15 Games für die Zeit zwischen den Jahren

Es geht wieder einmal ein Corona-Jahr zu Ende – und die Zeit zwischen den Jahren naht. Die kann sowohl besinnlich als auch echt stressig sein. Vor allem mit der globalen Pandemie im Hintergrund. Da kann zwischen Weihnachtsfeier, Verwandtenbesuch und Festessen ein kurzer Abstecher in die Welt der Videospiele eine nötige Erholungspause bieten. Wir haben einige aktuelle und klassische Games herausgesucht, die euch entspannter ins neue Jahr bringen.

Von Michael Förtsch

Es ist kalt, nass und in den meisten Gärten strahlt die Weihnachtsbeleuchtung. Aus Teilen von Deutschland sind sogar schon Gerüchte über Schneefall zu vernehmen. Die Tage bis zum Ende des Jahres lassen sich auch ohne Kalender abzählen. Und aus dem Radio trällern All I Want for Christmas Is You und Last Christmas. Oder anders gesagt: Weihnachten und die ominöse Zeit zwischen den Jahren stehen an. Eine Zeit, die sowohl Einkehr, Besinnlichkeit, viel zu viel Essen und Verwandtenbesuch bedeutet – selbst in der Ära von COVID-19. Das ist schön, aber auch ziemlich anstrengend. Daher gibt es durchaus genug Anlässe, um sich zumindest hin und wieder in die digitalen Welten von Videospielen zu flüchten.

Gute Games sind in den letzten Jahren zu Hauff erschienen. Allerdings sind epische Action- oder Open-World-Titel wie Deathloop, Resident Evil: Village, Returnal, Assassin’s Creed: Valhalla, Spider-Man: Miles Morales oder Far Cry 6 vielleicht nicht die ideale Wahl. Die fordern gleich ein Investment von dutzenden Stunden und ein Aufmerksamkeitspensum ab, das zwischen Festtagsbraten, Glühweingelage und dem Streit mit dem Impfskeptiker-Onkel kaum realistisch erscheint. Allerdings gibt es genügend Alternativen. Darunter Industria und Nuts, die sich mit wenigen Stunden an Spielzeit ideal über einige Tage hinweg absolvieren lassen. Oder wie wäre es mit dem geradlinigen, aber cleveren Mehrspieler-Shooter Splitgate, der einen schnellen Schlagabtausch in schicken Zukunftskulissen bietet? Und wer sprichwörtlich einfach dahintreiben will, der kann das mit dem obskuren, aber imposanten Science-Fiction-Experiment Exo One tun.

Industria

Es ist eine bizarre wie auch einfangende Dystopie, die die Entwickler von Industria zeichnen. In der Welt dieses Ego-Shooters hat die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik futuristische Robotertechnologie entwickelt und eine Künstliche Intelligenz namens Atlas erschaffen. Dennoch droht das Regime zu kollabieren. Inmitten aufkeimender Unruhen verschwindet der Freund der Forscherin Nora, die plötzlich entdeckt, dass die DDR-Wissenschaftler an einer noch viel unglaublicheren Maschinerie forschten: einem Raum-Zeit-Portal. Und das schleudert sie in eine Parallelwelt, deren Geheimnis sie lösen muss, um wieder nach Hause zu kommen.

Das über rund fünf Jahre von einem kleinen Team entwickelte Industria sieht aus und spielt sich in vielerlei Hinsicht wie der Klassiker Half-Life 2. Und genau das war auch die Intention der Macher. Kämpfe gegen blecherne Kampfmaschinen müssen taktisch und klug bewältigt werden. Aufs immer Neue überrascht das Spiel mit fantastischen Kulissen, surrealen Momenten und lässt die Geschichte einen unerwarteten Bogen schlagen. Dabei ist das gesamte Game in nur zwei bis drei Stunden zu bewältigen. Aber die fesseln. Dabei ruft das Ende, wenn auch ohne expliziten Cliffhanger, bereits nach einer Fortsetzung.

Industria ist für PC erhältlich.

