Nach Nyan Cat werden nun auch Bad Luck Brian und andere Memes als NFTs versteigert

Mit sogenannten Non-Fungible Tokens können digitale Kunstwerke über die Blockchain verkauft werden. Bereits im Februar wechselte die Gif-Animation Nyan Cat so den Besitzer. Nun hat der Schöpfer der Regenbogenkatze eine Auktion organisiert, bei der weitere Internet-Memes verkauft werden.

Von Michael Förtsch

Es war eine der bizarrsten Meldungen des bisherigen Jahres. Im Februar war eine Gif-Animation für 300 Einheiten der Kryptowährung Ether versteigert worden – also umgerechnet 483.000 Euro. Es war aber auch nicht irgendein Gif, sondern eine HD-Fassung der Regenbogenkatze Nyan Cat, die seit zehn Jahren zum festen Bestandteil der Internetkultur gehört. Verkauft wurde bei der Auktion auf der Plattform Foundation jedoch nicht die Gif-Animation selbst, sondern ein sogenannter Non-Fungible Token – kurz: NFT –, eine Art digitale Besitzurkunde samt Echtheitszertifikat, mit der sonst keine gesonderten Rechte oder Ansprüche einhergehen. Die Nyan Cat ist also weiterhin für und von jedem kopier- und nutzbar.

Wie Chris Torres, der Schöpfer der Nyan Cat sagt, gehe es bei NFTs um die „Gewissheit, dass man der Besitzer von etwas Besonderem“ ist. Daher will Torres nun auch weitere Internetikonen zu Geld und ihre Schöpfer etwas reicher machen. Seit dem 9. März werden bei einem Memeconomy getauften Auktions-Event über eine Woche hinweg mehrere Memes zu NFTs transformiert und versteigert. Stattfinden werden die Auktionen, wie schon der Verkauf der Nyan Cat, auf der Plattform Foundation.

Unter den Hammer kommen unter anderem die Memes Bad Luck Brian, Coughing Cat, Grumpy Cat und Keyboard Cat, Scumbag Steve, Kitty Cat Dance und ein Originalkunstwerk von Chris Torres und dem Künstler TwerkyPepe. Die meisten davon dürfte jeder schon einmal gesehen haben. Die erste Auktion, jene von Bad Luck Brian, ist bereits gelaufen und hat Kyle Craven – der auf dem Meme-Bild zu sehen ist – und seinem Freund Ian Davies, der das Foto einst ins Internet stellte, 20 Ether, also knapp über 30.000 Euro eingebracht. Das Auktions-Event soll nicht einmalig bleiben, sondern soll mit mehreren weiteren Memes und Netzikonen fortgesetzt werden.

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Werden NFTs zu Sammelkarten?

Chris Torres sagt gegenüber The Verge, dass er selbst nichts an der Auktion verdient, sondern nach der Auktion von Nyan Cat von einigen anderen Schöpfern von Memes kontaktiert worden war. „Es ist unglaublich, sich vorzustellen, dass ich mit einigen der großen Internetlegenden der Vergangenheit in Kontakt stehe“, so Torres. Er habe ihnen helfen wollen, dass sie von ihrer oft ungewollten Berühmtheit und der Omnipräsenz ihrer Memes nach vielen Jahren auch endlich profitieren können. Daher habe er auch alles dafür getan, um sicherzustellen, dass jene Personen, die die Memes nun versteigern, auch wirklich deren Urheber sind.

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Der Nyan-Cat-Schöpfer geht davon aus, dass NFTs und der Handel digitaler Kunst zwar derzeit einen Hype erleben, aber nicht nur kurzfristige Phänomen bleiben. Meme-NFTs wie Nyan Cat, Bad Luck Brian oder die Deal-with-it-Pixel-Sonnenbrille, die kürzlich für 22.500 Euro verkauft wurde, würden zu ernsthaften und geschätzten Sammlerstücken werden. Und manch einer würde „sie irgendwann alle haben“ wollen, glaubt Torres. Es würde ein „großer Kampf [darum ausbrechen], alle Memes zu besitzen.“

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Teaser-Bild: Kyle Craven / Ian Davies

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