Kryptowährung gegen Augenscan: Was ist Worldcoin – und wer profitiert davon?

Mit Worldcoin ist vor wenigen Tagen ein neues Projekt des OpenAI-Chefs Sam Altman gestartet. Dabei handelt es sich um eine Kryptowährung – und jeder, der sich mit einem Scan seiner Augen verifiziert, bekommt etwas davon geschenkt. Worldcoin soll irgendwann als Infrastruktur für ein bedingungsloses Grundeinkommen dienen. Derzeit macht es aber vor allem seine Investoren reich.

Von Michael Förtsch

Bis vor zwei, drei Jahren war Sam Altman wohl nur wenigen Menschen ein Begriff. Mitte der 2000er-Jahre gründete er ein gescheitertes Social Network namens Loopt. 2014 saß er als Stellvertreter für acht Tage im Chefsessel von Reddit. Nicht schlecht, aber noch nicht herausragend. Trotzdem wurde er im Silicon Valley schon früh eine feste Größe. Denn 2011 wurde er Partner und 2014 der Leiter des Gründerzentrums Y Combinator, das mit Geld, Kontakten und Ratschlägen beim Aufbau von Start-ups hilft. Aus dem Y Combinator gingen unter anderem AirBnB, Twitch und Coinbase hervor. Richtig bekannt wurde Altman dennoch erst in den letzten beiden Jahren: als Chef von OpenAI, dem Forschungs- und Entwicklungsunternehmen, das ChatGPT und DALL-E entwickelte – und ein neues Wettrennen um die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz ausgelöst hat. Umso mehr Aufmerksamkeit bekommt daher ein weiteres Projekt von Altman, das gerade startete: Worldcoin, eine neue Kryptowährung.

Der Zeitpunkt wirkt gewagt. Denn zuletzt waren Kryptowährungen etwas in die Bredouille geraten. Nachdem Bitcoin, Ethereum und andere zumeist auf der Blockchain-Technologie aufgebaute Digitalgelder immer neue Höchststände erreichten, kam es 2022 zum Crash. Das Blockchain-Ökosystem Terra kollabierte und vernichtete Milliarden an Euro. Die Kryptobörsen FTX und Blockfi scheiterten, ebenso wie die Kryptobank Celsius und der Kryptofonds Three Arrows Capital. Nicht wenige Menschen verloren dabei sehr viel Geld. Das Vertrauen in Kryptowährungen sowohl als Wertanlage als auch als Spekulationsobjekt ist bis heute angeschlagen, auch wenn sich die Kurse wieder erholt haben. Außerdem nehmen Regulierungsbehörden weltweit die alternativen Zahlungskanäle immer genauer unter die Lupe. Doch Worldcoin soll anders sein. Sam Altman verkauft es als utopisches und philanthropisches Weltrettungsprojekt.

Die Grundidee von Worldcoin ist kurios, aber auch eingängig. Die digitale Währung soll, wenn es nach Altman geht, die Basis für ein bedingungsloses Grundeinkommen schaffen; ein Universal Basic Income, wie es englisch heißt. Jeder soll vollkommen unabhängig davon, ob er arbeitet oder nicht, eine Art von Gehalt bekommen. Ganz ohne irgendwelche Bedingungen. So ein Grundeinkommen ist kein neues Konzept. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts debattierten Gesellschafts- und Wirtschaftsexperten sowie Politiker eine solche leistungsunabhängige Zahlung, die als negative Steuer, solidarisches Bürgergeld oder staatliche Lebensgarantie an jeden Bürger eines Landes entrichtet werden könnte. Ein Grund für diese Überlegungen waren die zunehmende Automatisierung und Industrialisierung. Nicht wenige mutmaßten ihrerzeit, dass Maschinen die Arbeit übernehmen und letztlich Millionen von Jobs überflüssig machen würden.

Wir leben in einer Welt, in der Künstliche Intelligenz sehr mächtig wird.

