Die Corona-Krise hat die Filmindustrie hart getroffen. Viele Filme konnten in den vergangenen zwei Jahren keinen klassischen Kinostart feiern. Das hat die Filmemacher aber keineswegs aufgehalten. Denn auch 2022 erwarten uns zahlreiche interessante Neuerscheinungen. Darunter viele Science-Fiction-Produktionen. Wir stellen euch 22 vor, die euch gefallen könnten.
Von Michael Förtsch
Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorüber. Dennoch sind Kinobesuche unter Hygiene- und Sicherheitsauflagen wieder möglich und Filmstudios bereit, manche großen Produktionen wieder auf die Leinwände zu bringen. Außerdem feiern weiterhin zahlreiche Filme ihre Premiere direkt auf Streaming-Diensten wie Netflix, Amazon Prime Video, Hulu oder Disney Plus. Aber wo auch immer: Auch im Jahr 2022 sind darunter viele Science-Fiction-Werke, die durchaus faszinierend und spannend erscheinen. So manche davon wurden inmitten der Pandemie gedreht oder haben aufgrund der epidemischen Lage seit Jahren auf eine Veröffentlichung gewartet.
Hier sind 22 Science-Fiction-Filme, die ihr euch 2022 ansehen solltet.
The Challenge
Es herrscht Verzweiflung auf der Internationalen Raumstation. Denn dort, hunderte Kilometer über der Erdoberfläche, schwebt der Kosmonaut Ivanow in Lebensgefahr. Ihn auf die Erde zu bringen, ist keine Option. Daher wird die Ärztin Zhenya, gespielt von Yulia Peresild, zu ihm hinaufgeschickt. The Challenge ist die erste Produktion in Spielfilmlänge, die im Weltall gedreht wurde. Für die Produktion flogen die Schauspielerin Yulia Peresild und Regisseur Klim Shipenko im Oktober 2021 zur ISS, wo über 30 Stunden an Material aufgenommen wurden. Bei dem Darsteller des todkranken Kosmonauten handelt es sich um den echten Raumfahrer Oleg Novitsky.
The Challenge soll voraussichtlich Ende 2022 im Kino starten.
What to Do with the Dead Kaiju?
Der Name des Films sagt eigentlich schon alles – oder zumindest so einiges. Tokio wird von einem riesigen Monster angegriffen, wie schon seit Jahren wieder und wieder. Aber diesmal fällt die Kreatur inmitten ihrer Zerstörungsorgie aus unerfindlichen Gründen einfach tot um. Das Problem? Was soll nun mit dem riesigen, tonnenschweren und sich langsam durch die Verwesung aufblähenden Kadaver geschehen, der gleich einem toten Wal zu explodieren droht? Genau das soll eine wild zusammengewürfelte Gruppe aus Experten herausfinden und damit die Millionenstadt Tokio vor einer Katastrophe bewahren.
What to Do with the Dead Kaiju? soll voraussichtlich 2022 im Kino und auf Streaming-Diensten starten.
65
In 65 mimt Adam Driver einen Astronauten, der durch unglückliche Umstände auf einen fremden Planeten kracht. Er findet sich dort in einer Umgebung wieder, die einem Urwald auf der Erde gleicht. Zunächst wähnt er sich dort ganz alleine, muss dann aber feststellen, dass er das wohl doch nicht ist. Gedreht und geschrieben wurde 65 von Scott Beck und Bryan Woods, die unter anderem schon die Geschichte für A Quiet Place verfasst haben.
65 soll voraussichtlich im April 2022 im Kino starten.
Project Gemini
Die Menschheit hat beschlossen, mit dem Gemini-Projekt einen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu terraformieren, also bewohnbar zu machen. Aber der Kontakt zu den Siedlern und Terraformern geht verloren. Jedenfalls bis nach Jahren plötzlich ein Signal aus den Weiten des Alls empfangen wird – von einem Planeten, der weitab vom eigentlichen Ziel der Mission liegt. Ein neues Team soll klären, was passiert ist. Der Film von Regisseur Vyacheslav Lisnevsky ist eine der bisher aufwendigsten russischen Science-Fiction-Produktionen. Der ursprüngliche Kinostart war für 2019 geplant, wurde aufgrund der Corona-Pandemie aber mehrfach verschoben.
Project Gemini soll voraussichtlich 2022 im Kino starten.