Maquette

Das Rätselabenteuer Maquette lässt sich eigentlich in einen Satz fassen: Es ist eine tragische Liebesgeschichte, die in ein begehbares Fraktal gehüllt ist. Das Problem: Darunter kann man sich kaum etwas vorstellen, weswegen doch etwas ausgeholt werden muss. Maquette erzählt von der gescheiterten Beziehung von Michael und Kenzie. Beide verehren Kunst und Architektur, weshalb die gedanklichen Scherben nun in einer metaphorischen Architekturutopie aufgeräumt werden. Eine, die an einen riesigen Palastpark erinnert, in dessen Zentrum eine Miniatur dieses Palastparks steht, in deren Zentrum eine weitere Miniatur dieses Palastparks steht und so weiter.

Die Miniatur und die Gegenstände der normal großen Welt müssen genutzt werden, um Rätsel zu lösen. Versperrt ein Graben das Weiterkommen, kann ein Schlüssel in die Miniatur gelegt werden, um ihn zu überbrücken. Denn was in der Miniatur geschieht, geschieht auch in der Originalwelt. Um ein Labyrinth zu überwinden, kann man wiederum einfach auf die Mini-Fassung herabschauen und sich einen Weg aufzeichnen. Während der Lösung dieser Rätsel wird die Liebes- und Leidensgeschichte von Michael und Kenzie aufgearbeitet. Es wird erzählt, wie sie sich fanden und trennten, was sich wiederum in den Umgebungen widerspiegelt. Maquette ist schön anzuschauen und kann trotz einiger kniffliger Puzzles in unter vier Stunden durchgespielt werden.

Maquette ist für PC, PlayStation 4 und PlayStation 5 erhältlich.

Exo One

Es ist etwas gewagt, dieses mystisches Science-Fiction-Erlebnis mit dem Mobile-Game Tiny Wings zu vergleichen, aber in diesem Fall wohl durchaus gerechtfertigt. Denn in Exo One übernimmt der Spieler die Kontrolle über ein Gravitationsraumschiff. Gesendet von einer außerirdischen Zivilisation soll es eine menschliche Mannschaft nutzen, um das All zu erkunden. Und das geht, indem es über die Planetenoberfläche gelenkt wird. Mit einem Tastendruck wird ein Gravitationsfeld aufgebaut, mit dem es in Täler gezogen wird, um dann mit Schwung in die Höhe zu schießen – und mit einem weiteren Tastendruck dahin zu gleiten.

Das Ziel in Exo One ist grundsätzlich simpel. Stets ist im Hintergrund ein Lichtstrahl zu erspähen, der zu einem interstellaren Katapult gehört, das das Schiff von einem Planeten zum nächsten feuert. Mal ist dieser Planet eine grüne Idylle, mal eine glühende Lava- oder eine aufgewühlte Wasserwelt. Das Umhersurren und Gleiten ist eine entspannende, fast schon meditative Erfahrung und dank einer liebevoll gestalteten Optik optisch imposant. Nebenbei erzählt Exo One mit andeutenden Funksprüchen und aufflackernden Erinnerungsfetzen eine große, aber dennoch intime Science-Fiction-Geschichte, die an Klassiker wie 2001: Odyssee im Weltraum und Moon denken lässt.

Exo One ist für PC, Xbox One und Xbox Series X/S erhältlich.

The Eternal Cylinder

Es ist eine absonderliche Welt voller kurioser Kreaturen, in der sich der Spieler in The Eternal Cylinder wiederfindet. Aber die Trötnasenwesen, riesigen Dinosaurier und fliegenden Was-auch-immer sind nicht das schrägste, sondern ein riesiger Zylinder, der den gesamten Planeten wie ein gigantisches Nudelholz umrollt und dabei alles platt macht. Er sorgt für eine konstante Neuentwicklung. Als ein kleines Tierchen namens Trebhum ist es die Aufgabe des Spielers, den Hunderte Kilometer breiten Zylinder irgendwie zu überleben.