Sam Altman

Genau ein solches ein Szenario sieht Sam Altman jetzt auf die Menschheit zukommen. Nur soll es diesmal die Künstliche Intelligenz sein, die Millionen, wenn nicht sogar Milliarden von Menschen aus ihren Anstellungen drängt – oder, je nachdem, davon befreit. „Wir leben in einer Welt, in der Künstliche Intelligenz sehr mächtig wird“, sagt Altman. Bereits jetzt könnte ein KI-System die Arbeit von Personen übernehmen, die etwa als Service-Mitarbeiter einer Hotline oder als Texter tätig sind. In den kommenden Jahren könnten Künstliche Intelligenzen dann ärztliche Diagnosen stellen, Firmen leiten, Medikamente entwickeln und ganze Städte planen, glaubt der Tech-Investor. Insbesondere, wenn es der Menschheit gelingt, eine Artificial General Intelligence zu erschaffen – eine superintelligente KI, die selbstständig lernen und neue Fähigkeiten entwickeln kann.

Geht es nach Altman, könnte eine solche Zukunft enormen Wohlstand bedeuten. Jedenfalls wenn die Weichen von Regierungen korrekt gestellt, Künstliche Intelligenzen verantwortungsbewusst entwickelt und eingesetzt werden. „In solch einer Welt ist ein bedingungsloses Grundeinkommen eine großartige Idee, die wir ausprobieren sollten“, so Altman daher weiter. „Wenn Künstliche Intelligenz es ermöglicht, dass wir im Überfluss leben können, dann sollte dieser Wohlstand uns allen gehören.“ Die Infrastruktur, um das zu ermöglichen, die sieht er in Worldcoin. Denn ein bedingungsloses Grundeinkommen würde auch Hürden mit sich bringen, schließlich gibt es nicht überall funktionierende Bürokratien, Behörden, Regierungen. Worldcoin soll dennoch jedem Menschen den Zugang zu einem Grundeinkommen möglich machen und verhindern, dass Personen es missbrauchen.

Schau in den Orb!

Der Gedanke zu einem von einer Kryptowährung gestützten Grundeinkommen stammt nicht von Altman alleine. Er erwächst während der Corona-Pandemie aus einer Debatte mit dem Entwickler Max Novendstern und dem deutschen CalTech-Studenten Alexander Blania, den heutigen Co-Gründern von Worldcoin. Laut Blania war die ursprüngliche Idee, „eine digitale Währung zu schaffen und jedem Menschen einen Teil davon abzugeben“ sowie Menschen einen Zugang zu einem Finanzsystem zu geben, die derzeit außenvor sind. Ganz zu Beginn steht die Überlegung im Raum, irgendwie das Bitcoin-Netzwerk dafür zu nutzen. Denn Bitcoin bietet bereits ein dezentrales System das von staatlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Grenzen befreit ist. Aber Bitcoin ist auch langsam und nur mäßig flexibel. Daher muss eine andere Grundlage gefunden werden: die sehen die Macher im wachsenden Ethereum-Ökosystem.

Die Arbeit an Worldcoin beginnt 2021 mit einem zunächst vier, aber bald 70 Köpfe starkem Team – bei der Tools for Humanity GmbH, die in Erlangen ihren Sitz hat, aber heute vor allem von Berlin aus arbeitet. Sie entwickelt die Soft- und Hardware für Worldcoin und hat zwischenzeitlich auch Niederlassungen in San Francisco und New York City. Hinter der Tools for Humanity GmbH und dem Worldcoin-Projekt als solchem steht wiederum eine Stiftung, die auf den Kaimaninseln registriert ist.

Eines der großen Probleme, die Tools for Humanity lösen muss: Wie kann sichergestellt werden, dass jeder wirklich nur ein Grundeinkommen bezieht? Und dass sich hinter jeder Kryptoadresse von Worldcoin ein Mensch befindet – und nicht etwa ein Betrüger oder sogar eine Künstliche Intelligenz? Denn eine der Grundmechaniken von Kryptowährungen ist es schließlich, dass sich jeder unendlich viele digitale Brieftaschen anlegen darf. Und das auch noch mehr oder minder anonym, auf jeden Fall pseudonym.