Mother/Android
Georgia Olsen ist schwanger – von ihrem Freund Sam. Das war nicht geplant. Ebenso wenig wie die Revolution der Roboter, die plötzlich am Weihnachtsabend ausbricht. Auch mögen sämtliche Smartphones und Computer nicht mehr funktionieren. Wenig später versinkt die Welt in Chaos. Georgia und Sam versuchen nun einfach zu überleben. Dafür müssen sie den immer noch aggressiven Robotern entkommen und eine Möglichkeit finden, ihr Kind sicher zur Welt zu bringen.
Mother/Android ist am 7. Januar auf Netflix gestartet.
Distant
Andy Ramirez ist Bergbauarbeiter im All. Gemeinsam mit einem kleinen Trupp erntet er seltene Mineralien auf Asteroiden. Bei einem Auftrag geht jedoch irgendetwas schief. Das Schiff der Minenarbeiter hat eine Fehlfunktion und kracht auf einen fremden Planeten. Ramirez überlebt – aber nicht als einziger, irgendwo Kilometer entfernt scheint seine Kollegin Naomi Calloway aufgeschlagen zu sein. Der Minenarbeiter macht sich auf den Weg zu ihr – aber wird, wie er bald feststellt, von einer merkwürdigen Kreatur verfolgt.
Distant soll voraussichtlich im Oktober 2022 im Kino starten.
We
Der 1920 von Jewgeni Samjatin veröffentlichte Roman Wir gilt als das russische Pendant zu 1984– und war in der damaligen Sowjetunion verboten. Die Geschichte ist 200 Jahre nach einem verheerenden Krieg im Vereinigten Staat angesetzt. Dessen Bürger tragen Nummern statt Namen und werden lückenlos überwacht. Sie wohnen und arbeiten in Gebäuden mit Wänden aus Glas. Bürger D-503 sieht das als den richtigen Weg, bis er auf eine Rebellin trifft. Der russische Regisseur Hamlet Dulyan hat den Roman mit surrealen Bildern für die Leinwand umgesetzt. Eigentlich sollte Мы – der englische Titel lautet We – bereits 2021 ins Kino kommen, jedoch hat sich die Fertigstellung aufgrund der Pandemie verzögert.
We soll voraussichtlich Ende 2022 im Kino starten.
Tao
Noch ist nicht sonderlich viel über den Science-Fiction-Animationsfilm Tao bekannt. Lediglich, dass er in China angesiedelt sein wird und sich um eine Gruppe junger Frauen dreht, verrät das Studio Sony. Was den Film interessant macht: Die Regie wird Emily Dean übernehmen, die als Animationskünstlerin und Autorin an den Lego-Filmen mitgewirkt hat und bei Tao mit dem Team arbeitet, das für Spider-Man: Into the Spider-Verse verantwortlich zeichnete.
Tao soll voraussichtlich 2022 im Kino starten.
Don’t Worry Darling
Alice und ihr Mann Jack leben ein klassisches 1950er-Vorstadtdasein. Dann erhält das Paar die Gelegenheit, in eine utopische Experimentalstadt inmitten der Wüste umziehen, die von einem so glamourösen wie ominösen Konzern gebaut wurde und betrieben wird. Doch die Gemeinschaft und ihre Mitglieder scheinen einfach zu perfekt. Wie Alice nach und nach erkennt, geht irgendetwas Finsteres vor. Der Film wurde von Regisseurin Olivia Wilde inmitten der Corona-Pandemie gedreht.
Don‘t Worry Darling soll voraussichtlich im September 2022 im Kino starten.
After Yang
Die US-Amerikaner Jake und Kyra haben ein Mädchen aus China adoptiert. Da sie ihre Tochter auch mit der Kultur und der Sprache ihrer Heimat bekannt machen wollen, kaufen sie einen Roboter namens Yang, der ihr all das beibringen soll. Aber plötzlich hat Yang eine Fehlfunktion. Jake will ihn reparieren lassen und bekommt die Möglichkeit, über eine VR-Brille in das Gedächtnis des Roboters einzutauchen. Dabei erfährt er, dass Yang bereits zuvor eine Familie hatte. After Yang basiert auf der Kurzgeschichte Saying Goodbye to Yang .
After Yang soll voraussichtlich Mitte 2022 auf verschiedenen Streaming-Diensten starten.
