Nicht nur die USA, sondern auch China arbeitet an Robotern, die zukünftig im Militär dienen sollen. Chinesische Ingenieure zeigten nun einen Roboter, der von einem Yak inspiriert sein soll. Der soll vorrangig als Transportvehikel dienen, könnte aber auch bewaffnet werden.
Von Michael Förtsch
Es wirkt etwas wie eine Szene aus einem dystopischen Science-Fiction-Film. Eine öde und dröge Wüstenlandschaft zieht sich dahin. Mitten drin trappelt ein vierbeiniger Roboter umher. Er trampelt über Sand und Fels und marschiert eine provisorische Straße entlang. Bei diesem Roboter handelt es sich, zumindest laut chinesischen Medien, um den derzeit größten und schwersten rein-elektrisch angetriebenen Roboter, der auf vier Beinen unterwegs ist. Einen Namen hat der Roboter nicht, wurde aber aufgrund seiner Optik, die entfernt an asiatische Rinder erinnert, als mechanisches Yak betitelt.
Laut seinen Entwicklern soll der Roboter bis zu 160 Kilogramm an Zuladung schleppen können und eine Geschwindigkeit von zehn Kilometern pro Stunde erreichen. Mehrere Kameras und Sensoren sollen es ermöglichen, dass sich das mechanische Yak weitestgehend selbst orientieren und Hindernisse übersteigen, umgehen oder sogar überspringen kann – sei es in Wüstenregionen, Grasland oder auch verschneiten Umgebungen. Eingesetzt werden soll der Roboter zukünftig beim chinesischen Militär.
Laut der chinesischen Staatszeitung People’s Daily soll der Roboter unter anderem für Aufklärungsmissionen in gefährlichen Gebieten eingesetzt werden und in abgelegenen Grenzregionen patrouillieren. Ebenso könne er auch als Lastenträger bei Manövern eingesetzt werden oder selbsttätig Munition und anderen Nachschub zu Einsatzkräften in Regionen transportieren, in denen Geländewagen und LKW überfordert sind. Aber: Der Roboter soll sich auch mit Waffen aufrüsten lassen, erklärte ein Militärexperte gegenüber der Global Times , ganz ähnlich, wie das schon bei Drohnen wie der Blowfish A3 der Fall ist.
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Auffällig am mechanischen Yak ist, wie stark Optik und Aufbau dem einst von Boston Dynamics für die US-Militärforschungsfirma DARPA entworfenen AlphaDog und dessen Vorgängerprojekt BigDog ähneln. Dieser Roboter wurde erstmals 2008 vorgestellt. Ziel war es, einen Roboter für das US-Militär zu entwickeln, der als Transportvehikel in schwierigen Gelände fungieren und schwere Lasten für kleine Einsatztruppen schleppen kann. Anders als das mechanische Yak setzte AlphaDog auf einen Verbrennungsmotor. Das Projekt wurde 2015 eingestellt. Aber die Forschungsergebnisse aus dem Projekt flossen in die Entwicklung des Robo-Hundes Spot ein, der unter anderem Testweise bei der Polizei Nordrhein-Westfalen eingesetzt werden soll.
Der Einsatz von Robotern bei Polizei und Militär löst immer wieder Kontroversen aus. Erst im vergangenen Jahr wurde die Nutzung eines Spot-Roboters bei der New Yorker Polizei abgebrochen. Sowohl Bürger als auch Politiker protestierten, nachdem ein mit Überwachungsequipment ausgerüsteter Robo-Hund in einen Appartementkomplex geschickt wurde, der vor allem von einkommensschwache Familien bewohnt wird. Für Protest sorgte auch ein mit einem Scharfschützengewehr bestückter Roboter der US-Firma Ghost Robotics, der im Oktober 2021 auf einer Militärkonferenz in Washington DC ausgestellt wurde.
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