Die NASA hat drei Firmen ausgewählt, um ein neues Mondauto zu bauen

Für die Rückkehr zum Mond braucht die NASA ein neues Mondauto. Nun hat sie drei Unternehmen ausgewählt, die dafür Ideen einreichen sollen. Die Konzepte der drei Unternehmen sind sehr unterschiedlich.

Von Michael Förtsch

Selbst wenn die NASA ihren Zeitplan nicht einhalten kann, sollen noch in diesem Jahrzehnt wieder Menschen auf dem Mond landen. Frühestens im September 2026 sollen mit der Artemis 3 getauften Mission erneut NASA-Astronauten den Erdtrabanten betreten. Anschließend soll in Folgemissionen eine dauerhafte Präsenz aufgebaut und zahlreiche Forschungs- und Erkundungsmissionen auf dem Mond durchgeführt werden. Dafür braucht es entsprechende Ausrüstung – vor allem ein neues Mondauto, das weite Fahrten über die staubige Oberfläche der südlichen Polarregion erlaubt, wo von den Wissenschaftlern der US-Raumfahrtbehörde gefrorenes Wasser vermutet wird.

Wie die NASA jetzt bekannt gab, hat sie drei Firmen mit der Entwicklung eines solchen neuen Mondfahrzeugs beauftragt. Es soll natürlich deutlich mehr können als das legendäre Lunar Roving Vehicle, das der Ingenieur Ferenc Pavlics 1969 bei General Motors in nur 17 Monaten für die Apollo-Missionen konstruierte. Die drei Unternehmen heißen Intuitive Machines, Lunar Outpost und Venturi Astrolab – allesamt relativ junge Raumfahrtunternehmen.

Intuitive Machines besteht seit 2013 und landete im Februar 2024 eine Sonde auf dem Mond. Lunar Outpost wurde 2017 gegründet und entwickelt kleine Rover, die eines Tages auf Mond und Mars fahren sollen. Venturi Astrolab startete 2019, gehört aber zum 1984 gegründeten Automobil-, Solar- und Elektroautohersteller Venturi aus Monaco. Dieser baute rare Supersportwagen wie den Venturi 400 GT und den VBB-3, das mit 549 Stundenkilometern bis heute schnellste Elektroauto der Welt. Außerdem stellte Astrolab 2006 ein experimentelles Solar-Elektroauto vor.

Sehr verschiedene Konzepte

Die Konzepte der Firmen für das so genannte Lunar Terrain Vehicle müssen mehrere Anforderungen erfüllen. Unter anderem müssen die Mondautos in der Lage sein, mindestens zwei Astronauten zu befördern und den harten Umweltbedingungen auf dem Mond standzuhalten. Außerdem müssen sie einen Roboterarm tragen können und über Stauraum für wissenschaftliche Geräte und Proben verfügen. Und sie müssen sowohl teilautonom als auch ferngesteuert manövrieren und eingesetzt werden können, beispielsweise um Astronauten aufzunehmen oder um von einem Habitat oder von der Erde aus Experimente und Forschungsmissionen auf dem Mond durchzuführen.

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Die Unternehmen haben nun ein Jahr Zeit, ihr jeweiliges Fahrzeug zu entwickeln, bevor die NASA entscheidet, wie und welcher Entwurf auf den Mond gebracht werden soll. Danach wird ein Prototyp gebaut, unter härtesten Bedingungen getestet und schließlich auf den Mond gebracht, bevor das endgültige Fahrzeug von den Astronauten benutzt wird.

Die bisherigen Ideen der drei Unternehmen gehen weit auseinander. Der sogenannte Moon Racer von Intuitive Machines erinnert eher an ein sportliches Cabriolet als an ein Forschungsfahrzeug. Ein Konzept namens Lunar Dawn von Lunar Outpost zeigt ein futuristisches SUV-ähnliches Fahrzeug mit einer breiten Ladebucht. Das Mondfahrzeug von Venturi Astrolab, das bereits als Prototyp existiert, ist dagegen minimalistisch und modular konzipiert. Es bietet zwei Stehplätze für die Astronauten und einen vorderen Teil, der mit zwei Sitzplätzen, einem Modul für Transportcontainer oder verschiedenen Anbauten für Arbeits- und Forschungsaufgaben ausgestattet werden kann.

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