Der Dogecoin-Satellit DOGE-1 fliegt im Januar zum Mond

Vor zwei Jahren wurde der Start eines Satelliten angekündigt, dessen Flug vollkommen mit der Kryptowährung Dogecoin finanziert werden sollte. Seitdem kam es zu mehreren Verschiebungen. Nun soll der DOGE-1 genannte Satellit im Januar des kommenden Jahres starten.

Von Michael Förtsch

Der Hype um Kryptowährungen ist seit dem massiven Crash im Jahr 2022, dem Konkurs zahlreicher Kryptofirmen und dem Zusammenbruch des Blockchain-Ökosystems Terra ziemlich abgeflaut. Milliarden an digitalen Werten wurden dabei vernichtet und nicht wenige Privatanleger haben viel Geld verloren. Inzwischen geht es mit vielen Kryptowährungen aber wieder aufwärts. Da kommt eine kuriose Weltraummission gerade recht. Denn im Januar 2024 soll eine bereits vor zwei Jahren getätigte Ankündigung eines kanadischen Start-ups endlich in die Tat umgesetzt werden. Dieses will die Kryptowährung Dogecoin auf den Mond schießen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Spruch „to the moon“ ist für zahlreiche Krypto-Enthusiasten ein regelrechtes Mantra: Bis zum Mond soll der Wert einer digitalen Währung steigen – und damit alle reich machen. Die Geometric Energy Corporation aus dem kanadischen Calgary, die sich selbst als Technologieunternehmen beschreibt, das sich „für einen positiven sozialen Wandel der Menschheit einsetzt“, hat bereits im Jahr 2023 einen Flug auf einer Falcon-9-Rakete von SpaceX gebucht. Dieser wurde komplett mit Dogecoin bezahlt. Möglich gemacht hat das angeblich Elon Musk selbst, der damals für viele als Galionsfigur der auf einem Meme aufgebauten Kryptowährung galt.

Mit dem Raketenstart will die Firma einen 40 Kilogramm schweren Cubesat-Satelliten namens DOGE-1 ins All schicken. Sein Ziel ist der Mond. In der Umlaufbahn des Erdtrabanten soll der Kleinsatellit mit verschiedenen Kameras und Sensoren unterschiedlichste Daten über die Mondoberfläche und den umgebenden Weltraum sammeln und zur Erde funken. Außerdem soll der Cubesat über ein LED-Display verfügen. Dessen einzelne Pixel sollen – nach dem Vorbild der Million-Dollar-Homepage – einzeln vermietet werden. So sollen Werbegrafiken oder auch Kunst präsentiert werden können. Eine ausfahrbare Kamera soll das Display vor der Mondkulisse filmen und live auf YouTube oder Twitch übertragen.

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Eigentlich war der Start bereits für Anfang 2022 geplant. Damit wäre DOGE-1 der erste Kleinsatellit im Cubesat-Format im Mondorbit gewesen. Inzwischen hat jedoch der NASA-Satellit Capstone diese Premiere für sich beansprucht. Für ihren Start nutzen die DOGE-1-Entwickler eine größere Mission als Mitfluggelegenheit. Mit der gleichen Rakete soll auch ein Mondlander des Start-ups Intuitive Machines starten, der in der Südpolregion des Mondes aufsetzen soll – und neben NASA-Experimenten auch ein Kunstwerk von Jeff Koons und den Prototyp eines Mond-Datenzentrums an Bord hat. Zunächst war der Start für November dieses Jahres geplant, jedoch kam es zu Verzögerungen bei der Fertigstellung des Landemoduls. Im Oktober wurde nun der 12. Januar 2024 als voraussichtlicher Starttermin festgelegt.

Das Projekt DOGE-1 war schon zuvor mehrfach vertagt worden. Ursprünglich sollte der Satellit vom Start-up-Unternehmen Firefly gestartet werden. Dieses musste jedoch nach rechtlichen und finanziellen Problemen 2017 Konkurs anmelden. Daher wandte sich der Geometric-Energy-Corporation-Chef Samuel Reid 2018 an SpaceX.

Dogecoin wurde einst als Satire auf den Hype um Kryptowährungen gegründet, hat sich in den letzten Jahren allerdings zu einem viel genutzten Ökosystem entwickelt. Einst war ein Dogecoin nur Bruchteile eines Cent wert. Im Mai 2021 erreichte die Kryptowährung einen Höchstpreis von 61 Cent. Seitdem ist sie auf einen Wert zwischen 5 und 8 Cent gefallen. Jackson Palmer, einer der Dogecoin-Entwickler, hat DOGE-1 und andere Projekte in der Vergangenheit kritisiert, die Dogecoin als Währung propagieren.

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