Das Trebhum wird vom Spieler aus Third-Person-Sicht umher gescheucht, muss fressen, Eier ausbrüten, um eine kleine Gemeinschaft aufzubauen, und sich gegen Fleischfresser verteidigen. Dazu kann das Trebhum andere Tiere und Früchte verspeisen und sich dadurch deren evolutionäre Eigenheiten einverleiben: Froschbeine, um höher zu springen, eine elektrisierende Haut, um Blitze zu spucken, und vieles mehr. Mit alldem ist The Eternal Cylinder wohl eines der verquersten, aber auch amüsantesten Games der letzten Jahre – und eines, das garantiert von Corona und streitenden Familienmitgliedern ablenkt.

The Eternal Cylinder ist für PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One und Xbox Series X/S erhältlich.

Inscryption

Ja, Inscryption ist ein Kartenspiel – aber das wohl nervenzehrendste überhaupt. Denn in einer schummrigen und spärlich beleuchteten Hütte spielt der Spieler um nicht weniger als sein Leben. Und zwar gegen finstere Figuren mit leuchtenden Augen. Das Kartenspiel selbst? Tiere und Dinge aus dem Wald treten hier gegeneinander an. Um eine Karte abzulegen, müssen jeweils schwächere Wesen geopfert werden. Für ein Hermelin geht ein Eichhörnchen drauf. Für einen Wolf zwei niedere Tiere. Schadenspunkte werden auf einer Wage gemessen; erreicht eine Seite die Tischoberfläche ist es aus.

Nach jedem Kartenduell wird zudem auf einer Landkarte ein Feld weitergezogen, um das eigene Deck zu verbessern – und die finsteren Hintergründe aufzurollen. Aber Inscryption ist nicht nur ein Kartenspiel. Ebenso kann sich der Spieler in der finsteren Hütte bewegen. Er kann versuchen, Rätsel zu lösen, die möglicherweise einen Ausweg bieten oder neue Hinweise geben, wie in den Duellen ein Vorteil gewonnen werden kann. Dabei arbeitet das Game mit optischen und akustischen Psychotricks, versetzt den Spieler abrupt in neue Kulissen und verlässt sogar plötzlich den ausgelegten Pfad, um die Geschichte in einen gänzlich neuen Kontext zu setzen. Das ist genial, etwas merkwürdig und einfach überraschend.

Inscription ist für PC, Mac und Linux erhältlich.

The Artful Escape

Francis Vendetti ist ein begnadeter Musiker, aber steht seit jeher im Schatten seines Onkels Johnson Vendetti, einer Legende der Volksmusik. Als er nun auf einem großen Konzert in seiner Heimatstadt Calypso auftreten soll, entschließt er sich, zuvor auf eine Reise zu gehen. Er will sich und seine Bühnenpersönlichkeit finden, um endlich aus dem Schatten seines Onkels heraustreten zu können. Dafür will er einen Jazz Club finden, der niemals zweimal am selben Ort auftaucht. Die Suche geht voran, in dem der Spieler Francis in Adventure- und Jump’n’Run-Manier durch wunderschön gestalte 2D-Umgebungen lenkt.

Zunächst geht es durch Calypso, wo Francis mehr über sich und seine Heimat erfährt. Aber schnell wird es kosmisch … und es verschlägt den jungen Musiker in die psychedelische Welt von Glimmerdim, die von Plattencovern und Musikvideos inspiriert ist. Es wird durch außerirdische Landschaften gehüpft, gesprungen und gerutscht. Es geht durch Wurmlöcher und Galaxien, wobei Francis seine Gitarrenriffs nutzt, um zu schweben und zu fliegen… aber auch, um die Flora und Fauna extraterrestrischer Welten aufzuwecken. The Artful Escape ist wahrlich eine rund fünf Stunden lange Flucht in eine farbenfrohe Irrsinnswelt voller beeindruckter Bilder und vibrierenden Klängen.

The Artful Escape ist für PC, Mac, Linux, Xbox One, Xbox Series X/S und iOS erhältlich.

