision darin eine neue Technologie mangels Ideen mit noch mehr neuer Technologie vollzupacken, ohne andere Dinge, die man damit bewältigen könnte außer Acht zu lassen. Denn außer Streaming hab ich bisher noch nichts von Interior-Visionen gesehen. Das kann ich aber zur Not auch mit dem Handy im Bus. Vielleicht könnte ich mir aber auch in der Zeit die Haare schneiden lassen, auf einem Massagesessel und gleichzeitig wird mein Zahnarzt-Check durchgeführt? Oder gerade hinter den OLED-Scheiben kann ich die Stadt als riesige ÄNX-Galerie bewundern? Am Ende werden die Leute dort einfach weiter ihre E-Mails checken.
Man kann eine Zukunft und die (sinnvolle und erfolgreiche) Anwendung ihrer Technologien nicht denken, ohne alle Aspekte, der sich parallel veränderden Gesellschaft mitzudenken.
Deswegen (um auf den Ursprung des Artikels zurückzukommen) finde ich es schwach und sehe es als Rückzug von den Möglichkeiten der Zukunft, wenn ein Konzern wie BMW sagt, wir sind „Flugzeugbauer“ und keine „Airline“. Die Airline gibt vor, wohin geflogen wird.
Ich befürchte, dass Convenience und das Verlangen nach Entertainment so stark sind, dass gesellschaftliche Veränderungen / Sinn oder Unsinn (in welchem Kontext auch immer) gar keine so große Rolle spielen werden, in der Entscheidung ob VR / AR / ÄNX screens oder was auch immer eingeführt wird. Im Gegenteil, das was technisch machbar ist und irgendwie Geschäft verspricht wird wahrscheinlich auch gemacht.
Denke sogar, dass es soweit geht, dass wir in einer Entertainment-Welt leben werden. Entertainment wird überall sein und am größten wird das Verlangen nach VR Erlebnissen, in denen dann auch noch andere Sinne mit angesprochen werden.
Denke hierbei beispielsweise an Instagram, facebook, oder Toktok und co - darin sehe ich nicht viel Sinn, entsprechen in etwa dem was TV früher mal war, jedoch viel schneller und anderer Content. Aber: Hirn aus und berieseln lassen = eine Lieblingsform von Entertainment. Diese digitalen Plattformen sind noch super primitiv im Vergleich zu dem was über neue Interfaces möglich sein wird. Der „Suchtfaktor“ ist aber schon jetzt extrem hoch - wie sonst sieht man junge Leute die 5-8 und mehr Stunden an diesen Plattformen täglich nippeln… So wie früher die Kids in Sachen TV in so manchem Land.
Daher würde ich jede Wette eingehen, dass autonomous cars Entertainment-Schachteln werden. Vielleicht für die, die es sich leisten können. ZB das Uber / Taxi in München. Und die rollenden Kisten in denen mehrere miteinander sitzen werden der ÖPNV - die Ubahn / Tram und Bus.
Die Idee finden wir auch spannend. Wir haben die Smart-Devices in den Konzept-Visuals ebenfalls transparent aus Glas dargestellt, um die Vorstellung der Experience noch losgelöster von der Technik zu machen.
Transparente OLED-Displays in den Städten aufzustellen, um verschiedenen AR-Inhalte darzustellen, die aber frei von Usern in der Welt darum erstellt worden sind, triggert mich losgelöst von ÄNX sehr.