Wie Blania im Podcast Bankless erzählt, hätten die Gründer verschiedene Herangehensweisen für dieses Konzept namens Proof of Personhood oder Verified Humanness erwogen, beispielsweise die Pässe, die Gesichter oder Hände eines jeden Menschen zu scannen und in einen einzigartigen Code umzuwandeln, der mit der Adresse einer digitalen Wallet verbunden ist. Diese Methoden waren dem Team aber nicht fälschungssicher genug.

Die Entwickler erdachten stattdessen eine aufwendige und ziemlich radikale Methode. Sie bauten den sogenannten Orb, einen metallenen Ball, der etwas an den Todesstern aus Star Wars erinnert. Im Inneren befindet sich ein kleiner Computer, der mit einem Kamerasystem in einem kleinen Einschnitt der Sphäre verbunden ist. Mit diesem wird die Iris einer Person fotografiert und ihr digitales Abbild dann in einen einzigartigen Code umgewandelt – dem Iris Hash. „Die Iris hat so viele Unterschiede, dass selbst Zwillinge eine unterschiedliche haben“, so Blania. Optische Filter, weitere Multispektralsensoren, die Software und ein KI-System sollen sicherstellen, dass es sich bei jedem Auge um das eines wirklich lebenden Menschen handelt. Verschiedene Sicherheitssysteme sollen zudem verhindern, dass das Gerät manipuliert wird.

Nur wer sein Auge von dieser Maschine scannen lässt, kann eine Worldcoin-Brieftasche eröffnen, dabei 25 Worldcoin als Startguthaben erhalten, später wöchentlich einen Worldcoin claimen – und gleichzeitig eine sogenannte World ID bekommen, ein Konto samt dem Nachweis, ein Mensch zu sein. Beides soll auf dem einzigartigen Iris-Code basieren. Andere private Daten werden nicht gespeichert, versichert die Organisation. Auch nicht der Iris-Scan selbst. Der würde direkt nach der Berechnung des Hashs gelöscht. Eigentlich: Denn, wie Worldcoin selbst in einem mittlerweile geänderten Blogpost einräumte, wurden zumindest die während „Feldtests“ gesammelten biometrischen Daten genutzt, um die eingesetzten Algorithmen zu trainieren – und erst später gelöscht.

Mittlerweile sei diese Praxis aber geändert, versichert Worldcoin. Die biometrischen Daten würden heute sofort gelöscht – außer die Nutzer erklären sich explizit dazu bereit, sie Worldcoin zur Verfügung zu stellen. Laut Altman und Blania sei Worldcoin hinsichtlich des Datenschutzes daher so sicher, wie es geht. „Uns ist egal, wer du bist, nur dass du einzigartig bist, wollen wir wissen“, heißt es bei Worldcoin.

Bereits Ende 2021 hat Worldcoin über 100.000 Augen gescannt. Die Währung selbst gibt es damals noch gar nicht. Stattdessen können sich die ersten Probanden etwa in Bitcoin auszahlen lassen. Wo und die Art und Weise wie diese ersten Worldcoin-Nutzer rekrutiert werden, ist durchaus fragwürdig, berichtet MIT Technology Review bereits 2022. Statt in den großen westlichen und asiatischen Metropolen fokussiert sich das Krypto-Start-up zunächst auf afrikanische Staaten wie Nigeria, Sudan und Kenia und dann auch Indonesien, Chile und die Philippinen. Die Scans mit den Orbs werden vor Ort von Freiwilligen durchgeführt, die pro gescannter Iris eine Provision in Form der Stablecoin-Kryptowährung Tether erhalten.

Teils sollen die Freiwilligen in diesen Ländern bei ihrer Akquise aggressiv vorgegangen sein, sogar getäuscht und gelogen haben. Sie hätten Geld für den Augenscan angeboten oder diesen als Teil eines Bitcoin- beziehungsweise Kryptowährung-Workshops getarnt, die Teilnehmer nicht über das Ziel und den Zweck der Scans aufgeklärt oder nebenbei unzulässig weitere persönliche Informationen abgefragt. Dabei soll es sich laut Worldcoin „um isolierte Einzelfälle“ gehandelt haben. Laut Blania habe sich seit 2021 „sprichwörtlich alles geändert“. Dennoch steht der Vorwurf im Raum, die Worldcoin-Macher hätten in fast schon kolonialer Arroganz bewusst Gemeinschaften zu Laborratten einer unfertigen Technologie gemacht, die sich am wenigsten wehren und am leichtesten ausbeuten lassen.