Industries of Titan

Nicht der Mars, sondern der Saturnmond Titan wird der erste große Vorposten der Menschheit – jedenfalls in Industries of Titan . Und all das Dank renditeversessenen Megafirmen, die erkannt haben, dass der Titan vor seltenen Mineralien und Ressourcen nur so strotzt, die sich ausbeuten lassen. Und genau so einen fiesen Megakonzern übernimmt der Spieler. Er muss eine heruntergekommene Ansiedlung auf der Oberfläche des Mondes in eine effiziente High-Tech-Stadt transformieren, die den menschlichen Kolonisten nicht nur ein gutes zu Hause bietet, sondern auch die Kassen mit Geld füllt.

Als Firmenführer werden Straßen und Energienetze gezogen. Es werden Wohnkomplexe, Fabrikanlagen, Raumhäfen und Raffinerien gebaut – und dabei auch rücksichtslos die Ruinen einer vorangegangenen Zivilisation ausgeplündert und dann überbaut. Nach und nach entsteht dadurch eine gut geschmierte Wertschöpfungskette und eine in Dampf und Neonlicht gehüllte Cyberpunk-Metropole. Ebenso werden später Angriffe von Rebellen abgewehrt und die Kontrolle über den Rat übernommen, der die privatwirtschaftlichen Projekte auf dem Titan organisiert. Derzeit ist Industries of Titan noch im sogenannten Early Access und damit unfertig, aber spielbar. Nicht alles aber das Gros des Games funktioniert schon problemlos.

Industries of Titan ist für PC erhältlich.

Thimbleweed Park

Einst war Thimbleweek Park dank einer gut laufenden Kopfkissenfabrik ein florierendes Örtchen. Aber im Jahr 1987 droht die Stadt nun von der Landkarte zu verschwinden. Nur noch einige eigenwillige Spinner nennen Thimbleweed Park ihr zu Hause – und ein Mörder, wie es scheint. Denn im Fluss vor der Stadt wird eine Leiche gefunden. Zwei FBI-Agenten sollen den Fall aufklären, aber sind dabei keineswegs alleine. Denn im Verlauf des Point’n’Click-Abenteuers bekommt der Spieler auch die Kontrolle über einen verfluchten Clown, eine nerdige Erbin und einen melancholischen Geist.

Ja, das bereits 2017 erschiene Thimbleweed Park ist mit seiner breiten Steuerleiste, der groben Pixelgrafik und seinen illustren Charakteren ein echtes Oldschool-Adventure. Das ist auch nicht verwunderlich, denn hinter dem charmanten Game steht Ron Gilbert, der einst Maniac Mansion und Monkey Island verbrochen hat. Daher nimmt sich Thimbleweed Park auch selbst nicht so ernst. Gilbert spielt selbstironisch mit 80er-Jahre-Klischees, Inspirationsquellen wie Akte-X und Twin Peaks und nimmt auch die technischen Limitierungen seiner Erstlingswerke auf die Schippe. 2020 hatte Gilbert ein kostenfreies Mini-Adventure veröffentlicht, das die Vorgeschichte von Thimbleweed Park erzählt.

Thimbleweed Park ist für PC, Mac, Linux, Xbox One, PlayStation 4, iOS-, Android-Geräte und Nintendo Switch verfügbar.

Tormented Souls

Schocker, Schrecken und absurde Geschichten. Dafür sind Horror-Klassiker wie Resident Evil, Alone In The Dark und Siren bekannt. Tormented Souls ist eine liebevolle, aber auch ziemlich eigenwillige Hommage an diese Games – und hat sich auch großzügig bei diesen Vorbildern bedient. So spürt die junge Caroline Walker darin dem Verschwinden ihrer Zwillingsschwester in einem viktorianischen Herrenhaus nach, das einst als ein Hospital gedient hat. Es geht dabei durch endlose Korridore und riesige Ess-, Wohn- und Lesezimmer ebenso wie düstere Kellerabteile, die an das Spencer Mansion denken lassen.