Es wird der Automobilindustrie nur dann gelingen, die Angriffe von GAFA (Google, Amazon, Facebook, Apple) abzuwehren, wenn es ihr gelingt, die Kundenmacht der Internetriesen zu neutralisieren. Eigene Plattformen, wie sie lange aber viel zu spät angedacht wurden, sind nicht ausreichend und werden nicht helfen. Die GAFAs haben bereits 1.5-2 Milliarden Kunden, dagegen sind selbst die 10 Millionen jährlichen Neufahrzeuge eines der größten Automobilhersteller nur Kleinkram. Stattdessen muss die Erkenntnis sich durchsetzen, dass nur eine Plattform von Plattformen erfolgreich sein wird. Dabei müssen sich die Mobilitätsanbieter auf Standards einigen, die es erlauben Ihre angestammten Kunden zu behalten und mit attraktiven Angeboten und gutem Kundenservice neue Kunden zu gewinnen. Das Zauberwort hierzu lautet „Coopetition“. Eigene und fremde Services müssen sich an Standards halten, um auch Fremddienste anbieten zu können. Es gibt hierzu bereits Überlegungen und ein mögliches Werkzeug, mit dem dies erreicht werden kann, ist die Blockchain-Technologie. Hiermit wird es möglich, Dienste anzubieten, in Verträge einzubinden und abzurechnen, ohne dass Intermediäre sich einen großen Batzen der Einnahmen herausnehmen. Denn das würden bestehende Super-Plattformen versuchen zu tun.
UN Zahlen legen nahe, dass bis 2050 7 Mrd. Menschen in Städten leben werden. Bei einer insgesamt abflachenden Wachstumskurve wird dies ein Großteil der auf der Erde lebenden Bevölkerung sein. Davon ausgehend, dass dieser Trend bereits in den nächsten Jahren deutlich an Dynamik gewinnt wird urbane Mobilität somit den globalen Standard setzen. Bewohner ländlicher Regionen sind in ihrem Mobilitätsverhalten bereits heute abgehängt vom Rest (die meisten Geschäftsmodelle wie UBER und Co. rentieren auf dem platten Land noch viel weniger als in urbanen Ballungsräumen).
In Konsequenz bedeutet dies jedoch: die Anzahl der benötigten Fahrzeuge wird abnehmen weil Sharing (und wohl auch eines Tages Autonomie) für einen Großteil der Menschen zur neuen Norm wird was wiederum die Nutzungsintensität des einzelnen Fahrzeugs erhöht (und damit bei gleicher Kilometerzahl pro Nutzer die Anzahl benötigter Fahrzeuge reduziert).
Für die Hersteller, die ja bereits heute einen starken Transformationsprozess durchlaufen (Car2Go und DriveNow wird Sharenow mit Mytaxi etc.) ist der weitere Weg zum Dienstleister und Plattformanbieter mit verlängerter Wertschöpfung als Werkbank für Hardware somit alternativlos.
Ja, ich glaube auch, autonomes Fahren und die Mobilität im Gesamten ist zwar hierzulande das Hauptzukunftsthema und wenn wir das in Griff kriegen, wird gefühlt alles gut. Aber die Mobilität wird und die Ansprüche daran werden gnadenlos überschätzt. Und große Marken halten sich an ihrem Image und dem was individuelle Mobilität verspricht. Wer sagt aber das Mobilität den Stellenwert in Zukunft spielen wird? Mobilität in jeglicher Form macht Dreck oder/und verbraucht in jedem Fall Energie. Und die beste Mobilität ist wenn sie nahtlos, nicht spürbar passiert und vielleicht noch einen anderen Nutzen übernimmt. Oder eigentlich gar nicht stattfinden muss. (in den meisten Fällen) Weil eigentlich ist sie sinnlose Zeit, in der sie mich an einen Ort bringen soll an dem ich jetzt noch nicht bin/sein kann. Wenn dann über die Hälfte der Menschen in Zukunft auf weniger als 2% der Erdoberfläche Leben werden. Welchen Stellenwert hat Mobilität? Klein, smart, individuell und Kurzdistanz oder groß, Masse, Zusatzfunktion, Langdistanz haben sich nicht umsonst bewährt (in Städten). Den Stellenwert haben ganz klar andere Technologien. Und vielleicht kann sich das Automobil als Zwischenwesen kombiniert noch ein wenig länger am Leben halten. Aber Zukunft?