Wobei Worldcoin 2021 auch schon in Norwegen, Finnland und Hongkong erste Kunden sammelt – und dann rasch expandiert. In den USA, Kanada, Spanien, Dubai, Portugal, Frankreich, Singapur, Japan und natürlich auch in Deutschland werden Augen abgelichtet. Wer mag, kann via World-App in Erlangen einen Termin für den Scan machen, und auch in Berlin ist ein Orb unterwegs. Andere Städte sollen folgen.

Heute werden die sogenannten Orb Operator nicht mehr nur nach der Anzahl der gescannten Personen bezahlt, sondern auch basierend darauf, ob die gescannten Nutzer sich auch in der World-App einloggen und diese nutzen.

Stand der Veröffentlichung des Artikels soll es über 2,1 Millionen verifizierte Nutzer in 120 Ländern geben. Insgesamt sollen 366 Orbs in 34 Ländern unterwegs sein. Über 1.500 weitere Orbs wären bereits produziert, die bald auf den Weg zu den freiwilligen Helfern gehen sollen. Irgendwann sollen die Baupläne öffentlich gemacht werden, so dass jeder diese Orbs fertigen und damit für Zulauf zu Worldcoin sorgen kann.

Nur ein weiterer Token?

Offiziell ging Worldcoin am 24. Juli 2023 an den Start. An diesem Tag fand der Launch der digitalen Währung statt, die nun in Form des WLD-Token verfügbar ist. 10 Milliarden gibt es davon. Nach und nach sollen die Token über die kommenden 15 Jahre ausgeschüttet werden. Wer sich registriert und mit seinen Augen verifiziert hat, bekommt sie in der World-App gutgeschrieben. Der Wert der Währung steigt bereits am Starttag unmittelbar auf fast drei Euro je Token, fällt jedoch über die kommenden Tage auf 2,19 Euro. Anders als Bitcoin oder Ethereum setzen die Macher von Worldcoin nicht auf eine eigene Blockchain. Stattdessen ist WLD ein Token unter vielen, der auf der Optimism-Blockchain existiert – eine sogenannte Layer-2-Blockchain, die parallel zur Ethereum-Blockchain existiert und mit ihr kompatibel ist.

Der Vorteil? Dadurch kann Worldcoin bereits jetzt über verschiedenste DeFi-Dienste ganz einfach gegen andere Digitalwährungen getauscht und gehandelt werden. Auch muss niemand eine World-App nutzen oder seine Augen scannen lassen, um Worldcoin zu kaufen und zu nutzen – das geht auch mit anderen Wallets wie Metamask. Nur, wer seinen kostenfreien Anteil und irgendwann das Grundeinkommen erhalten will, muss verifiziert sein. Laut Blania soll Worldcoin irgendwann eine eigene Blockchain bekommen, die aber ebenso mit dem Ethereum-Netzwerk verbunden sein soll, das einen zentralen Bestandteil der weltweiten Krypto-Ökonomie und eines der größten digitalen Finanznetzwerke überhaupt darstellt.

Sonderlich viele Anwendungsmöglichkeiten für Worldcoin existieren allerdings noch nicht. Die Kryptowährung wird derzeit von keinem bekannten Onlinehändler, Diensteanbieter oder Geschäft unterstützt. Etwas anders sieht es bei der World ID aus, die die Nutzer pseudonym als Menschen authentifiziert. Der Identitäts- und Zugriffsmanagementdienst Okta hat schon eine Kooperation mit Worldcoin für die Nutzung von World ID angekündigt. Außerdem werben Altman und das Worldcoin-Team für weitere Nutzungsmöglichkeiten. Beispielsweise könnten Social Networks wie Twitter die World ID integrieren, um Probleme mit Bots und Propaganda zu bekämpfen, lautet ein Vorschlag. Oder OpenAI könnte damit sicherstellen, dass nur Menschen ChatGPT benutzen.