Auch bei den festen Kamerapositionen, der Steuerung und den skurrilen Rätseln schauten sich die Entwickler von PQube vieles aus den 1990er- und 2000er-Games ab. Dazu kommen jede Menge Schreckmomente und fiese Kreaturen, die Caroline nachstellen. Klar, wirklich weihnachtlich ist Tormented Souls mit alldem nicht. Aber die melancholische Atmosphäre passt wunderbar zu den langen Nächten der Winterzeit. Und mit knapp über acht Stunden an Spielzeit lässt sich das Game sehr gut auf die Pausen zwischen dem Festtagesessen, der Bescherung und den Verdauungsschläfen der Feiertage verteilen.

Tormented Souls ist für PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox Series X/S und Nintendo Switch erhältlich.

Cloudpunk

Nivalis ist eine futuristische Mega-Metropole. Wolkenkratzer ragen Hunderte von Metern in die Höhe, es herrscht Dauerregen und Neonreklamen tauchen die Kulissen in ein farbenfrohes Lichterspiel. Rania versucht sich in Navalis durchzuschlagen und heuert daher beim Lieferdienst Cloudpunk an, der in der Stadt eher die zwielichtigen Zustellungen übernimmt. Dafür bekommt die junge Frau ein Flugauto gestellt, mit dem der Spieler sowohl sie als auch ihre Pakete von A nach B chauffiert. Und tatsächlich ist es genau das, was in Cloudpunk hauptsächlich zu tun ist: Lieferungen abwickeln. Doch um die entspinnen sich prompt große wie kleine Geschichten.

Mal hat Rania ein Paket auf der Rückbank liegen, das plötzlich ein Gespräch mit ihr anfängt. Ein anderes gibt plötzlich verstörende Tick-Geräusche von sich. Aber auch die Empfänger der Lieferungen machen Cloudpunk zu einem einfangenden narrativen Erlebnis. Sie erzählen von menschenfressenden Aufzügen, von Wohnblöcken, die von Ratten übernommen werden oder bitten schon mal um den ein oder anderen Gefallen, der einen in unterhaltsame Randgeschichten verwickelt. Cloudpunk ist ein spannendes wie auch entspannendes Erlebnis mit einer herrlich abstrakten Voxel-Optik. Mit City of Ghosts hat das im April 2020 erscheine Cyberpunk-Abenteuer außerdem bereits eine erste Erweiterung erhalten, die nicht hinter dem Original zurücksteht.

Cloudpunk ist für PC, Xbox One, Xbox Series X/S, PlayStation 4, PlayStation 5 und Nintendo Switch erhältlich.

Splitgate

Weihnachten bei er Familie bedeutet nicht nur Besinnlichkeit, sondern auch Stress. Der Corona-Leugner-Onkel streitet sich mit dem Arzt-Schwippschwager, die Neffen und Nichten turnen auf dem Sofa herum und sowieso: Da ist’s verständlich, dass man sich etwas abreagieren will. Und das geht ganz gut und zudem noch kostenfrei mit Slipgate. In der von klassischen Arena-Shootern inspirierten Ballerei treten Teams in High-Tech-Kampfanzügen mit Sturmgewehren, Plasmakanonen und Karabinern gegeneinander an. Die Gefechte sind rasant, farbenfroh und erfordern auch etwas Cleverness.

Der Twist bei Slipgate : Das Game stibitzt sich eine Mechanik aus der Videospiel-Reihe Portal . Denn wie in der, können auch hier Portale erzeugt werden, durch die die Kämpfer ruckzuck von einem Ort zu einem anderen springen können. Mit etwas Übung erlaubt es die Technik auch, sich quer durch den Raum zu katapultieren oder Gegnern sprichwörtlich in den Rücken zu fallen. Je nach Karte sind dadurch ganz neue Taktiken und Strategien denkbar. Das ist nicht nur aufregend, sondern auch wirklich spaßig.

Splitgate ist für PC, Linux, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One und Xbox Series X/S erhältlich.