The Orbital Children
Im Jahr 2045 wird die kommerzielle Raumstation Anshin eröffnet, die als Luxushotel und Durchgangsbahnhof zwischen Erde und Mond konzipiert ist. Es ist auch die erste Raumstation, die Kinder erlaubt. Doch kurz nach der Eröffnung kommt es zur Katastrophe. Ein Teil der Station wird zerstört. Der andere Teil trudelt ins All – mitsamt einer Gruppe Kinder, die nun auf sich gestellt versuchen müssen, zur Erde zurückzukommen. The Orbital Children wurde in Japan als zweiteiliger Anime produziert. Dieser wird von Netflix international als mehrteilige Serie in zwei Staffeln veröffentlicht.
Die erste Staffel von The Orbital Children wird am 28. Januar auf Netflix starten.
Dual
Sara, gespielt von Karen Gillan, ist todkrank. Bald muss sie sterben. Aber das ist in der Zukunft, in der sie lebt, kein Problem mehr. Sie lässt einen Klon von sich anfertigen, der ihre Erinnerungen und Gefühle verinnerlicht. Überraschend wird Sara dann aber wieder gesund. Nun existiert sie zwei Mal – und das ist nicht erlaubt. Das Gesetz sieht vor, dass eine von beiden Sara-Versionen sterben muss. Welche, das soll in der Science-Fiction-Satire durch ein Duell auf Leben und Tod entschieden werden.
Dual soll voraussichtlich 2022 im Kino starten.
Avatar 2
Mehr als zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass James Cameron mit Avatar den epischen Kampf zwischen den außerirdischen Na’vi und einem gierigen Bergbaukonzern auf die Leinwände brachte – und damit den bis heute erfolgreichsten Film aller Zeiten. In der Fortsetzung müssen Jake Sully und Neytiri, die mittlerweile eine Familie gegründet haben, erneut in die Schlacht ziehen. Denn insbesondere Colonel Miles Quaritch, der die Privatarmee des Bergbaukonzerns RDA leitet, will die Niederlage gegen die blauhäutigen Ureinwohner nicht so einfach hinnehmen.
Avatar 2 soll voraussichtlich im Dezember 2022 im Kino starten.
Everything Everywhere All at Once
Die von Michelle Yeoh gespielte Evelyn Wang ist aus China in die USA gezogen, wo sie ein anstrengendes, aber tristes Leben führt. Jedenfalls bis sie plötzlich von einem Mann um Hilfe gebeten wird, der wie ihr Ehemann aussieht, aber es nicht ist. Er behauptet, er stamme aus einem Paralleluniversum. Und auch Evelyn hat Doppelgänger. Abertausende sogar, die ganz andere Leben leben – und die muss sie nun kennenlernen. Denn Evelyn ist die einzige, die ein großes Übel stoppen kann, das das Multiversum zu zerstören droht. Und dafür braucht sie all das Wissen und Können ihrer anderen Ichs.
Everything Everywhere All at Once soll voraussichtlich Mitte 2022 im Kino starten.
Prey
Mit Prey will der für 10 Cloverfield Lane und die Black-Mirror-Episode Playtest bekannte Regisseur Dan Trachtenberg die Predator-Saga um einen spielerischen und experimentellen Eintrag erweitern. Denn diesmal sollen die jagdverliebten Aliens mit ihrer Tarntechnologie nicht auf der Erde unserer Zeit landen. Stattdessen zeigt der Film wie die Yautja unseren Heimatplaneten vor 300 Jahren das erste Mal besuchten, um Beute zu jagen und Trophäen zu sammeln. Doch dann liefert ihnen die von Amber Midthunder gespielte Komantschen-Kriegerin namens Naru einen unerwartet herausfordernden Kampf.
Prey soll voraussichtlich Mitte 2022 auf Hulu und Disney Plus starten.
Moonfall
In Moonfall zerstört Roland Emmerich mal wieder die Erde. Und zwar, indem er den Mond aus seiner Umlaufbahn wirft und Kurs auf die Erde nehmen lässt. Eine Astronautin und mehrere Wissenschaftler sind die letzte Hoffnung der Menschheit und werden mit einem ausrangierten Space Shuttle zum Erdtrabanten geschickt. Dort müssen sie feststellen, dass der Mond nicht das ist, wofür ihn die Menschheit gehalten hat. Unter seinem staubigen Äußeren ist er hohl und verbirgt eine außerirdische Maschinerie.
Moonfall soll voraussichtlich im Februar 2022 im Kino starten.