Es profitieren derzeit vor allem die Investoren

So ambitioniert und opulent die Pläne von Worldcoin sind, so groß sich auch die Bedenken und so breit die Kritik am Projekt. In mehreren Ländern wurden nach dem medienwirksamen Launch erste Ermittlungen gegen die Praxis des Start-ups eingeleitet. In Deutschland hat das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht eine Datenschutzprüfung eingeleitet. „Aus unserer Sicht zentral ist hier die vom Verantwortlichen vorzunehmende Datenschutzfolgenabschätzung, da hier eine Datenverarbeitung mit hohen Risiken für die betroffenen Personen vorliegt“, so Michael Will, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht. „Wir untersuchen insbesondere die rechtliche Grundlage der Verarbeitungen, die Einhaltung der Betroffenenrechte und die Sicherheit der Datenverarbeitungen.“

Wir untersuchen insbesondere die rechtliche Grundlage der Verarbeitungen, die Einhaltung der Betroffenenrechte und die Sicherheit der Datenverarbeitungen.

Michael Will

In Frankreich und Großbritannien unternehmen die Behörden ähnliche Anstrengungen. Einige Datenschutzaktivisten gehen zudem davon aus, dass die Praxis von Worldcoin womöglich gegen mehrere Punkte der Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union verstoßen könnte und dem Projekt deshalb hohe Strafzahlungen drohen. Das Innenministerium von Kenia hat die Aktivitäten von Worldcoin sogar vorerst untersagt, während Ermittlungen hinsichtlich des Datenschutzes stattfinden. Und sogar der NSA-Whistleblower Edward Snowden gab auf Twitter warnende Worte von sich: „Lasst nicht eure Augen katalogisieren. Nutzt keine biometrischen Daten zur Betrugsbekämpfung. Der menschliche Körper ist kein Fahrkartenautomat.“

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Kritik kommt aber auch von viele Anhängern von Kryptowährungen. Vor allem Entwickler sehen in Worldcoin einen Verrat an den Grundprinzipien, die mit anderen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum verbunden sind: Dezentralität, Anonymität und Sicherheit. All das sei bei Worldcoin nicht wirklich gesichert.

„Spezialisierte Hardwaresysteme [wie der Orb] bringen ein viel größeres Risiko der Zentralisierung mit sich“, sagt etwa Ethereum-Gründer Vitalik Buterin. Derzeit besitze Worldcoin darauf ein Monopol. Sollten die Macher dieses aufgeben und andere ebenso die Orbs herstellen können, stelle sich die Frage nach einer Zertifizierung, die einen unveränderten Nachbau garantiert. Aber auch jetzt könne niemand unabhängig prüfen, ob in den Orbs nicht vielleicht eine Hintertür verbaut ist, die Daten ausleitet. So gibt es lediglich das Wort der Worldcoin-Entwickler.

Spezialisierte Hardwaresysteme [wie der Orb] bringen ein viel größeres Risiko der Zentralisierung mit sich.

Vitalik Buterin

Genau das gleiche gilt für das große Versprechen des Grundeinkommens. Obschon Sam Altman viel darüber redet, bleibt er, was die konkrete Umsetzung und die Finanzierung des egalitären Mammutprojektes angeht sehr wortkarg. Außerdem werden statt der Menschheit vorerst wohl insbesondere er und die Investoren von Worldcoin profitieren. Denn 25 Prozent aller Worldcoin-Token sind bereits reserviert. Genau 9,8 Prozent gehen an das ursprüngliche Entwicklungsteam, 1,7 Prozent sind als Reserve für Tools für Humanity vorgesehen und 13,5 Prozent gehören den Investoren. Darunter sind etwa die Risikokapitalfirma Andreessen Horowitz, der LinkedIn-Gründer Reid Hoffman, aber auch Sam Bankman-Fried und Three Arrows Capital. Alleine der Anteil der Investoren hat beim aktuellen Kurs derzeit einen Wert von über 2,95 Milliarden Euro – ein Vielfaches dessen, was in das Projekt investiert wurde.

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