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Phasmophobia

Nicht jeder wird sich aufgrund der Corona-Pandemie an Weihnachten und Silvester mit Freunden treffen können. Aber das heißt nicht, dass man nicht gemeinsam spielen kann. Und passend zur dunkeln Jahreszeit gibt’s da passende Grusel- und Horror-Abenteuer. Darunter zuvorderst Phasmophobia, in dem bis zu vier Spieler sich als Geisterjäger und Hobby-Exorzisten verdingen. Mit Taschenlampe, Kamera, Magnetometer, Kruzifix, Ouija-Brett und Salzstreuer geht’s beispielsweise in ein Geisterhaus oder eine ehemalige Irrenanstalt, um sich dort den Mächten der Dunkelheit entgegenzustellen. Egal welcher Spukort, die Missionen und paranormalen Aktivitäten werden jedes Mal aufs Neue per Zufallsgenerator ausgewürfelt.

Mal sind es Sichtungen eines Schattenmannes, die untersucht werden müssen. Mal klassisches Poltergeistgetöse. Es ist amüsant und manchmal wirklich erschreckend, wenn bei einer Anrufung der Geister aus einem Radio plötzlich Stimmen knistern, Deckenlampen flackern und der Fernseher anspringt – oder tatsächlich plötzlich ein Geist in der Tür steht. Insbesondere mit einem VR-Headset auf dem Kopf und den kreischenden Freunden im Ohr ist das eine intensive Erfahrung. Dabei ist Phasmophobia derzeit im Early Access und läuft noch nicht vollkommen rund. Insbesondere manch absurde Grafikfehler können aus einem Horror-Trip schnell eine Lachnummer machen, was bei einer Mehrspieler-Partie aber ebenso Unterhaltungswert hat.

Phasmophobia ist für PC erhältlich.

Nuts

Was könnte erdender sein als etwas Zeit im Wald zu verbringen und Tiere zu beobachten? Im Indie-Game Nuts ist genau das die Aufgabe. Der Spieler übernimmt die Rolle eines Naturforschers, der tief im Melmoth-Wald die Eichhörnchenpopulation dokumentieren und studieren soll. Das geht, in dem mit einem Wohnwagen als Hauptquartier im Wald herumgewandert, die Kamera aufgestellt wird und die Wege der Eichhörnchen nachvollzogen werden. Das alles ist ohne Zeitdruck und Drang und eine geradezu meditative Aufgabe – zunächst jedenfalls.

Nach und nach zeigen sich bei den Wanderungen durch die in einer minimalistischen Optik gehaltenen Umgebungen immer mehr Anzeichen dafür, dass der Naturforscher offenbar nicht alleine zwischen Borke und Baum ist. Irgendjemand anders ist auch unterwegs, scheint den Wald auszukundschaften und Planungen für ein großes und ziemlich unschönes Vorhaben zu treffen. Abrupt erscheint dadurch auch die eigene Mission in einem anderen Licht. Dennoch bleibt Nuts ein heiteres und leichtes Erlebnis, das für drei bis vier Stunden viel Freude bereitet.

Nuts ist für PC, Mac, iOS-Geräte und Nintendo Switch erhältlich.

Cloud Climber

Irgendwann hat es aufgehört zu regnen. Sand- und Staubstürme machten die Erdoberfläche unbewohnbar. Also begannen die Menschen zu bauen. Sie konstruierten riesige Türme, um die Wolken zu erreichen, die immer noch Wasser tragen, das sich abernten lässt. Aber diese verzweifelte Mission war letztlich fruchtlos, wie der Spieler in Cloud Climber erfahren muss. Er übernimmt hier die Kontrolle über den letzten dieser Baumeister, der das Erbe seiner Vorfahren würdigen und vollenden will.

Cloud Climber ist ein sehr kurzes, aber auch kostenfreies Erlebnis. In gerade einmal 15 bis 45 Minuten lässt sich das vom Ein-Mann-Team Two Star Games umgesetzt Videospiel abschließen. Aber es ist eine faszinierende Reise durch eine triste, aber dank handgezeichneten Texturen auch wunderschön gestaltete Welt, die aus Ego-Perspektive erforscht und mittels Brieftexten und einer Erzählerstimme nach und nach aufgeschlüsselt wird.