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Im Jahr 2055 droht Menschen, Tieren und allem sonst die Ausrottung. Ein Meteorit ist auf der Erde eingeschlagen – und schien zunächst wie ein Geschenk des Himmels. Er transportierte Sporen einer Pflanze, die die Atmosphäre unseres Planeten binnen Monaten reinigte. Aber die Pandora getaufte Pflanze bereitet sich nun unaufhaltbar aus und zerstört alles, was ihr im Weg steht – darunter: Hongkong, eine der letzten intakten Städte. Ein Trupp von Militärwissenschaftlern hat jedoch einen Plan, um die extraterrestrische Bedrohung zu stoppen.
Warriors of the Future soll voraussichtlich 2022 im Kino und auf Streaming-Diensten starten.
The Adam Project
In The Adam Project übernimmt Ryan Reynolds die Rolle des titelgebenden Adam, ein Mann, der seinen Vater verloren hat – aber nicht weiß, wie und wieso. Er erhält die Chance, das herauszufinden. Und zwar indem er eine Reise durch die Zeit antritt und sein jüngeres Ich, gespielt von Walker Scobell, um Hilfe bittet. Die Regie bei dem als melancholische Zeitreise-Poesie angelegten Film hat Shawn Levy übernommen, der zuletzt Free Guy und die Nachts-im-Museum- Reihe umgesetzt hat.
The Adam Project soll voraussichtlich Anfang 2022 auf Netflix starten.
Crimes of the Future
Bereits seit 20 Jahren soll das Drehbuch für Crimes of the Future beim Die-Fliege- und Existenz-Regisseur David Cronenberg in der Schublade gelegen haben. Im zweiten Halbjahr 2021 hat der Dreh im griechischen Athen mit Viggo Mortensen, Léa Seydoux, Kristen Stewart und anderen mehr oder minder großen Namen begonnen. Die Handlung dreht sich um den Künstler Saul Tenser, der in der nahen Zukunft im Namen der Kunst durch Gen-Technik seinen Körper verändert und an einem Accelerated Evolution Syndrome leidet. Dadurch wachsen in ihm stetig neue und unbekannte Organe heran, die er sich publikumswirksam entfernen lässt.
Crimes of the Future soll voraussichtlich 2022 im Kino starten.
CUBE
Mehrere Menschen erwachen nacheinander und finden sich in einer Umgebung wieder, die aus miteinander verbundenen Würfeln besteht. Zahlreiche davon sind mit Fallen versehen, die die ahnungslosen Probanden zu töten drohen. Nur indem sie zusammenarbeiten, haben sie eine Chance, zu überleben. CUBE ist ein japanisches Remake des gleichnamigen Science-Fiction-Horror-Klassikers von 1997, bei dem Regisseur Yasuhiko Shimizu und Drehbuchschreiber Koji Tokuo die Originalfiguren und die Handlung neu zu interpretieren versuchen.
CUBE soll voraussichtlich 2022 im Kino starten.
Samaritan
Vor zwei Jahrzehnten drohte der Welt die Vernichtung durch finstere Mächte. Aber Stanley Kominski, gespielt von Sylvester Stallone, hat sie gerettet. Er war der erste und bislang einzige Superheld – und hat seinen Einsatz mit dem Tod bezahlt. Zumindest ist es das, was die Menschheit glaubt. Aber dann entdeckt ein junger Superheldenfan einen Landstreicher, der dem legendären Heroen auf erstaunliche Weise gleicht. Der Film von Julius Avery sollte eigentlich schon 2020 in den Kinos starten, wurde aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben
Samaritan soll voraussichtlich im August 2022 im Kino starten.
Jung-E (Arbeitstitel)
Im 22. Jahrhundert ist die Erde durch den Klimawandel unbewohnbar geworden – zumindest auf der Oberfläche. Ein Teil der Menschheit hat es jedoch geschafft, in riesigen unterirdischen Habitaten zu überleben. Doch auch dort scheint die Zukunft der Mensch ungewiss. Denn es ist ein Krieg ausgebrochen. Eine Gruppe von Wissenschaftlern hofft, diesen Krieg befrieden zu können. Sie glauben, ein gewagtes Experiment am Robotersoldaten Jung-E könnte der Menschheit einen Neustart erlauben. Gedreht wird Jung-E von südkoreanischen Regisseur Yeon Sang-ho, der schon Train to Busan und Hellbound verantwortet.
Jung-E soll 2022 auf Netflix starten.
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