Wer von euch hat sich schon oft über Facebook geärgert - wegen der personalisierten Werbung, der Datensammelwut, der Filterblasen, der Fake News, der vielen Skandale? Und wer von euch ist trotzdem noch bei FB angemeldet?
Ich gehöre jedenfalls zu dieser Spezies und habe natürlich ein Alibi dafür: Irgendjemand muss 1E9 ja über Facebook bekannt machen, damit irgendwann alle großartigen Leute hier sind und ich Facebook nicht mehr brauche…
Naja, solltet ihr auch noch bei FB sein, werdet ihr euch beim Lesen dieses Texts vielleicht genauso ertappt fühlen wie ich. Er stammt von Joseph B. Walter, einem Professor für Kommunikation an der UC Santa Barbara.
Der Tenor des Textes: Viele wissen über die möglichen Gefahren und Nachteile von Facebook und nutzen das soziale Netzwerk trotzdem, weil sie sich sicher sind dagegen immun zu sein. Filterblase? Ich doch nicht. Hereinfallen auf personalisierte Werbung? Pfff. Hier ein gutes Zitat aus dem Text:
If someone uses, say, a social media site and feels immune to its negative influences, it triggers another psychological phenomenon called the influence of presumed influence. When that happens, a person worries that everyone else is falling victim and supports efforts to protect them — even if they think they don’t need the protection themselves. This could be why there are lots of Facebook users who complain about Facebook’s danger to others, but continue using it nevertheless.
Ich würde von mir natürlich auch nach dem Lesen noch behaupten, dass ich die Facebook-Algorithmen durchschaut habe und mich nicht beeinflussen lasse