Cloud Climber ist für PC erhältlich.

Epitasis

Ein Team von Wissenschaftlern empfängt ein mysteriöses Signal aus den Tiefen des Alls – genauer: dem Sternbild Leier. Es sind Zahlen, die auf einen Ort auf der Erde verweisen, ein Waldstück irgendwo im Nirgendwo. Eine Basis wird errichtet, um es zu untersuchen. Der Spieler ist einer der stationierten Forscher und findet versteckt in einer Höhle hinter einem Wasserfall einen Teleporter, der ihn weit durch den Kosmos auf eine fremde Welt katapultiert. Aber statt vor einem Begrüßungskomitee fremder Wesen findet er sich auf einer scheinbar verlassenen Alien-Welt wieder, die mit surrealen Rätseln gespickt ist.

Epitasis ist ein ruhiges und fast schon poetisches Adventure- und Puzzle-Experiment, das in Ego-Perspektive durch pittoreske Science-Fiction-Kulissen zieht. Es werden Artefakte und andere Gegenstände eingesammelt, leuchtende geometrische Formen in der richtigen Reihenfolge aktiviert, um Portale auszulösen. Dann wieder müssen Würfel auf die richtigen Plattformen gesetzt werden, um Laser auszurichten und dadurch einen Turm in der Ferne mit Energie zu versorgen. Rund acht Stunden lässt sich mit dem Lösen der einzelnen Denkherausforderungen verbringen.

Epitasis ist für PC, Mac, Linux, PlayStation4, PlayStation 5, Xbox One und Xbox Series X/S erhältlich.

Stories Untold

Wer will bei diesem miesen Wetter schon rausgehen? Genau! Dann lieber drinnen bleiben und sich an den Rechner setzen. Am besten mit warmen Schlappen an den Füßen und einer Kuscheldecke über den Beinen. Dieses Gefühl fängt Stories Untold wunderbar ein, das eine Anthologie von vier Horror- und Mystery-Rätsel-Games darstellt, die vor Computern, Monitoren und Messmaschinen stattfinden. Beginnend mit The House Abandon, einer Neuinterpretation eines ursprünglich 2016 von Jon McKellan entwickelten Meta-Text-Adventures, das von Zork und ähnlichen Klassikern inspiriert ist.

Als Spieler sitzt man hier vor einem virtuellen Retro-Computer und einem Röhrenfernseher – und erlebt, wie die Welt des Spiels und des Spiels im Spiel schleichend ineinander übergehen. In den weiteren Abenteuern werden hingegen außerirdische Artefakte und geheimnisvolle Funktransmissionen untersucht, während sich langsam, aber sicher eine übergreifende Geschichte manifestiert. Die je rund 40 Minuten langen Geschichten spielen gekonnt mit den Kulissen, dem Gefühl der Isolation und Abgeschiedenheit und einer von Stranger Things inspirierten 80er-Jahre-Nostalgie. Dabei können die vier Episoden immer wieder schocken, verblüffen und Gänsehaut bereiten.

Stories Untold ist für PC, Mac, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S und Nintendo Switch erhältlich.

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Coole Übersicht - ich freue mich, dass es doch noch eine Reihe an (mehr oder weniger) neuen Spielen der Genres SciFi, Mystic und Dystopia gibt (Utopia soll nicht unerwähnt bleiben, aber für mich liegt weniger Reiz in heiler Weilt, davon habe ich hier schon genug, laaangweilig…).
Da kommt einiges in meine Games-Bucket-List, wenn ich ab 2042 dann viel Zeit habe :stuck_out_tongue_winking_eye:

Vielleicht schaffen wir es bis dahin auch, PC nicht automatisch mit Windows gleichzusetzen? In einer Future-Community dürfte es einen signifikanten Anteil Linux-User geben? Zum Glück gibt es DOSBox, Proton & Co.

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Cloudpunk ist ein absolutes Juwel der Indie Branche. Ich zockte bereits die Closed Beta und hatte es von Anfang an, da ich einfach ein gigantischer Fan des Fünfte Elements Universum bin, hat mich das ganze natürlich extrem abgeholt. Besonders mit dem DLC und dem 1st und 3rd Person Update hat dieses Spiel einen unfassbaren Immersiven Eindruck bei mir hinterlassen. Ein Freund von mir der ungläubig dieses Spiel beäugte kaufte es sich dann letztlich doch, man muss wissen das er zuvor locker 200 Stunden Cyberpunk 2077 gezockt hatte, sein Kommentar zu Cloudpunk: „So hätte Cyberpunk sein sollen!“ :smiley:

#absolutespieleemfpehlung

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Da sind so einige Brecher mit dabei, danke!
Exo One sieht zwar sehr schön aus, aber irgendwie auch lame vom Gameplay, scheint mir ein Spiel fürs runter kommen und meditieren. Wohingegen The Artful Escape nach einem spaßigen, leicht durchgeknallten Spiel aussieht. Der Trailer hat mich jedenfalls gepackt. Natürlich hat das Spiel einen gewissen Vorteil, denn was gibt es besseres als gute Musik und ein tolles Spiel in einem?

Industries of Titan sieht auch interessant aus, wobei es ja schwer ist mit der heutigen Auswahl an Strategie- & Aufbauspiele mitzuhalten, denkt man doch an die Spiele aus dem Hause Paradox. Cloudpunk ist dann wohl eher „the game to go“ aus dieser Liste. Da mein Cyberpunk seit v1.2 nicht mehr funktioniert, kommt mir sowas sehr entgegen.

Der eigentliche Top-Tipp aber ist Epitasis, ein schönes, entspanntes und forderndes Rätselspiel. Tolle Geschichte und süßes Design. Genau das, was man zwischen den Feiertagen benötigt :slight_smile:

Danke für all die guten Tipps, auch die, die ich nicht erwähnt habe!

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Ich hatte auch schon recht früh Kontakt mit Marko (der quasi das Studio Ion Lands darstellt), nachdem er begonnen hatte, Gifs aus dem zu posten, was später Cloudpunks werden sollte.

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Ich wollte euch mal hier schreiben was es dann bei mir letztlich wurde. Und zwar habe ich den kompletten Urlaub (neben lecker Essen und Familie in Monopoly abzocken) damit verbracht Kenshi zu spielen. Das ist einfach grandios, ich hatte es lange aufm Schirm, aber kam nie dazu. Am 27 Dezember hab Ichs mir dann gegönnt, ich war sehr überrascht wieviel tiefe dieses Spiel bietet und wie liebevoll die Welt gestaltet wurde. Wirklich toll ist, dass die Welt ungefragt mit dir interagiert und du auch mit ihr interagieren kannst. Es gibt gefühlt unendlich Quests und das beste 1000 Wege ins Gras zu beißen.

Kenshi ist ein Survival Strategie RPG, ein bisschen wie Dragon Age nur mit einer viel größeren und vor allem offenen Welt. Basebau und Politik ist möglich und man kann direkten Einfluss auf das Geschehen in der Welt nehmen, man startet mit einem Charakter, kann aber im Laufe des Spiels auch eine ganze Gruppe spielen. Aber bis man so weit ist muss man viel bluten, die Lernkurve ist lang und Steil… so viel sei gesagt. Das wird aber abgemildert durch die gigantische Modding-Community. Ein Traum von Spiel, kann ich nur wärmstens empfehlen.

@Michael danke für die Rückmeldung, wirklich cool, bleib dran. Ich hab das Gefühl von denen kommt noch mehr, ein Cloudpunk 2 zum Beispiel wär’ Träumchen!

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Ah, Kenshi kenne ich. Ist in seinem Grundkonzept auch sehr Fallout-ig, wie die alten Fallout-Games, nicht die neuen. Aber leider kann ich absolut nichts mit der Spielwelt und dem generellen Szenario anfangen.

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